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RE: Sexueller Missbrauch und Gewalt in der katholischen Kirche |
Beitrag Kennung: 387566
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Licht:
[berliner-zeitung]
Die katholische Parallelgesellschaft
Zuerst die Jesuiten. Dann die Benediktiner. Nun auch die weltberühmten Domspatzen aus Regensburg. Es ist zu befürchten, dass Recherchen in jeder beliebigen katholischen Bildungsstätte weitere Opfer pädophiler Geistlicher zutage fördern. Die Zahl lebenslang geschädigter Menschen dürfte weit höher sein, als derzeit abzuschätzen. Doch die Kirche beharrt darauf, die Fälle weitgehend selbst aufzuarbeiten und zu entscheiden, welche sie zur Anzeige bringt. So entsteht das Bild einer Parallelgesellschaft, die sich das Recht nimmt, über dem bürgerlichen Gesetz zu stehen.
Hätte es systematische sexuelle Missbräuche in Moscheen gegeben, und wären sie von Scharia-Richtern vertuscht worden - was wäre die erwartbare Folge? Längst würde das Verbot des Islams, mindestens die Schließung der Moscheen diskutiert.
* Die Berliner Zeitung läuft heute zu Hochform auf. Ich hoffe das bleibt so, dass Journalisten wieder ihre Aufgaben erkennen.
und leider auch wieder Schatten:
[heute.de]
Der Kriminalpsychiater Kröber vermutet, dass es manchen Anklägern der Kirche darum gehe, die Kirche zu verurteilen. Was Kröber wirklich ärgere, sei, dass hier "verstaubte Geschichten aus den 70er Jahren hervorgezerrt" würden und mit ihnen vor allem von einem Thema abgelenkt werde. Die Frage des sexuellen Missbrauchs interessiere eigentlich niemanden so richtig. Doch da müsse angesetzt werden. Und nicht nur ein Blick auf die Kirche helfe weiter. Kröber: "Man muss nur einmal zum Deutschen Fußballbund gehen, die haben viele kleine Jungs."
Und Psychiater Kröber sagt: "Jeder weiß, dass sexuelle Belästigung von Kindern an allen Schulen der Republik vorkommt." Aber es sind eben nicht irgendwelche Internate, Schulen und Heime, die in den Mittelpunkt gerückt worden sind, sondern die katholischen.
Kröber: "Man muss nur einmal zum Deutschen Fußballbund gehen, die haben viele kleine Jungs."
* Der Kriminalpsychiater Kröber hat ein etwas verschobenes Menschenbild und weiß offenbar nicht, dass die Verbrechen für die Opfer alles andere als "verstaubte Geschichten" sind - sie sind oft brutale Gegenwart.
Er ist vermutlich auch ein gläubiger Katholik.
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