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RE: Angebot und Nachfrage |
Beitrag Kennung: 969099
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orca hat am 17. November 2019 um 12:02 Uhr folgendes geschrieben:
Statt einer umfassenden Darstellung, welche die Auftragsschreiberlinge sowieso nicht zur Kenntnis nehmen würden, |
Falsch!
Da Du mich bereits selbst als einen solchen bezichtigt hast, kann ich Dir garantieren, dass Deine Antwort sehr aufmerksam zur Kenntnis genommen wird. Sofern Du eine geben willst. Dieses Argument zieht also nicht. Deine Mühe wird nicht umsonst sein.
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orca hat am 17. November 2019 um 12:02 Uhr folgendes geschrieben:
die massenhafte Vernichtung unverkäuflicher Waren (die durchaus verkäuflich wären, wenn man sie weit unter Wert verkaufte). |
Wie Du bereits weißt, ist das Ziel eines Unternehmens die Erzielung eines maximalen Gewinnes bzw. Profits. Und die Erlöse sind nun mal abhängig vom erzielten Preis und der verkauften Anzahl.
In der Wikipedia fand ich gerade mal eine Beispielgrafik für eine Nachfragefunktion, in der der Zusammenhang zwischen Nachfrage und Preis dargestellt wird.
Kostet die Ware 16 Euro, kauft sie niemand.
Kostet sie 12 Euro, könnte man 1 Stück absetzen und damit 12 Euro einnehmen.
Kostet sie 8 Euro, könnte man 2 Stück absetzen und erzielt 16 Euro Einnahmen,
Kostet sie 4 Euro, kann man 3 Stück absetzen und nimmt 12 Euro ein.
Kostet sie nichts, wäre nur der Bedarf für 4 Stück vorhanden, aber Einnahmen fehlen.
Wie man erkennt, ist es im Sinne der Profitmaximierung nicht sinnvoll, die Ware unter 8 Euro anzubieten. Aus diesem Grunde widerspricht das Streben nach Maximalprofit nicht dem Konsumentenverhalten, welches in der streng monoton fallenden Nachfragefunktion zum Ausdruck kommt. Hast Du eine tragfähigere Begründung, weshalb Du den Zusammenhang von Angebot und Nachfrage mit einem solchen garstigen Begriff diffamierst?
Nebenbei bemerkt spricht auch eine gewisse Vorsicht dagegen, eine Ware zu Spottpreisen zu verramschen. Schließlich hat man dann immer weniger Einnahmen, doch die Kunden erhalten gleichzeitig immer mehr gesetzlich garantierte Gewährleistungsansprüche, die letztendlich Geld kosten.
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orca hat am 17. November 2019 um 12:02 Uhr folgendes geschrieben:
Oder nehmen wir die Mietpreispolitik in den annektierten Ostländern: Statt Wohnraum aufgrund Überangebot billiger zu vermieten, wird er in den entvölkerten zukunftsbefreiten Zonen massenhaft vernichtet. |
Damit haben wir in Gera unsere eigenen Erfahrungen gemacht.
Die Stadt hatte 1990 noch 135000 Einwohner. Da die DDR im Jahre 1989 meilenweit davon entfernt war, ihr selbstgestelltes Wohnungsbauprogramm zu erfüllen, standen Wohnungen für von mir geschätzte 125000 Menschen zur Verfügung.
Inzwischen hat diese Stadt eine größere Menge vom Umland eingemeindet, doch die Einwohnerzahl 2016 unter 95000 Einwohner. Wie weit soll denn der Mietpreis sinken, bis die vielen Wohnungen alle vermietet bleiben und gleichzeitig noch Tausende neue Wohnungen gebaut worden sind? Insofern war der Rückbau von einigen Plattenbauten in Lusan und die damit verbundene Aufwertung von verbliebenen Wohnungen kein Fehler. Er hat auch nicht zu einer Explosion der Mietpreise geführt.
Die von Dir erhoffte Mietpreissenkung hat leider noch einen anderen Effekt. Dinge, die wenig kosten, werden auch weniger wertgeschätzt. Das ist nicht nur bei den 8-Cent-Wegwerfbierflaschen so, sondern bei allen Artikeln, die Du hinterher geworfen bekommst.
Wenn Ware billig verramscht wird, kann es dem Verkäufer natürlich egal sein, welche Wertschätzung der Käufer der Sache entgegenbringt. Bei einer vermieteten Wohnung kann es der Vermieter überhaupt nicht brauchen, dass die Mietsache nicht geschätzt wird. Diese Erfahrung musste ich als Vermieter selbst schon machen.
Im Übrigen wurde in Gera eine ganz andere creative Lösung für lange Zeit überschüssigen, schwer vermietbaren Wohnraum gefunden. Das geht auch ohne Rückbau.
Pfiffikus,
der fast täglich in der Gegend um die Talstraße und den Sachsenplatz unterwegs ist
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