Erdogan fürchtet Vereinigung der Kurden nach dem Szenario von „Großalbanien“
21:49 22.06.2017 (aktualisiert 22:05 22.06.2017)
Die von einigen Kreisen unterbreitete Idee einer Zusammenlegung Albaniens, Mazedoniens und des Kosovo zu „Großalbanien“ ist für Ankara unannehmbar. Das erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einem Interview des albanischen TV-Senders Top Channel.
„Das ist eine schlechte Idee. Sie sehen wohl, was sich im Nahen Osten, im Irak und in Syrien tut. Wir wollen eine ähnliche Krise auf dem Balkan verhindern. Wir sind für die Achtung der Souveränität und der territorialen Integrität der Balkan-Staaten“, betonte Erdogan.
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„Kosovo ist Türkei, und Türkei ist Kosovo“, hatte Erdogan erklärt, als er noch Regierungschef war.
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Zuvor hatte er in Bosnien-Herzegowina davon gesprochen, dass der frühere Chef der bosnischen Muslime, Alija Izetbegovi, ihm sein Land vererbt hatte. All das steht durchaus im Einklang mit der Politik des Neo-Osmanismus. Und jetzt geht es plötzlich um die „territoriale Integrität und Souveränität“ der Balkan-Staaten.
„Erdogan möchte eine Parallele zu den Kurden ziehen. Möglicherweise schreckt er vor der Idee eines ‚Groß-Kurdistan‘ zurück und ist deshalb gegen die Idee von ‚Großalbanien‘“, sagte ein ranghoher Diplomat in Belgrad, der anonym bleiben wollte, in einem Interview der Agentur Sputnik.
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