Am 19. Oktober hat jeder von uns seine 25$ Eintritt für den Uluru gelöhnt. Dafür gab es dann aber auch ein 3-Tagesticket und die haben wir auch voll ausgeschöpft. Wie ich den Uluru fand, ob ich ihn bestiegen habe und was Olga mit der ganzen Sache zu tun hat, erfahrt ihr im nachfolgenden Text. 😉
Kleiner Hinweis: Teile des Textes sind schon älter (zu erkennen an der Signatur; wie immer) deswegen ist der Schreibstil nicht durchgehend der Gleiche.
19. Oktober
Der erste Eindruck: Nicht schlecht der Hügel. Nein jetzt mal im Ernst, er sieht schon cool aus. Die Besteigung war nicht freigegeben, weil Temperaturen über 36° herrschten. Genauer, es waren 37° im Schatten, allerdings gibt es auf und auch um den Uluru recht wenig Schatten. 😉 Also handelte es sich um ca. 42°. Perfekte Voraussetzungen also, um einen 12 km Basewalk um 11 Uhr zu beginnen. Wiedermal 2 Liter Wasser an den Gürtel gehängt – diesmal würde ich sie auch brauchen – und natürlich die 600 ml Reserve in meiner Fototasche, und ab ging er, der Peter. Nach 6 km konnten wir unsere Wasserreserven wieder aufstocken. Am Wassertank stand: „Die Parkranger und die Aborigines wünschen sich, dass du wieder sicher zu deiner Familie zurückkehrst.“ Ich wusste gar nicht, dass um den Uluru ein Kriegsgebiet ist. 😀
Sicher zuhause angekommen bin ich zwar noch nicht wieder, aber ich habe den Basewalk, trotz 42°, praller Sonne und Trillionen von Fliegen – und die Fliegen waren das Schlimmste – überlebt. 🙂
Danach sind wir noch zum „Bush view“ gefahren, um ein Foto zu machen. Den Rest des Tages haben wir dazu genutzt Öl für Knut zu besorgen, wir hatten nämlich keins mehr. Außerdem mussten die Reifen wieder aufgepumpt und die Heimat bespaßt werden. 🙂 Übernachtet haben wir dann auf dem frisch eingezeichneten „Zeltplatz“. Eigentlich war es nur ein Feldweg, aber man konnte dort schon übernachten. In Sichtweite zum Uluru.
Alleine waren wir dort auch nicht, näher an der Straße schliefen vier Männer in einem roten dreitürigen Toyota – entsprach einem uraltem Opel Corsa. Und nach uns kamen noch mal zwei 4WDs. Ein bomben Sonnenuntergang beendete einen schönen Tag.
Zurück gelegte Strecke: 104,1 km
Fotos des Tages.
20. Oktober
Wieder ein Tag des frühen Aufstehens, diesmal um den Uluru beim Sonnenaufgang zu erwischen. Da wir in der Dämmerung gefahren sind, war die Fahrt etwas heikel, wegen der ganzen Tiere. Wir haben aber kein einziges gesehen – zum Glück – und sind gut auf dem, von Menschen überfüllten, Sonnenaufgangsaussichtspunkt angekommen.
Gute Fotos habe ich auch machen können, wie man sieht. 😉 Dann wollten wir eigentlich zu den Olgas fahren, um dort die 7 km Wanderung zu machen – wer ist Olga? Wird noch erklärt 😉 – aber ich wollte vorher nochmal am Uluru vorbei schauen, in der Hoffnung doch noch nach oben zu kommen. Denn gereizt hatte mich die ganze Sache dann schon.
Als ich mich auf dem Parkplatz extra neben einen anderen weißen Challanger gestellt hatte, sahen wir schon die Menschentraube vor dem Aufstieg. Damit war es ziemlich sicher, dass wir heute hoch kommen würden.
Durch meine Parkplatzwahl bin ich auch ziemlich schnell mit einem Kanadier ins Gespräch gekommen, während ich auf meinen Travelmate wartete. Der Kanadier war der Besitzer des Challangers, und unsere Autos waren der Grund des Gespräches. Männer eben. ;P Während unseres Auto-small-talk begann sich die Menge den Berg hinauf zu quälen. Einige kamen nicht weit, und das obwohl sich ziemlich viele so mit Dehnungs- und Aufwärmübungen vorbereitet hatten, das man dachte jeden Moment fällt der Startschuss für einen Marathon. Generell waren vor allem die asiatischen Touries von einer viel zu großen Begeisterung erfüllt.
Als mein Travelmate zurück kam, hatte ich mich schon von meinem kanadischem Freund mit „Wir sehen uns oben“ verabschiedet.
Ich muss sagen, ich habe den Aufstieg echt unterschätzt. Der rote Hügel ist zwar nur 863 m hoch, dafür macht man aber auf 800m Strecke auch 300 Höhenmeter! Zum Glück war es noch kühl, sonst hätte man alleine hier 5 Liter Wasser verbraucht. Aber damit hatte ich auch nicht gerechnet, ich hatte auch nur 1,6 Liter mit.
Der Ausblick ist grandios und auch die Landschaft auf dem Uluru sehr interessant. In den fünf Stunden die wir auf den Uluru waren, haben wir den Kanadier zwar nicht gesehen, aber dafür habe ich mich dort mit einem kleinen Turm verewigt und auch herausgefunden, dass meine halbhohen Wanderschuhe 1A zum Klettern sind. Ein guter Kauf also. Außerdem haben wir in der Zeit 5 km auf dem roten Riesen zurück gelegt. Durch die tiefen Furchen war das allerdings nicht immer einfach. Eigentlich ergibt sich das ja aus der Erzählung, aber hier nochmal der Vollständigkeit halber. Wir sind natürlich nicht nur bis zum höchsten Punkt gegangen – wie so ziemlich alle, die dann sagen können: „Ich war auf dem Uluru.“ Ja, toll Gratulation du bist in einer halben Stunde hochgeastet, hast ein Selbstvieh am höchsten Punkt fabriziert und bist dann wieder nach unten gestürmt.
Nein, man kann sagen wir haben die Zeit auf dem Uluru genossen und die Landschaft in uns aufgesaugt.
Übriges, nochmal würde ich die Sache nicht machen. Jetzt weiß ich ja, wie ******* anstrengend es ist, da hoch zu kommen.
Als wir am Auto waren, haben wir den Kanadier wieder getroffen. Er hat in der Zeit noch den „Basewalk“ gemacht – krasser Typ. Von 12 bis nach 14 Uhr haben wir über alles Mögliche mit ihm erzählt. Dann haben wir uns Richtung Olgas aufgemacht und er Richtung „King Canyon“ und „Palm Valley“ – wir haben ihn ja nicht ohne Tipps ziehen lassen.
- Einschub aus der Zukunft: Als wir wieder in Alice Springs angekommen waren, haben wir ihn auf dem coles-Parkplatz wieder getroffen. Also ich hatte sein Auto entdeckt und mich neben ihn gestellt. Wie sich herausstellte, war er schon ein ganzes Stück raus aus Alice, musste aber wegen eines Reifenplatzers wieder zurück.
Die Info musste jetzt mit hier her, wäre sonst untergegangen. Der Bericht von Alice Springs ist nämlich schon lange fertig, und da wollte ich es nicht noch hinzufügen, weil es tierisch schwer ist, das jetzt noch gut dort einzufügen.
Wie ihr bei den Fotos des Tages seht, waren wir auch schon bei den Olgas, die Wanderung haben wir aber auf den nächsten Tag verschoben, da wir die nicht mehr geschafft hätten. Also sind wir Richtung Western Australien gefahren, um kurz hinter dem Park zu übernachten.
Zurück gelegte Strecke: 131,0 km
21. Oktober
Nachdem wir es vorgestern (20.10.) nach der Besteigung des Ulurus nicht mehr geschafft haben, die 7 km Wanderung bei den Olgas zu machen – hatten uns ja etwas mit einem Kanadier fest gequatscht – haben wir die Olgawanderung gestern (21.10.) gemacht. Die Wanderung war etwas herausfordernder als ich es erwartet hatte, aber natürlich war sie machbar. Die Olgas – eigentlich heißen sie ja „Kata Tjuta“ aber sie werden nun mal auch „the Olgas“ genannt und das ist viel einprägsamer 😉 – sind wie der Uluru einfach ein paar Sandsteinbrocken in der sonst sehr flachen Outbacklandschaft.
Ich finde von weitem sehen sie beeindruckender aus als der Uluru, denn sie sind höher (1066m statt 863m) und es sind einfach mehrere Steine. Damit machen sie auf einem Foto mehr her. 😉
Nachdem wir die Wanderung beendet hatten, haben wir uns wieder auf den Weg Richtung Alice Springs gemacht. Kurz vor dem „Erdula Road House“ haben wir dann übernachtet.
Zurück gelegte Strecke: 336,0 km
Fotos des Tages.