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RE: Wurde der Sozialismus verraten? |
Beitrag Kennung: 141492
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Zitat: |
die_gute_fee hat am 20. Juni 2008 um 14:23 Uhr folgendes geschrieben:
Ebenso verständlich ist, dass ehemals gebräuchliche Wörter nur langsam aus dem alltäglichen Sprachgebrauch verschwinden. |
Einen solchen Wunschtraum hatten schon weiland die Funktionäre. Sie übersahen aber die Tatsache, dass die Menschen (zumindestens im deutschen Sprachraum, den ich beurteilen kann) griffige Bezeichnungen mit 2 Sprechsilben bevorzugen.
Offiziell und politisch korrekt: Sow-jet-sol-da-ten
Volksmund: Rus-sen
Geh doch mal deinen Bekanntenkreis durch! Wer von denen hat einen Spitznamen bekommen? Zuerst kriegen die mit den längsten Namen einen Kosenamen verpasst. Und wie viele Silben haben die Spitznamen überwiegend?
Eigentliches Wort: Mo-bil-te-le-fon
Volksmund: Han-dy
Politisch korrekt, doch chancenlos: Mensch-mit-schwar-zer-Haut-far-be
Volksmund: Ne-ger
Weitere Beispiele gibt es zuhauf. Meinst du wirklich, das Wort wird aus dem Sprachgebrauch verschwinden wird?
Zitat: |
die_gute_fee hat am 20. Juni 2008 um 14:23 Uhr folgendes geschrieben:
Ich empfehle mal die Lektüre von "Deutschland schwarz-weiß" |
Die Lektüre hab ich mir nicht gegeben, aber mal quer gelesen.
Da projiziert eine offensichtlich farbige Autorin ihre Gefühle auf uns Weiße und meint, es sei auch so.
Leseprobe1:
Zitat: |
9) Überhaupt lehnen Sie es ab, so pauschal als „Weißer“ bezeichnet zu werden, weil Sie ja ein individueller Mensch sind und nicht wegen Ihrer Hautfarbe irgendeiner Gruppe zugeordnet werden können, und das soll respektiert werden. |
Stimmt überhaupt nicht. Ich hab nicht die geringsten Probleme, wenn mich jemand als "Weißer" bezeichnet. Selbst wenn die Thailänder mich in die Gruppe der "Langnasen" eingruppieren, da bin ich hart im Nehmen.
Zitat: |
12. Sie gehen davon aus, dass Sie Ahnung von dem Thema haben.
13. Sie glauben, dass Sie mehr Ahnung von dem Thema haben als die Autorin. |
Dem würd ich gerne noch hinzufügen:
Zitat: |
13a. Die Autorin bildet sich ein, mehr Ahnung vom Thema als alle anderen zu haben. Deshalb wird sie jeglichen Widerspruch aufgrund von 12. und 13. abqualifizieren bzw. gar nicht erst dulden. |
Leseprobe 2:
Zitat: |
Ist die Antwort auf „Woher kommst du“ nicht „Abu Dhabi“, sondern „Bielefeld“, reagieren Weiße enttäuscht und ungläubig. |
Nun ja, wenn man schon postuliert, dass es uns unangenehm sei, als "Weiße" bezeichnet zu werden, dann stellt es schlicht einen Affront gegen die weiße Leserschaft ihrer Seite, dass sie genau diese Bezeichnung für Menschen weißer Hautfarbe verwendet. Hat sie dadurch überhaupt noch eine Legitimation, sich drüber aufzuregen, dass wir manche als "Farbige" bezeichnen?
Praktisch ist es nicht ganz so schlimm, denn mir ist es ja garnicht unangenehm, als Weißer bezeichnet zu werden. Doch das weiß ja die Autorin nicht.
Leseprobe 3:
Zitat: |
„Ich finde es eine große Bereicherung, dass es in meinem Viertel so viele Farbige gibt!“
...
Biologisch könnte die Antwort also ebenso lauten: „Ich finde es auch eine große Bereicherung, dass es in meinem Viertel so viele Menschen mit Schuhgröße 42 gibt!“ |
Dieser Satz wäre in der Tat sinnlos. Denn die Sitten und Gebräuche, die Kochrezepte, die äußere Erscheinung (bei der Partnerwahl nicht immer außer Acht zu lassen) und viele andere Dinge unterscheiden sich bei Menschen unterschiedlicher Schuhgröße kaum.
Weiter heißt es in der Antwort:
Zitat: |
Und gesellschaftlich: „Ich finde es auch eine große Bereicherung, dass in meinem Viertel so viele Leute leben, die Erfahrung mit Diskriminierung haben!“ |
Die Autorin erregt sich nicht über den Begriff "Negerinnen", allein schon die Bezeichnung "Farbige" empfindet sie als diskriminierend.
Auf die Idee, dass ein Weißer diesen Satz auch ohne jeglichen diskriminierenden Hintergedanken sagen könnte, kommt die Autorin wahrscheinlich gar nicht.
Zitat: |
die_gute_fee hat am 20. Juni 2008 um 14:23 Uhr folgendes geschrieben:
Mit etwas Reflexion des eigenen Tun und Denkens ist es aber möglich nachzuvollziehen, dass Menschen mit anderer Hautfarbe es unangenehm finden, angestarrt oder gar als "Neger" (oder sonst was) betitelt zu werden. |
Über das Betiteln hab ich mich schon ausreichend ausgelassen.
Wenn ich im Ausland bin, in Gegenden, die touristisch nicht so erschlossen sind, dann ist es völlig normal, dass meine Erscheinung dort ein größeres Augenmerk bekommt, als die Einheimischen. Aber wenn ich weiß, dass ich etwas anders aussehe, als die Einwohner dort, weiß ich diese Sache einzuordnen und kann mit dieser Sache umgehen. Jedenfalls war ich in dieser Situation dazu in der Lage.
Ja und dann darf man einen anderen Aspekt nicht vergessen. Es ist durchaus möglich, dass sich eine weißhäutige Blondine von mir belästigt fühlt, weil sie von mir "angestarrt" wird, natürlich ohne jeglichen rassistischen Hintergedanken.
Wenn ich mir jetzt das Bild der Autorin ansehe, das von der Webseite schaut, so kann ich mir gut vorstellen, dass ich mir auch diese Dame etwas genauer ansehen würde. Warum auch nicht? Nur hab ich etwas dagegen, als Rassist diskriminiert zu werden und mir rassistische Hintergedanken in diese Blicke hineininterpretieren zu lassen - auch wenn sie das anders empfinden möge.
Pfiffikus,
der sich diesmal hoffentlich ausführlich genug mit deiner zitierten Quelle beschäftigt hat
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