|
RE: Energiewende - EEG-Reform |
Beitrag Kennung: 1177394
|
|
|
|
Zitat: |
Aschemännl hat am 16. Februar 2025 um 14:42 Uhr folgendes geschrieben:
Interessant ist, dass auf den Alpengipfeln weniger Wind weht. |
Ja klar.
Mit Hilfe solcher Ausreißer sind auch schon Klimastatistiken als geschönt entlarvt worden.
Naja, niemand von uns hätte ja vor, unsere Alpengipfel mit Windrädern zu verzieren, da dort der Ertrag am höchsten wäre. Schlamm drüber! Der Rest scheint irgendwie plausibel zu sein.
Zitat: |
Krümelmonster hat am 16. Februar 2025 um 12:18 Uhr folgendes geschrieben:
Um zu verstehen, warum das noch so ist, muss man auf die „alte Welt“ schauen. Wie schon erwähnt wurden, die Kraftwerke damals - also bis vor der Energiewende - beim Bedarf erreichtet. Damit war auch der Netzausbau beim Bedarf und somit wurden auch die Kosten richtig verteilt. |
Genau so ist es.
Zitat: |
Krümelmonster hat am 16. Februar 2025 um 12:18 Uhr folgendes geschrieben:
Die Bundesnetzagentur handelt jetzt eigenständig, da die EU festgestellt hat, dass die Politik zu viel Einfluss auf sie ausübt - vereinfacht ausgedrückt. |
Was man den Politikern glauben kann, hatte ich ja bereits geschrieben.
Es ist nicht lange her, da hat man uns einreden wollen, dass das RKI unabhängig und nur von der Wissenschaft geleitet wäre. Die ungeschwärzten RKI-Files ließen das Lügengebäude einstürzen.
Ein gewisses Vertrauen, das in der Corona-Zeit zertrampelt wurde, muss sich jede Bundesbehörde bei mir erst wieder neu aufbauen. Aber das ist ein anderes Thema.
Zitat: |
Krümelmonster hat am 16. Februar 2025 um 12:18 Uhr folgendes geschrieben:
Das führt nun dazu, dass jetzt auch politisch unbequeme Entscheidungen endlich mal angegangen werden und eine gewisse Stabilität und Konsequenz in die Energiewende kommt. Kann man sicher auch anders bewerten, aber ich sehe das positiv; es bringt Planungssicherheit und die ist nicht auch zuletzt für die Wirtschaft wichtig. |
Es bleibt abzuwarten, ob es für die Profiteure unbequem wird. Da es in dieser Woche offenbar noch nicht so laut propagiert wird, ist zu befürchten, dass es fürs breite Wahlvolk unbequem werden könnt.
Warten wir es ab!
Zitat: |
Krümelmonster hat am 16. Februar 2025 um 12:18 Uhr folgendes geschrieben:
Das führt mich zu dem Schluss, dass du die Gebotszonen nicht ganz verstanden hast - kein Vorwurf, sondern eine Vermutung. Diese führen nämlich nicht zur Einpreisung von Engpässen, sondern „lösen“ das Problem auf eine andere Art und Weise. Nach einer Aufteilung kann man keinen Strom mehr aus der/den anderen Zone/n kaufen, weil dieser nicht mehr an deiner Strombörse angeboten wird. |
Doch, man wird noch Strom aus anderen Zonen kaufen können. - Allerdings nur so viel, wie physikalische Netzkapazität vorhanden ist. Denn man könnte (und würde) den Strom nur dann kaufen, wenn man ihn auch transportieren kann. Den nötigen Transport müssten Anbieter oder Käufer des Stromes selbst organisieren und die dazu nötigen Leitungskapazitäten buchen. Wer sonst?
- Allerdings nachts in den zart hellblau gefärbten Gebieten erstmal nicht mehr so billig zu Lasten der Allgemeinheit.
Zitat: |
Krümelmonster hat am 16. Februar 2025 um 12:18 Uhr folgendes geschrieben:
Das führt wiederum zu deiner Unterstellung, dass - Zitat - „zu viele Windräder an volkswirtschaftlich suboptimalen Standorten gebaut werden“. |
Das ist nicht als "Unterstellung" zu verstehen, sondern als Prognose. Wenn der Strom da unten teurer verkauft werden kann, wird es endlich rentabel, auch in den hellblauen Gebieten Windräder aufzustellen.
(2020 führte uns mal der Weg über die A93 und die A3 nach Passau. Von Weiden i.d.OPf. bis fast nach Deggendorf war bis zum Horizont kein einziges Windrad zu sehen, obwohl wir bewusst danach Ausschau hielten. Das ändert sich inzwischen.)
Weiterhin könnte sich noch ein anderer Effekt einstellen: Warum soll die Industrie nicht gerechter in Deutschland verteilt werden? Es wäre gut möglich, dass sich der eine oder andere Betrieb im Nordosten von Deutschland ansiedelt, weil der Strom dort besonders billig ist.
Zitat: |
Krümelmonster hat am 16. Februar 2025 um 12:18 Uhr folgendes geschrieben:
Momentan werden Windräder ja vor allem da gebaut, wo auch häufig genug der Wind weht. Wenn du das Land jetzt in Zonen teils, wird wahrscheinlich der Ausbau dort stagnieren, wo er volkswirtschaftlich am sinnvollsten ist, dann da wäre dann schon „zu viel“ Strom im Netz/ aus dem Markt. Einschub: generell würde mich mal interessieren wie du darauf kommst? |
Der Ausbau wird dort stagnieren, wo er zwar physikalisch am sinnvollsten, aber eben volkswirtschaftlich nicht so sinnvoll ist. Die getrennten Gebotszonen bilden die volkswirtschaftliche Sicht eben besser ab, so sehe ich das.
Vergleiche das mal mit einem Bäckereibetrieb. Dieser produziert die meisten seiner frischesten, knusprigen Brötchen vor allem am Samstagabend, weil zu dieser Zeit der Strom für den Backofen am billigsten ist. Handelt dieser Bäcker wirtschaftlich sinnvoll?
Natürlich könnte der Bäcker irgendwelche Warmhalteboxen (oder was auch immer - ich kenne mich in diesem Handwerk nicht aus) verwenden, um die knusprigen Brötchen am Sonntagmorgen verkaufen zu können. Das könnte wirtschaftlich sinnvoll sein, gewiss.
Aber wäre es gerecht, dass der Bäcker die Warmhalteboxen aus öffentlichen Geldern finanziert bekommt? Ich denke - nein. Es wäre gerecht, die Kosten für die Speicherung aus der Ersparnis für den billigeren Backstrom zu finanzieren und den Rest an die Käufer weiterzugeben, die sonntags warme, knusprige Brötchen auf dem Frühstückstisch haben wollen.
Analog sehe ich es beim Strom. Die Kosten mögen bitte diejenigen tragen, die profitieren. Und dank der fleißigen Arbeit der Chinesen sind die Chancen dafür heute besser als je zuvor.
Zitat: |
Krümelmonster hat am 16. Februar 2025 um 12:18 Uhr folgendes geschrieben:
Noch etwas zu deinem Vorschlag Entschädigung zu zahlen. Ich würde davon Abstand nehmen. Erstens sind das wieder Steuergelder. Und zweitens ist das immer leichter gesagt als getan; die Summen sind hoch, die Kassen leer und das Geld fehlt wieder bei sinnvollen Dingen. |
Diese Entschädigung hatte ich nur ins Spiel gebracht, da bei einigen Erzeugern/Kunden in bestehende Verträge eingegriffen werden müsste.
Diese würde nur wirksam, wenn die Verträge über die neuen Zonengrenzen hinaus laufen. Es müsste nur die nachteilige Differenz entschädigt werden und außerdem nur während der noch verbleibenden Restlaufzeit dieser Verträge.
Nach meinem Bauchgefühl- und wirklich nur nach dem Bauchgefühl - sollte das mit den eingesparten Redispatchkosten ausgeglichen werden, die man auch noch über die 3 Jahre hinaus einsparen kann. Aber ja, konkrete Zahlen kann ich nicht nennen.
Zitat: |
Krümelmonster hat am 16. Februar 2025 um 12:18 Uhr folgendes geschrieben:
Genau, ich wollte noch was zu deiner Energiedorf-Idee sagen. Klingt schon und gut, aber volkswirtschaftlich ist das nicht von Vorteil, wenn jedes Dorf sein eigenes Ding macht. Klar, die Dörfer sind autark und vielleicht sogar klimapositiv und freuen sich ihres Lebens. |
Warum nicht?
Das ist Marktwirtschaft.
Zitat: |
Krümelmonster hat am 16. Februar 2025 um 12:18 Uhr folgendes geschrieben:
Aber was ist mit Ballungsgebieten, Städten und Industrie? Die müssten viel höhere Anstrengungen auf sich nehmen, wenn sie es überhaupt schaffen. |
Die werden vorerst noch in den Händen der großen Netzbetreiber verbleiben müssen, die wiederum nicht unverschämt zufassen können. Schließlich schmeißen die Chinesen gerade Solarzellen und Speicher immer billiger in den Markt. Gut so!
Pfiffikus,
der gespannt ist, welche Einflüsse die billige Technik aus China in den kommenden Jahren noch bringen wird
|
|
|
|
|
|
|