SPUREN DER MUSLIME
Muslimische Geschichte in Sizilien
Wenig liest man davon, dass Sizilien mehr als zwei Jahrhunderte von Muslimen regiert wurde. Hakki Arslan über die Spuren der Muslime auf der Insel.
Mein Sizilien. Der hoffnungslose Schmerz
Wiederholt sich für dich in der Erinnerung
Jugend. Ich sehe die verlorenen glücklichen Verrücktheiten
Und die wundervollen Freunde wieder.
Oh Paradies, aus dem ich vertrieben wurde!
Was nützt es, sich an deinen Glanz zu erinnern?[1]
Als der normannische Heeresführer Robert Guiscard die Streitigkeiten zwischen den muslimischen Fürsten in Sizilien ausnutzte, um 1061 die Stadt Messina einzunehmen, leitete dies das Ende der fast 250-jährigen muslimischen Herrschaft in Sizilien ein. Im Jahre 1072 wurde die Hauptstadt Palermo erobert und 1091 fiel endgültig auch die letzte muslimische Festung in Noto im Südwesten der Insel. Vor allem nach dem Fall der Hauptstadt Palermo haben viele muslimische Intellektuelle, Gelehrte, Dichter und Kaufleute die Insel, in der sie seit mehreren Generationen gelebt haben, in Richtung Andalusien oder Nordafrika verlassen. Viele sind aber auch weiterhin in Sizilien geblieben.
Ähnlich wie die 1492 aus Andalusien vertriebenen Muslime, die im Exil ihre Heimat durch Klagelieder und Gedichte beweinten, trauerten auch muslimische Exilanten aus Sizilien über den Verlust ihrer geliebten Heimat.
Muslimische Dichter Siziliens
Die eingangs zitierten Zeilen sind aus dem Diwan des bekanntesten arabischen Dichters Siziliens, Ibn Hamdis as-Siqilli al-Azdi, der im Jahre 1054 in Syrakus geboren wurde und nach dem Sturz Palermos im Jahre 1078 nach Andalusien floh, um dort in Sevilla am Hofe des Fürsten al-Mutamid Zuflucht zu suchen. ....
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