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11.01.2016 ~ 22:41 Uhr ~ SirBernd schreibt:
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Wenn Krankenhäuser für Patienten gefährlich werden
Beitrag Kennung: 807006
Zitat:
Köln (ots) - In seiner neuen Investigativ-Reportage geht das "Team Wallraff" zahlreichen Hinweisen von Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten auf zum Teil katastrophale Bedingungen in deutschen Kliniken nach. Über einen Zeitraum von 14 Monaten recherchieren der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff und die Reporterin Pia Osterhaus, die dazu undercover arbeitet, über die Zustände in deutschen Krankenhäusern. Die Ergebnisse ihrer Ermittlungen sind oft erschreckend.
Für ihre Recherchen schlüpft die RTL-Reporterin Pia Osterhaus in drei verschiedenen Krankenhäusern in die Rolle einer Pflegepraktikantin So will sie erfahren, wie sich der wachsende Kostendruck mit dem Kernauftrag von Kliniken - dem Wohle der Patienten zu dienen - vereinbaren lässt. Wo wird gespart und welche Folgen hat das für die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter einerseits und dem Wohl der Patienten andererseits?
Günter Wallraff: "Unsere Rechercheergebnisse sind beschämend für eine der immer noch reichsten Industrienationen der Welt. Es kann nicht sein, dass wegen des Profitstrebens börsennotierter Klinikbetreiber sowohl Patienten als auch Mitarbeiter die Leidtragenden sind. Die Politik ist aufgefordert, endlich verbindliche Quoten für Pflegekräfte einzuführen, bevor das System kollabiert."
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RE: Wenn Krankenhäuser für Patienten gefährlich werden
Beitrag Kennung: 867996
Zitat:
Brandbrief einer Krankenschwester wirft Schlaglicht auf Zustände im Gesundheitswesen
Die Krankenschwester Jana Langer brachte im Januar in einem Brandbrief an Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Unmut über die katastrophalen Zustände im deutschen Gesundheitssystem zum Ausdruck.
...
Innerlich gekündigtes Personal, schlecht bezahlte Hilfskräfte mit entsprechender Motivation, überarbeitete und übermüdete Pflegekräfte, die nur noch versuchen, den größten Schaden abzuwenden, sind alltägliche Bilder in jeder Klinik von Deutschland."
Diese Beschreibung trifft es recht genau. In den Kliniken Europas sterben einer jüngeren Studie zufolge hochgerechnet 91.000 Patienten pro Jahr an sogenannten Krankenhausinfektionen. Bis zu 15.000 von ihnen enden für den Patienten tödlich. Ein Drittel der Krankenhausinfektionen gilt als vermeidbar, beispielsweise durch konsequente Umsetzung von Hygieneplänen.
Die Zunahme von Infektionen durch mangelnde Hygiene ist Ergebnis einer stetig steigenden Arbeitshetze des Klinikpersonals. Davon betroffen sind Ärzte, Pflegepersonal und andere Angestellte. Sie alle unterliegen dem wachsenden ökonomischen Druck, unter den die Kliniken und das Gesundheitswesen insgesamt seit Anfang der 90er Jahre geraten sind.
Das sind mindestens 10 Tote jeden Tag aufgrund der "schwarzen Null" und "Sparpolitik".
Gibt es dazu auch einen Aufmacher in der Tagesschau, so wie beim Terror, der weit weniger Tote produziert?
Gibt es dazu auch sich überschlagende Zeitungs-Schlagzeilen, TV-Talkshows und rotierende Politiker mit immer neuen Gesetzen?
Und wenn Nein:
Warum eigentlich nicht?
Adeodatus Benutzerkonto wurde gelöscht
09.02.2017 ~ 09:25 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
RE: Wenn Krankenhäuser für Patienten gefährlich werden
Beitrag Kennung: 867999
Aus dem verlinkten Texz:
Zitat:
In den Kliniken Europas sterben einer jüngeren Studie zufolge hochgerechnet 91.000 Patienten pro Jahr an sogenannten Krankenhausinfektionen. Bis zu 15.000 von ihnen enden für den Patienten tödlich.
Da hat es einer mit dem Tod etwas zu genau genommen, wenn von 91000 verstorbenen Patienten 15000 sterben!
Davon abgesehen ist das Problem nicht in jedem Krankenhaus so, ich musste mich im Januar einer OP an der Schulter unterziehen und fühlte mich in dem Krankenhaus in der Nähe von Zwickau sehr gut betreut, es gab motiviertes Personal und zufriedene Patienten. Und m.E. ist dies bestimmt nicht das einzige Krankenhaus in Deutschland das von Patienten als positiv betrachtet wird daher kann man die Probleme nicht verallgemeinern.
Die Probleme liegen wohl eher darin das viele sogenannte Krankenhauskonzerne sich ihren Aktionären verpflichtet fühlen und nicht dem Patienten. Somit wird beim Personal gespart es mangelt an Schulungen insbesondere beim Reinigungspersonal, welches in den meisten Fällen in Fremdfirmen angestellt ist. Die Personaldecke beim Pflegepersonal ist zu dünn so dass schon ein einziger Krankheitsfall unter dem Personal große Auswirkungen auf die Patienten hat.
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Adeodatus: 09.02.2017 09:27.
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RE: Wenn Krankenhäuser für Patienten gefährlich werden
Beitrag Kennung: 880537
Die Bundesregierung will unwirtschaftliche Kliniken schließen. Die Reform führt dazu, dass ein Krankenhaus am besten fährt, wenn möglichst wenig Personal möglichst viele und möglichst schwere Operationen (Stichwort: Fallpauschale) durchführt. Die Leidtragenden sind die Beschäftigten sowie die Patientinnen und Patienten. Hier muss dringend umgesteuert werden. Krankenhaus-Politik muss sich am Gemeinwohl orientieren und darf nicht dem Wettbewerb geopfert werden.
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RE: Wenn Krankenhäuser für Patienten gefährlich werden
Beitrag Kennung: 880626
Um mich entscheiden zu können fehlen mir Fakten. Vor einigen Jahren war die Technik im Krankenhaus so veraltet das die Ärzte Kaffeesatzlesen betrieben an Stelle seriös zu diagnostizieren. Kleine Krankenhäuser sind vom Grundsatz her unrentabel. Die Klinikgrößen steigen. Diese müssen so angelegt werden, das das gesamte System effektiv arbeitet. das ist jedoch noch lange nicht der Fall, denn nachts stehen die teuren Apparate still, obwohl die Untersuchungen durchaus auch im 3. Schichtsystem erfolgen könnten. Leider hapert es da und deshalb müssen Kliniken wirtschaftlich arbeiten. Überall gibt es das 3. Schichtsystem, warum nicht in Krankenhäusern?
Bisher warten die Patienten immer noch die längste Zeit auf die notwendigen Untersuchungen im Krankenhaus ehe eine Behandlung erfolgen kann, das sollte geändert werden.
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RE: Wenn Krankenhäuser für Patienten gefährlich werden
Beitrag Kennung: 880630
Zitat:
Meta hat am 21. Mai 2017 um 06:18 Uhr folgendes geschrieben:
Leider hapert es da und deshalb müssen Kliniken wirtschaftlich arbeiten. Überall gibt es das 3. Schichtsystem, warum nicht in Krankenhäusern?
Bisher warten die Patienten immer noch die längste Zeit auf die notwendigen Untersuchungen im Krankenhaus ehe eine Behandlung erfolgen kann, das sollte geändert werden.
Meta:
dein nächste OP-Termin ist am 04.06.2017 um 03:40 Uhr.
Pack die Koffer und komme wenigsten da nüchtern.
im Forum Thüringen seit: 03.12.2005
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RE: Wenn Krankenhäuser für Patienten gefährlich werden
Beitrag Kennung: 887903
Alle wissen, wie kaputt gespart die deutschen Krankenhäuser inzwischen sind.
Welcher Personalmangel dort zugunsten des Profits herrscht.
Wie das soziale Gewissen der Angestellten skrupellos bis zur Erschöpfung ausgebeutet wird.
Und alle Deutschen verdrängen all dieses Wissen, indem sie sich einreden: "Hey, ich bin ja nicht krank."
Was aber, wenn man doch plötzlich krank wird und ärztliche Hilfe dringend benötigt? Der Bericht gibt einen Einblick.
Und das Bittere daran.
Ein gutes Gesundheitssystem, in dem ALLE anhand ihres GESAMTEN Einkommens einzahlen müssen und im Gegenzug NICHT auf maximalen Profit, sondern OHNE Zuzahlungen für die bestmögliche Heilung von Menschen gearbeitet wird, wäre machbar.
Man müsste es in knapp sechs Wochen nur einfach mal ankreuzen.
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RE: Wenn Krankenhäuser für Patienten gefährlich werden
Beitrag Kennung: 890082
Zitat:
Uniklinik: Pfleger leiden – Patienten auch?
Es sind besorgniserregende Zustände, die zwei Pfleger aus dem Gießener Uniklinikum schildern. Und die Vorwürfe sind nicht neu.
im Forum Thüringen seit: 03.12.2005
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RE: Wenn Krankenhäuser für Patienten gefährlich werden
Beitrag Kennung: 935531
Immer mehr Menschen sterben durch gefährliche Implantate oder Herzschrittmacher.
Der kapitalistische Profitzwang auf medizinische Produkte zeigt sich einmal mehr in seiner ganzen Pracht.
Zitat:
Wegen defekter Herzschrittmacher, Hüftprothesen oder Brustimplantate leiden oder sterben Hunderttausende Menschen. Auch in Deutschland war die Zahl der nachgewiesenen Probleme mit Medizinprodukten 2017 so hoch wie nie zuvor, die Zahl der Verdachtsmeldungen hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. Das zeigt eine umfassende internationale Recherche unter dem Namen „The Implant Files“, an der NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung beteiligt waren.
Tatsächlich dürften allerdings noch wesentlich mehr Menschen betroffen sein. Jedes Jahr werden zehntausende Hüften, Herzschrittmacher oder Bandscheibenprothesen wegen Problemen in aufwändigen Operationen ausgetauscht, teils mit gravierenden Folgen für die Patienten. Doch dem BfArM werden davon offensichtlich die wenigsten gemeldet. Das zeigt etwa das Beispiel Brustimplantate. Mehr als 3.000 wurden im vergangenen Jahr allein herausoperiert, weil das Gewebe um die Silikonkissen schmerzhaft vernarbt war. Gemeldet wurden dem BfArM jedoch insgesamt nur 141 Vorkommnisse.
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