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Unnütze Reden, gute Transparente, friedliche Schergen
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orca
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Wohnort: Dresden
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16.05.2009 ~ 22:10 Uhr ~ orca schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 20.06.2007
1084 erhaltene Danksagungen
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Unnütze Reden, gute Transparente, friedliche Schergen |
Beitrag Kennung: 261465
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Na, das war doch mal was. Ich hatte nicht viel von der heutigen zentralen Demonstration der Gewerkschaften erwartet, insbesondere, weil etliche Genossen eine Teilnahme ablehnten, da von DGB (=SPD) und Konsorten ohnehin nur unsinniges Kapitalismusverbesserungsgesabbel zu erwarten ist. Und diese Erwartungen wurden erfüllt. Das Thema „Die Krise bekämpfen. Sozialpakt für Europa!“ ließ schon wenig Gutes erwarten, und die Reden auf den Bühnen fielen entsprechend aus: Krise bitte bitte nicht auf Steuerzahler abwälzen, bitte bitte keine Entlassungen, bitte bitte nicht so viel Kohle in marode Banken und Unternehmen versenken und der ganze übliche Schmus der (a)sozial(un)demokratisch dominierten großen Gewerkschaften.
Mit meinen Überlegungen stimmten aber offensichtlich Viele überein. Wir nutzten die naturgemäß hervorragende Logistik der Gewerkschaften (Busse und Sonderzüge aus der ganzen BRD) für die massenhafte Anreise klar antikapitalistischer, sozialistischer/kommunistischer Kräfte. Mir war zwar nur die Absicht bekannt, in der einen, am Hauptbahnhof startenden, Demonstration einen antikapitalistischen Block zu bilden, aber diese Idee hatten offensichtlich auch Andere, so daß sich in den beiden Demonstrationszügen mehrere antikapitalistische Blöcke bildeten. Die Forderungen nach politischen Streiks, darunter viele Aufrufe zum Generalstreik, und der Beseitigung des Kapitalismus wurden auf Transparenten und in Sprechchören überall auf den Kundgebungen und in den Demonstrationszügen an vielen Stellen laut, hingegen war die Beachtung der Bühnenreden der Kapitalismusverbesserer eher mäßig.
Meine bei der Demonstration am 28.03. zerrissene und wieder reparierte DDR-Flagge stieß auf fast ausschließlich positive Resonanz, mal abgesehen von 2 *******n, von denen mich Einer darauf aufmerksam machte, daß die DDR nicht mehr existiere (welche Neuigkeit, der merkt auch Alles!), die Andere sie als „Deutschlandfahne“ ablehnte. Offenbar dringt langsam bei Vielen ins Bewußtsein, daß auf deutschem Boden schon einmal ein Staat existierte, der keine Krisen hervorbrachte und in dem flächendeckend tariflich bezahlte Vollbeschäftigung selbstverständlich, weil Staatsaufgabe war.
Zudem war sehr angenehm, daß seitens der Polizei keine Übergriffe auf antikapitalistische Kräfte erfolgten. Da die Veranstaltung von bekannten und bekennenden Kapitalismusverbesserern organisiert war, wurden die ************* gar nicht erst aufgeboten, die Polizei trat in geringer Stärke ohne Kampfausrüstung an und versuchte erst gar nicht, zu provozieren.
Und mein oller Kumpel Petrus schaltete auch rechtzeitig von anfänglichem Regen auf Sonnenschein um, so daß auch dadurch die Stimmung nicht getrübt wurde.
Teilnehmerzahl? Keine Ahnung. Das kilometerweite Gewusel um die Siegessäule machte mir eine Schätzung unmöglich. Mindestens 50000, vielleicht 100000, möglicherweise mehr, welche von diesem Staat und seiner Politik die Schnauze gestrichen voll haben.
Und jetzt müssen wir nur noch von nutzlosen Wochenendspaziergängen zum aktiven Widerstand übergehen. Wir haben gesehen, daß wir Viele sind und nur noch Wenige glauben, mit den kapitalistenfreundlichen Gewerkschaften durch Forderungen etwas zu erreichen. Das revolutionäre Bewußtsein steigt sowohl zahlenmäßig als auch qualitativ.
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