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RE: Lebensmittelskandal: Seehofer will schärfere Kontrollen |
Beitrag Kennung: 913314
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gastli hat am 11. April 2018 um 10:17 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat: |
Gepanschte Wurst erhält DLG-Medaille in Silber
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, DLG, hat eine gepanschte Wurst aus Fleischabfällen ... |
[Quelle: https://www.zdf.de/politik/frontal-21/vi...emacht-100.html] |
Einerseits ist da etwas dran - vor allem Profitgier.
Andererseits sollte man bei aller Sentimentalität und Gefühlsduselei auf dem Teppich bleiben. Und hier trägt der Film nach meinem Ermessen zu dick auf.
1. Begriff - "Separatorenfleisch"
Je nach Herstellungsverfahren handelt es sich um durchaus genusstaugliches Fleisch. Fachleute wissen, wie das entsteht. Beim Schlachtprozess werden die Filetstücke, Schinken, Bruststücke usw. in Akkordarbeit heraus geschnitten. Völlig normal, dass bei diesem Vorgang der eine oder andere Fetzen Fleisch am Knochen hängen bleibt. Ist der Fleichfetzen nur deshalb schlecht, weil er an Knochen hängen blieb? Die hausmachende Hausfrau würde das Messer sorgfältiger führen und weniger Fleisch am Knochen lassen.
In großen Betrieben werden die Fleischreste maschinell sauber vom Knochen gelöst. Das geht zum Beispiel mittels Bürsten oder mittels Wasserstrahl unter hohem Druck. (Für bedenklich halte ich nur solche Verfahren, bei denen besonders viel Calcium ins Fleisch gerät.)
Sehr häufig wird, auch von gastli, angeprangert, dass deutschlandweit viel zu viele Lebensmittel weggeworfen werden. Gerade die Rettung der Fleischreste in Form von Separatorenfleisch hilft, diese Menge zu reduzieren.
Wer mag, kann ja mal in die nächste FastFood-Filiale gehen und ein paar Cicken-Nuggets kosten. Wer findet die eklig?
Die Dinger entstehen, wenn Hühnerbrüste und Keulen verkauft werden. Nach deren Auslösung bleibt noch reichlich Fleisch am Gerippe. Dieses wird separiert. Anschließend wird das Separatorenfleisch mittels der Enzyme, wie in der Sendung gezeigt, in Nuggetform zusammengeklebt. Mit ein wenig süß-saurer Soße kommt das ganz gut bei den Leuten an, warum also gutes Fleisch wegschmeißen?
2. Begriff: "handelsübliches Pulver aus Schlachtblutplasma"
Was ist verwerflich daran, das Blut eines Schlachttieres zu verarbeiten. Auch in einem guten Bio-Fleischerfachgeschäft kann ich gute Blutwurst kaufen. Auch wenn es mal Tiegelwurst gibt, finde ich das ganz lecker. So verstehe ich nicht, warum man diese Zutat schlecht redet.
Ach ja, Blut ist als Rohware schlecht haltbar. Aus diesem Grunde wird ihm das Wasser entzogen und das Blut in solcher Pulverform gelagert und vermarktet. Insofern relativiert sich der Vorwurf der Filmemacher, dass bei der Verarbeitung des Pulvers wieder Wasser zugegeben werden muss. Aber es passt gut zum Grundtenor des Filmbeitrages.
Kein Verständnis habe ich allerdings dafür, dass Schlachtbetriebe dem Fleisch nur aus Profitgier künstlich Wasser zusetzen, um das Gewicht zu erhöhen.
Jeder Interessierte kann ja mal ein rohes Schnitzel auf die Waage legen. Nach dem Braten noch einmal auf die Waage! Wenn es nur noch die Hälfte wiegt, dann sollte man diesen Supermarkt künftig meiden.
Pfiffikus,
der Fleischereien kennt, die das Fleisch unter Einbeziehung dieses Tests billiger verkaufen, als im Supermarkt
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