FelixKaiser
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Wohnort: Gera, Bieblach/Tinz
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10.10.2014 ~ 07:44 Uhr ~ FelixKaiser schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 04.01.2008
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RE: Die neuesten Horrormeldungen |
Beitrag Kennung: 719333
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Nicht ganz richtig: Die Stadtwerke, die noch Millionen Gewinne einfahren, haben alle noch irgendeine Melkkuh im Stall. Einige davon profitieren von angespannten Wohnungsmärkten, wie in Jena oder anderen Universitätsstätten. Andere profitieren von Investitionen in erneuerbare Energien, weil die ordentlich versilbert werden. Wieder andere sind deutlich breiter aufgestellt und Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.
Hart ist es für die: Wenn gewinnversprechende Investitionen nicht getätigt werden konnten, weil Erneuerungs- und Instandhaltungsinvestitionen zu viele Mittel gebunden haben. Wenn die Stadtwerke zu klein sind und ohnehin nur überschaubaren Gewinn einfahren konnen. Die Lage ist dramatischer als viele noch wahrhaben möchten, immer mehr Stadtwerke rutschen in die roten Zahlen, können aber noch von ihren Kommunen gestützt werden. Besonders betroffen sind auch die Städte in NRW, die oft nur über einfache Kohle- oder Gaskraftwerke verfügen, die wichtig sind für die Wärmeversorgung sowie die Grundeinspeisung ins Stromnetz, aber keine Gewinne mehr machen. Den Nahverkehr müssen die Städte dort auch immer öfter wieder selbst finanzieren, weil die Querverbünde wie in Gera nicht mehr funktionieren. Die Folgen sind massiver Investitionsstau, allein im Duisburger ÖPNV von inzwischen über 200 Millionen Euro. Die Stadtwerke in den neuen Bundesländern haben auch nur selten Rücklagen, da nach der Wende sehr viel auf einmal in die Infrastruktur sowie Um- und Neubauten investiert werden musste. Solange keine außerplanmäßigen Ausgaben (oder Wertberichtigungen!) anstehen funktioniert das. Wenn nicht passiert sowas wie in Gera oder in Wanzleben. Auch in Nordhausen sieht es nicht viel rosiger aus. Allerdings ist dort die Gefahr für die Stadtwerke geringer, da der ÖPNV direkt aus dem Haushalt finanziert wird und auch da wird er fast schon zerspart.
Noch kurz zur Linie 1: Ja da wurde viel drumrum gebaut. Dass Kreuzungen umgebaut, Straßen und Parkräume angepasst und Ausgleichsmaßnahmen realisiert werden müssen seh ich ja alles ein. Allerdings finde ich es nicht ganz nachvollziehbar, dass bei dieser Form des Ausbaus keine Ausbaubeiträge erhoben werden. Bei der Wiesestraße wurde kommuniziert, Stadtbahn kostet die Anwohner nichts, würde die Stadt selber ausbauen, würden Ausbaubeiträge fällig. Find ich jetzt gut und schlecht zugleich. Sicher ein tolles Geschenk für die Anwohner. Und ich denke auch, die Stadt hätte sich selber mehr beteiligen müssen und nicht alle Kosten auf SWG/GVB abwälzen dürfen. Die SWG und ihre Töchter haben genug Aufgaben und Ausgaben um die Ohren. Vorallem im Energiesektor, wo Erneuerung und Umbau des Fernwärmenetzes (Rückbau) sowie völliger Umbau des Mittelspannungsnetzes im Stadtgebiet Millionen verschlungen haben. Da würde übrigens nie öffentlich diskutiert, wie wirtschaftlich welche der Einzelmaßnahmen sind. Das geschah meines Erachtens nach nur beim Nahverkehr und der war erwiesenermaßen wirtschaftlich, Nutzen deutlich höher als Kosten.
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