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Gera ist eigentlich ein Muster, ja ein Lehrbuchbeispiel für die Emigration des Kapitals ins profitträchtige Ausland und die Spur der Verwüstung, die anschließend in Deutschland zurückbleibt. Was ist zu tun, aus Gera wieder einen Industriestandort zu machen und die Menschen in wirklich sinnvolle existenzsichernde Arbeit zu bringen? Ich habe mir nicht aus lauter Spaß und Freude Gedanken gemacht und sehe nur eine einzige Möglichkeit, druchgreifend etwas zu verändern. Nun mögen einige wieder "schreien", wenn ich sage, das Aufbauwerk lesen, aber jeder sollte es einmal vorurteilsfrei lesen. Vielleicht verstehen dann einige, was damit gemeint ist. Und EF-ler sagt es auch ganz richtig, hier ist der Staat gefragt. Ohne Eingriffe des Staates geht es nicht. An die sogenannten Selbstheilungskräfte des Marktes zu glauben, ist ein Irrglaube. Der kapitalistische Markt richtet es nicht, er richtet es höchstens hin und zieht via China von dannen.
Ein Beispiel aus dem Aufbauwerk (sorry, die Beispiele sind noch nicht formuliert, erscheinen aber 2008 im zweiten Teil). Moritz Jahr KG (AG) in Gera, 1841 gegründet, eine der größten mitteldeutschen Kessel- und Maschinenfabriken. Das Werk bestand bis 1990 (oder kurz drauf), wurde von der Treuhand abgewickelt. Ich weiß nicht, wieviel tausend Menschen hier zuletzt arbeiteten, es dürften etliche gewesen sein. Moritz Jahr wird niemals ein kapitalistischer Investor wieder aufrichten. Dies kann und muss Aufgabe des Staates sein. Die Arbeit muss zum Menschen gebracht werden, nicht der Mensch zur Arbeit "pesen".
Dieser Beitrag wurde 5 mal bearbeitet, zum letzten Mal von U.Walluhn: 03.12.2007 01:53.
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