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RE: Weltweite Überwachung |
Beitrag Kennung: 890402
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@all: Benutzt jemand von euch Tor zur Anonymisierung?
Zitat: |
Geheime Dokumente: Der BND hat das Anonymisierungs-Netzwerk Tor angegriffen und warnt vor dessen Nutzung
Der BND hat ein System zur Überwachung des Tor-Netzwerks entwickelt und Bundesbehörden gewarnt, dass dessen Anonymisierung „unwirksam“ ist. Das geht aus einer Reihe geheimer Dokumente hervor, die wir veröffentlichen. Der Geheimdienst gab einen Prototyp dieser Technik an die NSA, in Erwartung einer Gegenleistung.
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Ein paar Wochen vor der Konferenz haben die BND-Hacker vom Referat 26E „die Idee zu einem Verfahren entwickelt, wie relativ einfach das Tor-Netzwerk aufgeklärt werden könnte“, heißt es in internen BND-Unterlagen. Tor ist zu dieser Zeit schon relativ bekannt und hat 200.000 aktive Nutzer auf der ganzen Welt. Wenn Projekt-Chef Roger Dingledine die Funktionsweise auf dem CCC-Congress oder in einer Polizeidienststelle in Stuttgart erklärt, hören auch die Hacker vom BND aufmerksam zu.
Im März 2008 weiht der Geheimdienst die Partner aus den USA und Großbritannien in seinen Plan ein. Beim Besuch einer ausländischen Delegation in München präsentiert die Abteilung TA „das Anonymisierungsnetzwerk Tor und eine mögliche Auflösung der Anonymisierungsfunktion“, schreibt der BND in einem internen Besprechungsbericht. Um den Plan umzusetzen, wünscht sich der BND „eine internationale Zusammenarbeit mit mehreren ausländischen Nachrichtendiensten“.
NSA und GCHQ bekunden „hohes Interesse“ und sagen Unterstützung zu. Die drei Geheimdienste beschließen weitere Treffen und die Zusammenstellung einer Projektgruppe, der BND plant den Aufbau eines eigenen Tor-Exit-Servers sowie eine „Probeerfassung und Auswertung mit der NSA“.
Im April präsentiert der BND-Agent H.F. die Arbeit der Pullacher Hacker bei der Anti-Terror-Koalition des europäischen Geheimdienst-Verbunds SIGINT Seniors Europe. Daraufhin lädt ihn die NSA zur SIGDEV-Konferenz in ihrem Hauptquartier ein. Wieder ist sein Vortrag ein Erfolg: Die anderen Geheimdienste sind „nachhaltig beeindruckt von unseren Leistungen zu Tor-Servern“, schreibt der BND später, man ist „den Amis da weit voraus“.
Die NSA sagt „eine fachliche Prüfung durch deren Experten“ zu, mit dem Ziel, das Projekt umzusetzen. Schon eine Woche später wird H.F. erneut von der NSA eingeladen, diesmal zusammen mit „M.S.“ aus der Hacker-Einheit, und diesmal nach Bayern, in das Verbindungsbüro der NSA in der BND-Außenstelle Bad Aibling. H.F. und M.S. haben dort eine Videokonferenz mit Experten der NSA, um weitere Fragen und Ideen zu klären. Das Protokoll dieser Konferenz veröffentlichen wir an dieser Stelle.
BND und NSA sind sich einig, dass „das Tor-Netzwerk das bisher im Internet am besten etablierte System zur Anonymisierung ist“ und „die anderen Systeme nur eine Nischenrolle spielen“. Die Geheimdienste erwarten, dass „das Tor-Netzwerk weiter stark wächst“, was „noch einige Jahre ein Problem darstellen wird“. Die Spione gehen davon aus, dass sich „Bemühungen für einen Ansatz lohnen“. Gemeint sind Angriffe, um die Anonymisierung von Tor rückgängig zu machen. |
[Quelle: https://netzpolitik.org/2017/geheime-dok...dessen-nutzung/]
Ein Top-Artikel, bestens recherchiert und weiter verlinkt.
Netzpolitik.org legt ein weiteres Mal offen, wie die Verbrecherbanden der Überwachungsstaaten zusammenarbeiten.
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