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Zum Ende der Seite springen Der Milchpreis
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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
32.273 geschriebene Beiträge
Wohnort: terrigenus



19.05.2016 ~ 09:01 Uhr ~ gastli schreibt:
images/avatars/avatar-2026.jpg im Forum Thüringen seit: 03.12.2005
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Der Milchpreis Beitrag Kennung: 827810
gelesener Beitrag - ID 827810


Einleitend ein Zitat aus dem jahr 2009:

Zitat:
Adeodatus hat am 06. September 2009 um 22:36 Uhr folgendes geschrieben:
Wir haben in Deutschland ein Überkapazität bei den Milchbauern das hatte ich schon erwähnt der Milchpreis ist im Keller die einzigen die Verdienen sind die Vermarkter. Den Bauern bleibt nur ihren Viehbestand zu verringern, das heißt um die Milchquote zu senken werden dem Bauern Subventionen gezahlt damit er seine Kuh killt. Wäre es dann nicht besser dem Bauern eine Subvention zu Zahlen und die Mehrproduzierte Milch an die Kinder zu verteilen? Dazu muss man nicht nach Bedürftigkeit gehen (weil die Dir ja nun auch ein Dorn im Auge ist) sondern jedes Schulpflichtige Kind erhält diese Zuwendung. Und allen ist geholfen. Dem Bauern weil er nicht durch seinen Stall gehen muss und einen Teil seiner Tiere zum Tode verurteilen muss, und den Kindern die ein für die Gesundheit nicht gerade abträgliches Nahrungsmittel erhalten.

Aber gut wer so etwas fordert hat den Untergang Deutschlands im Sinn der muss einfach ein Staatsfeind sein.


Das Thema ist gerade wieder einmal aktuell.

Zitat:
Bundeskabinett beschließt Notfallmaßnahme Zu viel Milch, zu wenig Geld
Es gibt zu viel Milch in Deutschland. Deshalb sinkt der Preis, was viele Bauern in ihrer Existenz bedroht. Die Regierung will nun mit einer Notfallmaßnahme gegensteuern. Doch die Landwirte reagieren skeptisch.


Zitat:
Milchpreis für Bauern unter 20 Cent
Der Milchpreis für Bauern ist laut einem Medienbericht erstmals unter 20 Cent pro Liter gefallen. Die Bundesregierung will ihnen mit einem zweistelligen Millionenbetrag helfen, über den Ende des Monats bei einem Milchgipfel gesprochen werden soll.
[Quelle: beider Meldungen Tagesschau]

Was ist passiert?
Das stimmt alles alles so nicht ganz.
Der Milchpreis ist nicht völlig unerwartet und von heute auf morgen gefallen.
Er ist auch nicht so stark gefallen wie vermittelt werden soll.
Erinnern wir uns.
Zum 1. April 2015 wurde durch die EU-Kommission die Milchquote abgeschafft.
Damit darf seit dem jeder jeder so viel Milch produzieren wie er will.
Darauf hin haben sich die Bauern bzw. Bauernverbände massiv beschwert.
Der Einzelhandel hatte deshalb etwas mehr bezahlt.
Insgesamt 10 Cent mehr als im Halbjahr vorher.
Sozusagen als Bonus.
Danach haben die Bauern aber angefangen noch mehr Milch zu produzieren.
Bei den aktuellen neuen Verhandlungen seit März wurde wieder ohne die Mehrbezahlung verhandelt.
Ja und nun war eine große Überproduktion da.
Molkereien haben entsprechend reagiert um ihre Schäfchen ins Trockene zu bekommen.
Der Milchpreis ist also gar nicht um 12 Cent gefallen.
Er ist real betrachtet also nur um 2 Cent gefallen.
Was in den verlinkten Artikeln überhaupt nicht angesprochen wird ist das Verhalten der Molkereien.
Der Handel zahlt z.B. 27,5 Cent pro Liter für H-Milch, davon kommen 17 Cent beim Bauern an.
Der Rest bleibt bei den Molkereien.

Übrigens die eingangs erwähnte Lösung zur Verteilung von überschüssiger Milch ist in diesem widerlichem System, in dem widerliche Menschen ihre widerlichen Motive ausleben natürlich nicht vorgesehen.



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Adeodatus
Benutzerkonto wurde gelöscht



19.05.2016 ~ 09:32 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
RE: Der Milchpreis Beitrag Kennung: 827819
gelesener Beitrag - ID 827819


Nein noch schlimmer, die Überproduktion zwingt die EU den" Kolonien" in Afrika auf und ruiniert die dortigen Milchbauern, die dann am Ende als Wirtschaftsflüchtlinge dahin gehen wo "Milch" in Strömen fließt.
Es ist das gleiche Spiel wie mit den Geflügel Resten mit denen die afrikanischen Kleinbauern ruiniert werden.
Man verhindert auf diesem Weg das afrikanische Staaten eine von der EU unabhängige Wirtschaft aufbauen.



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orca   orca ist männlich Zeige orca auf Karte FT-Nutzer
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19.05.2016 ~ 16:02 Uhr ~ orca schreibt:
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1084 erhaltene Danksagungen
RE: Der Milchpreis Beitrag Kennung: 827853
gelesener Beitrag - ID 827853


Was solls? Eine der typischen Überproduktionskrisen des Kapitalismus. Die kleinen Produzenten sterben, die großen überleben, bis die Zentralisation des Kapitals den überlebenden Großschmarotzern ermöglicht, abgesprochene Monopolpreise zu verlangen.

Freut Euch des niedrigen Milchpreises und trinkt Euch richtig satt. Wo bleibt bei dem ganzen Geheule um die "kleinen Milchbauern", also Kleinkapitalisten, die Freude für die längst vergessenen Regimeopfer, welche sich jetzt mal wieder mehr Milch leisten können?



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Pfiffikus   Pfiffikus ist männlich Zeige Pfiffikus auf Karte FT-Nutzer
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Wohnort: Debschwitz



19.05.2016 ~ 23:51 Uhr ~ Pfiffikus schreibt:
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1405 erhaltene Danksagungen
RE: Der Milchpreis Beitrag Kennung: 827923
gelesener Beitrag - ID 827923


Zitat:
gastli hat am 19. Mai 2016 um 09:01 Uhr folgendes geschrieben:
Der Handel zahlt z.B. 27,5 Cent pro Liter für H-Milch, davon kommen 17 Cent beim Bauern an.[/url]
Der Rest bleibt bei den Molkereien.

Klar doch. Für diesen "Rest" machen sie aus der Rohmilch eine H-Milch und füllen sie in einen Tetrapack. Und der Transport zum Großlager der Supermarktketten muss auch noch davon bezahlt werden.

Völlig untergegangen in der Diskussion ist hier, dass uns die Milchbauern auf einem Wege abfetten können, der ihnen vor einigen Jahren noch nicht offen stand: Sie können die Kacke der Rinder noch zu üppig vergütetem Biostrom machen, für dessen Subvention wir kleinen Stromverbraucher blechen dürfen. Während früher die 17 Cent unvorstellbar ruinös waren, muss man denselben Betrag heute nur noch als "schmerzhaft billig" bezeichnen.


Pfiffikus,
der nicht den Eindruck entstehen lassen will, dass die Molkereien hier den großen Reibach machen



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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Wohnort: terrigenus



20.05.2016 ~ 13:41 Uhr ~ gastli schreibt:
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2268 erhaltene Danksagungen
RE: Der Milchpreis Beitrag Kennung: 827981
gelesener Beitrag - ID 827981


Zitat:
Pfiffikus hat am 19. Mai 2016 um 23:51 Uhr folgendes geschrieben:
Völlig untergegangen in der Diskussion ist hier, dass uns die Milchbauern auf einem Wege abfetten können*, der ihnen vor einigen Jahren noch nicht offen stand: Sie können die Kacke der Rinder noch zu üppig vergütetem Biostrom machen,.....


Ich glaube nicht, dass diese These haltbar ist.
Das wird jeden Michbauer finanziell völlig überfordern.

[* Im Kapitalismus kann jeder Millionär werden. Aber nicht jeder wird es.]

Michael Schlecht der wirtschaftspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE hat seine Gedanken dazu veröffentlicht.

Es wundert mich nur immer wieder, dass dafür die LINKE gebraucht wird.
Die Bauernparteien CSU [die sogar den Minister stellt] und CDU haben dazu offensichtlich keine sinnvolle Meinung und lassen die Milchbauern hängen.
Aber vermutlich sind die Schmiergelder - oder nennt man das Parteispenden - von Großmolkereien und Agrarindustrie größer als die der arbeitenden Bauern.



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