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Dr. Norbert Vornehm, ab 1. Juli neuer Geraer Oberbürgermeister |
Beitrag Kennung: 9633
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Im Gespräch mit Dr. Norbert Vornehm, ab 1. Juli neuer Geraer Oberbürgermeister
Wie begann für Sie der alles entscheidende Tag der Stichwahl?
Ganz ruhig. Ich habe vergleichsweise lange geschlafen, gut gefrühstückt und dann angefangen, zu Hause erste Aufräumarbeiten vorzunehmen.
Im ersten Wahlgang hatten Sie einen großen Vorsprung auf Ralf Rauch. Waren Sie sich sicher, dass Sie sich auch in der Stichwahl durchsetzen?
Ich war mir alles andere als sicher. Ein zweiter Wahlgang heißt, wieder bei Null anzufangen. Ich wusste, dass der Ausgang ganz wesentlich von der Wahlbeteiligung abhängt. Deshalb habe ich immer wieder gesagt: Wir müssen es schaffen, dass viele wieder zur Wahl gehen. Das ist zum guten Teil gelungen.
Wie wird Ihr Wechsel von der Spitze der Stadtwerke und des Verkehrsbetriebe ins Rathaus vonstatten gehen?
Das wird gleitend passieren. Es gibt nicht den Tag, an dem auf der einen Seite die Klappe fällt und sie sich auf der anderen Seite öffnet. Wir werden in aller Ruhe die Fragen angehen, die im Zusammenhang mit meinem Wechsel aus dem Geraer Verkehrsbetrieb und aus den Stadtwerken zu lösen sind. Mit einer Nachfolgeregelung haben wir uns ganz bewusst vorher nicht beschäftigt.
Welche Aufgaben nehmen Sie ab dem 1. Juli als Oberbürgermeister zuerst in Angriff?
Ganz entscheidend wird sein, sehr schnell den Bürgern den Eindruck zu vermitteln. dass jetzt im Rathaus die Fenster und Türen ganz weit geöffnet sind. Wir müssen es schaffen, dass sich alle mitgenommen fühlen, dass es willkommen ist, wenn sie mitarbeiten, sich für ihre Stadt engagieren. Da haben wir Nachholebedarf.
Erste Bewährungsprobe ist dafür die Bundesgartenschau. Es muss sofort aufhören, dass die Buga fast wie eine geheime Kommandosache behandelt wird. Die Menschen freuen sich auf die Bundesgartenschau, und wir müssen ihnen die Chance lassen, dass sie dieser Freude Rechnung tragen.
Wenn Sie den Wahlkampf Revue passieren lassen: Wie schätzen Sie ihn ein?
Es war insbesondere in den letzten zwei, drei Wochen ein schwieriger Wahlkampf. Der eine oder andere konnte es nicht lassen, weit unter der Gürtellinie Gerüchte zu verbreiten und verleumderische anonyme Flugblätter in die Welt zu setzen. Noch am Vortag der Wahl ist ein Flugblatt aufgetaucht, in dem ich mit Walter Ulbricht verglichen wurde. Das ist ein Niveau, das ich mir nicht hätte vorstellen können.
Interview: Uwe Müller
www.otz.de |
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