|
RE: Corona - Proteste auf Geras Straßen |
Beitrag Kennung: 1053271
|
|
|
|
Gera, 17. Januar 2022 - unser Dank geht raus an geschätzt 120 sich solidarisch bekennende Menschen unserer Stadt, die am gestrigen Abend den Weg auf die Strasse nach unserem erneuten offiziellen Aufruf zur angemeldeten Versammlung fanden. Wir sind stolz auf jede:n einzelne:n denn Mitmenschlichkeit geht anders, als im Schulterschluss mit den Vertreter:innen der menschenfeindlichen Gruppierungen und Parteien.
Um 19:00 fanden sich die Teilnehmer:innen am Museumsplatz, auf der Freifläche vor dem KuK und der Breitscheidstrasse ein. Teelichter beleuchteten den Boden und markierten die Versammlungsfläche, die Teilnehmer:innen symbolisierten die Maßnahme des Abstands durch Absperrbänder und Schals, ähnlich weiterer landesweiter Aktionen, wie auch derer der Omas gegen Rechts in Erfurt auf dem Anger. Die Polizei begleitete uns zur Versammlungszeit kooperativ. Neben den beiden Politiker:innen, Elisabeth Kaiser (SPD Bundestagsabgeordnete, Ostthüringen) und Andreas Schubert (Die Linke Landtagsabgeordneter, Vorsitzender der Stadtratsfraktion Gera) sprachen verschiedene Teilnehmer:innen zu den sie bewegenden Themen und Gründen ihrer Teilnahme. In teils sehr persönlichen Geschichten, wie Berichten zu Krankheit und Todesfällen, als auch einer Analyse zu den Strukturen der illegalen Demonstrationen und deren Hintergründe wurde deutlich, dass es die starke Gegenöffentlichkeit gibt, die sich nicht nur solidarisch für die Menschen auf die Straße begibt, die das nicht können, sondern dies auch unter Beachtung der notwendigen Maßnahmen tut. Es ist uns allen wichtig, uns weiter zu zeigen und uns erneut stark zu machen gegen den Missbrauch menschlicher Werte, wie Solidarität und Rücksicht. Freiheit ist kein dehnbarer Begriff und darf nicht missbraucht werden, Freiheit um jeden Preis missachtet die Gebote von Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt.
Die erneut nicht angemeldete Demonstration mit Startpunkt Theater lief auch am gestrigen Abend nach Absperrungsmaßnahmen der Polizei nicht durch die Stadt. Einer Splittergruppe gelang es nach 20:00 zum Impfzentrum durchzudringen. Dabei kam es zu einer lautstarken und körperlichen Auseinandersetzung mit der Polizei.
Wir haben kein Verständnis dafür, dass man Unmut, Ärger, Unzufriedenheit als Anlass nimmt, gemeinsame Sache mit Faschist:innen, Rechtsnationalen Vertreter:innen zu machen und ohne Rücksicht auf Andere agiert. Nach dem gestrigen Ende der illegalen Demonstration rief heute erneut ein bekannter Neonazi dazu auf, sich äußerst symbolisch zwischen Johanniskirche und Polizeistation zusammenzufinden. Es sollten die Verletzten des Vorabends bedacht werden. Es fanden sich ein paar hundert Menschen ein. Wir organisierten eine kleine Spontandemonstration, die zunächst im Gegensatz zur wiederum nicht angemeldeten Demonstration, durch die Polizei behindert wurde. Letztlich durften wir doch zum Stadtmuseum ziehen, während die Gegenseite durch die Innenstadt lief, flankiert von Vertreter:innen der Neuen Stärke Gera einer Neonazi Splitterpartei. Letztlich schirmte uns die Polizei ab und sorgte, dafür, dass sie des Platzes verwiesen wurden, was die Demonstrant:innen nicht davon abhielt laut schreiend zum Haus unseres Oberbürgermeisters und seiner Familie zu ziehen. Wie war das gleich noch einmal? Wir sind friedlich, wir sind keine Rechten, wir laufen nicht mit Nazis?? Die Grenze ist weit überschritten, nicht nur in dem was gesagt und laut skandiert wird.
|
|
|
|
|
|
|