|
RE: "Meine Oma ist ne alte Umweltsau" - WDR |
Beitrag Kennung: 973209
|
|
|
|
Der AfD Bundessprecher Tino Chrupalla war sich nicht zu blöde und hat anlässlich des sogenannten "Umweltsau"-Videos nachfolgenden offenen Brief mit 16 Fragen an WDR-Intendant Tom Buhrow veröffentlicht.
https://www.european-news-agency.de/poli...m_buhrow-76901/
Eine Analyse und ein Antwortversuch ohne Hernn Buhrow mit dem Mist zu belästigen.
Ich sage mal: Herr Chrupalla herzlichen Glückwunsch, zu einer unterirdisch-schlechten Leistung im Deutschkurs, Schwerpunkt Textanalyse und Interpretation.
Dann fange ich mal an. Alle Fragen sind aus Zitate aus dem offenen Brief von Chrupalla und stehen zwischen "".
"Sehr geehrter Herr Buhrow,
auch wenn Sie sich bereits per Facebook für das beschämende Video mit dem "Oma-Lied" entschuldigt haben, bleiben doch viele Fragen offen, die jeder Gebührenzahler gern beantwortet hätte."
Da auch ich mich zu diesen Gebührenzahlern zählen, muss ich Ihnen leider widersprechen. Anstatt die folgenden sinnlosen Fragen beantwortet zu bekommen, hätte ich lieber Politiker, die von meinen Steuergeldern nicht solche dummdreisten offenen Briefe verfassen.
"Im Übrigen finanzieren wohl mehrheitlich jene Alten den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die das vom WDR produzierte Video diffamiert."
Das mag in Ihrer Heimat Ecke Weißwasser/Görlitz sogar stimmen. Die Jugend hat dort ja auch nichts mehr zu erwarten. Haben 'die Alten' es doch geschafft ihnen vor Ort wirklich fast jede Perspektive zu versauen.
"Ich möchte also dieses die Alten auf respektlose Art und Weise erniedrigende Video zum Anlass nehmen, Ihnen einen Katalog von Fragen zukommen zu lassen, wie ihn Ihre Kollegen tagtäglich bei ihren Recherchen verschicken. Als hochgeschätzter Journalist werden Sie sich sicherlich nicht weigern, mir und allen Gebührenzahlern diese Fragen zu beantworten, um die notwendige Transparenz in den Vorgang zu bringen."
Meine Fragen:
1. Mit welcher Motivation wurde das Video erstellt?
Mit der Motivation, umweltschädliches Verhalten überspitzt und überzeichnet, mithilfe einer fiktiven Person (meine Oma) darzustellen. Also mit der Oma, deren Häuschen und Hypotheken auch Sie lieber Herr Chrupalla sicherlich schon mal versoffen haben.
„2. Wer hatte die Idee zu dem Video und speziell zum Text? (Es reicht die Angabe der Redaktion)“
Das geht Sie gar nichts an.
„3. Wie viele Kontroll-Instanzen hat das Video durchlaufen, bevor es veröffentlicht wurde?“
Genug jedenfalls, um bei Menschen mit klarem Verstand anzukommen.
„4. Oder anders gefragt: Wie viele verantwortliche WDR-Mitarbeiter waren in den Vorgang eingebunden?“
Genug.
„5. Falls keine Verantwortlichen eingebunden waren: Warum nicht?“
Warum sollten sie?
„6. Wie sichert der WDR gewöhnlich den verantwortlichen Umgang mit Eigenproduktionen, damit sich keine Fehler einschleichen?“
Es haben sich keine Fehler in dieser Eigenproduktion eingeschlichen.
„7. Wann ist Ihnen der skandalöse Inhalt des Videos bekannt geworden? Erst durch die öffentliche Kritik?“
Der 'skandalöse Inhalt' ist mir bis heute nicht bekannt.
„8. Warum sind Sie nicht vorher informiert worden?“
Weil es Wichtigeres gibt, als ein satirisches Kinderlied.
„9. Hätte nicht spätestens der veröffentlichenden Social-Media-Redaktion der altersrassistische Inhalt des Textes auffallen müssen?“
Müsste Ihnen nicht spätestens jetzt die unglaubliche Sinnlosigkeit Ihrer Fragen auffallen?
„10. Wie kann es sein, dass dieser Altersrassismus von keinem Ihrer Redakteure erkannt wurde?
11. Wie kann es sein, dass keinem Ihrer Redakteure der politisch-propagandistische Grundton des Videos auffiel?
12. Oder bestand Einigkeit über das Ziel, ein politisch-propagandistisches Video zu veröffentlichen?
13. Wie kann es sein, dass niemand erkannt hat, auf welche Art und Weise Kinder für politische Zwecke missbraucht werden?“
Leider kann ich Ihrer Interpretation und der daraus resultierenden Fragen 10-13 nicht folgen. An dieser Stelle deshalb eine ausführliche Textanalyse (sollte Ihnen aus dem Deutschunterricht bekannt sein) des Twitter-Nutzers @sduwe (https://twitter.com/sduwe/status/1211594843052482560?s=21):
Zitat: |
„In Zeile 1 wird die Protagonistin des Liedes ("meine Oma") eingeführt und mit einer charakteristischen Handlung ("fährt im Hühnerstall Motorrad") vorgestellt. Die Handlungsweise der Oma ist derart grotesk, dass das Publikum diese sofort als nicht wirklich stattfindend erkennt
Daraus folgt, dass auch die Oma eine rein fiktive Person ist. Sie ist als Protagonistin nur eine Stellvertreterin für eine tatsächlich gemeinte Personengruppe. Welche Personengruppe tatsächlich gemeint ist, wird im weiteren Verlauf des Textes deutlich.
Die Protagonistin verbraucht "tausend Liter Super jeden Monat" mit einer vollkommen sinnlosen Handlung (Motorradfahren im Hühnerstall). Es geht im Lied also um Menschen, die sinnlos Ressourcen verschwenden und die Umwelt schädigen. Umweltsäue nennt sie das Lied.
Im nächsten Vers wird dieses sinnlose, umweltschädliche Verhalten durch ein weiteres Beispiel herausgestrichen. Die Aussage der Protagonistin, diese Handlungsweise sei "voll cool" verweist darauf, wie u... das Phänomen, dass Menschen eine umweltschädliche Verhaltensweise unterlassen, damit aber die Aufnahme einer anderen ebenso schädlichen Verhaltensweise rechtfertigen, so dass am Ende nichts gewonnen ist.
Trotzdem zieht der Kinderchor das Fazit, die Protagonistin sei nun "doch keine Umweltsau". Das verweist darauf, dass die oben beschriebenen Ersatzhandlungen oftmals unkritisiert bleiben, die Gesellschaft bei Greenwashing gerne wegsieht und nicht hinterfragt.
Dass mit diesem Wegsehen Schluss sein muss, wird dann durch ein Audiozitat von Greta Thunberg aufgegriffen: "We will not let you get away with this".
Das Paradoxon zum Schluss soll die Zuhörenden zum Nachdenken darüber anregen. Geschickt gemacht, finde ich.
Fazit: das #Umweltsau-Lied ist eine Gesellschaftskritik, ein Angriff auf ältere Menschen ("Omas") lässt sich durch Textanalyse nicht belegen.
Es kritisiert nicht nur das Verhalten der "Umweltsäue", sondern auch jene, die sich von Greenwashing gern blenden lassen wollen.“ |
„14. Oder bestand Einigkeit beim WDR darüber, mit einem Kinderchor ein solches Video zu erstellen?“
Klar!
„15. Zum Schluss noch eine ganz persönliche Frage: Finden Sie es nicht peinlich, Ihre Entschuldigung aus dem Krankenhaus zu senden, in dem Ihr Vater derzeit liegt?“
Finden Sie es nicht kackendreist, hier solche die Privatsphäre-verletzenden Fragen zu stellen?
„16. Welche Konsequenzen ziehen Sie aus alldem?“
Dass Sie ein populistischer Viehtreiber sind, dem es nicht zu dumm ist, seinen Schafen einen solchen Unsinn als Politik zu verkaufen.
„Ich bitte Sie um baldige Beantwortung meiner Fragen, damit der Gebührenzahler sich ein umfassendes Bild machen kann.“
'Der Gebührenzahler' wird glücklicherweise nicht durch Sie vertreten. Es macht viel mehr den Anschein, dass die durch Sie vertretenen Personen in der Schule nicht anwesend waren.
„Sie werden verstehen, dass wir uns vorbehalten, den Vorgang auch parlamentarisch aufzuarbeiten.“
Na, wenn Sie nichts Wichtigeres zu tun haben. Ein paar Nachhilfestunden in Textanalyse und Interpretation täten Ihnen sicherlich auch ganz gut.
“Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für das neue Jahr,
Tino Chrupalla
Bundessprecher der Alternative für Deutschland“
Eines noch kurz.
PS: Wieviele AfD-Mitglieder/Wähler/Verantwortliche braucht man um eine Glühbirne zu wechseln?
Gar keine – Niemand braucht die AfD! Denen und mit denen geht eh kein Licht auf.
|
|
|
|
|
|
|