Heute vor 75 Jahren, am 4. August 1944, wurde Anne Frank und ihre Familie in ihrem Versteck in Amsterdam verhaftet.
"Im ersten Stock sind die Büroangestellten bei der Arbeit, als plötzlich die Tür geöffnet wird. Eine der Angestellten ist die Helferin Miep Gies. Sie erzählt später:
“ Ein kleiner Mann kam herein mit einem Revolver in der Hand, auf mich gerichtet.“ Die Polizisten gehen weiter zum Büro von Victor Kugler. Er ist als Direktor für die Leitung der Firma verantwortlich. Sie verhören ihn und er muss sie begleiten, als sie das Haus durchsuchen. Bei dieser Inspektion gelangen sie auch in den Raum mit dem schwenkbaren Bücherschrank. Auf den ersten Blick fällt nicht auf, dass sich ein ganzes Haus hinter dem Schrank verbirgt, aber die Polizeibeamten finden den geheimen Eingang zum Hinterhaus.
Die Untergetauchten sind völlig entgeistert. Schon seit mehr als zwei Jahren leben sie in ständiger Angst vor Entdeckung. Und nun ist es so weit. Otto: „Ich war bei den van Pels oben, in Peters Zimmer, und machte Schularbeiten mit ihm. Da kam plötzlich jemand die Treppe heraufgerannt, die Tür ging auf und ein Mann stand vor uns und hielt mir die Pistole vor die Brust. Unten waren schon alle beisammen. Meine Frau und die Kinder und die van Pels standen da mit erhobenen Händen.“Anschließend wird auch Fritz Pfeffer ins Zimmer geführt.
Die Untergetauchten müssen ihre Wertsachen abliefern. Silberbauer nimmt Ottos Aktentasche, in der Annes Tagebücher sind, und schüttet sie aus. Dann stopft er die Wertsachen hinein. Annes Texte fallen auf die Holzdielen.
Die Untergetauchten müssen sich für den Abtransport bereit machen.
Eine Weile nach der Verhaftung gehen die Helferinnen Miep Gies und Bep Voskuijl zusammen mit Willem van Maaren ins Hinterhaus, wo Annes Tagebücher und ihre anderen Texte noch immer auf dem Boden liegen. Miep sagt später über diesen Augenblick:
„Später sind Bep und ich nach oben gegangen, in die Schlafzimmer der Franks. Und da sahen wir auf dem Boden Annes Tagebuchpapiere.“ Miep und Bep sammeln alles auf und nehmen es mit ins Büro. Dort bewahrt Miep die Dokumente in einer Schublade auf.
Als Einziger der Untergetauchten überlebt Otto Frank den Krieg. Als er nach der Befreiung nach Amsterdam zurückkehrt, übergibt Miep ihm die Texte." |