|
RE: Das Ende der Dollar-Hegemonie - Rede von Ron Paul (Texas) |
Beitrag Kennung: 891634
|
|
|
|
Zitat: |
China greift den Dollar an
Ist das Ende der Dollar-Hegemonie in Sicht?
von Christoph Pfluger
China plant gemäß der Nikkei Asian Review (1) die Einführung von in Gold konvertierbaren Rohöl-Futures in Yuan. Was ein bisschen technisch tönt, könnte nach Ansicht von Experten den Handel mit Erdöl fundamental ändern und der Anfang vom Ende der Dollar-Hegemonie und der Nachkriegsordnung sein.
Um die Bedeutung dieses Schrittes zu verstehen, muss man ins Jahr 1944 zurückblenden, als in Bretton Woods die wirtschaftliche Nachkriegsordnung ausgehandelt wurde. Mit einem Trick gelang es den USA, den Dollar mit Gold gleichzusetzen. Die Delegierten unterschrieben am Ende der Konferenz nicht den fertigen Vertrag, sondern nur Blätter mit gepunkteten Linien, wie John Maynard Keynes später schrieb (zitiert nach Georg Zoche: Krieg und Geld, swissfuture, Nr. 2/2013, S. 24-30). Im bereinigten Dokument, welches das amerikanische Konferenz-Sekretariat ein paar Wochen später den beteiligten Staaten schickte, war das Wort «Gold», das als Deckung des neuen Weltwährungssystems vorgesehen war, durch «Gold oder Dollar» ersetzt worden. Damit machten die USA den Dollar zur globalen Reservewährung, von der man eigentlich nie genug haben konnte. Sie setzten zudem das Konzept der Leitwährung um, mit dem die Nazis 1940 in Erwartung eines baldigen Sieges die wirtschaftliche Hegemonie sichern wollte.
Die Regelung ermöglichte es den USA, beliebig Dollars zu drucken, solange sie ihre Währung zum Kurs von 35 Dollar pro Unze in Gold konvertierbar hielten. Die wachsenden Handelsbilanzdefizite und vor allem die hohen Kosten der imperialen Politik und des Vietnamkriegs nährten die Zweifel an der Fähigkeit der USA, ihre Verpflichtungen einzuhalten. 1971 lagen die US-Goldreserven noch bei 17 Prozent der Verbindlichkeiten (Yanis Varoufakis: Der globale Minotaurus. 2012. S. 117.). Anfangs August 1971 schickte der französische Präsident Georges Pompidou ein Kriegsschiff nach New Jersey, um Dollars gegen Gold aus Fort Knox einzutauschen, und wenige Tage später, am 15. August war es um den Vertrag von Bretton Woods geschehen: Präsident Nixon erklärte, der Dollar sei nicht mehr in Gold konvertibel.
...
Doch die USA scheinen sich auf alles vorzubereiten. Bereits am 15. September 2016 wurde ein Treffen der US-Militärspitze bekannt, an dem zu Händen des Senats die Siegeschancen in einem grossen Krieg gegen China und Russland, also in einem Dritten Weltkrieg diskutiert wurden. Fazit: Die USA werden gewinnen, aber es wird wohl länger dauern als erwartet und vor allem mehr kosten (Bericht dazu auf New Eastern Outlook). Ob das nur ein Trick für mehr Geld für das Pentagon oder ein ernst gemeintes Planspiel war, ist schwierig zu beurteilen. Aber es zeigt doch, dass sich die USA in ihrer Existenz bedroht fühlen und offenbar bereit sind, auch die allerletzten Optionen in Betracht zu ziehen.
Wie mit kriegsbereiten Grossmächten umzugehen ist, die gar nicht mehr verhandeln wollen, dazu fehlt der Welt seit über 60 Jahren die Erfahrung. Wir müssen möglicherweise sehr schnell lernen.
|
[Quelle: https://www.rubikon.news/artikel/china-greift-den-dollar-an]
Kriege waren, sind und bleiben immer der einzige "Ausweg" den das Kapital sieht, um aus seinen systembedingten Krisen heraus zu kommen.
|
|
|
|
|
|
|