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Besitzer schockiert: Hunde reißen trächtiges Reh bei Jena-Kunitz
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Adeodatus Benutzerkonto wurde gelöscht
13.02.2013 ~ 11:21 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
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Besitzer schockiert: Hunde reißen trächtiges Reh bei Jena-Kunitz |
Beitrag Kennung: 610562
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Zitat: |
Eine trächtige Ricke mit zwei Embryonen im Bauch wurde am Montag bei Kunitz von zwei Labrador-Retrievern gehetzt und schließlich auf einem Feld neben der Straße nach Laasan gerissen.
Jena. Der Kunitzer Unternehmer Christian Wiesenack beobachtete die Treibjagd vom Fenster seines Büros aus. "Die Hunde hetzten das Reh über das Feld und über die Straße, auf der ein Auto gerade noch rechtzeitig abbremsen konnte", schilderte Wiesenack das Geschehen. Er und die beiden Fahrzeuginsassen wurden Zeugen, wie die beiden Hunde die Ricke etwa 50 Meter neben der Straße regelrecht zerrissen.
Christian Wiesenack verständigte sofort die beiden Jenaer Jagdpächter Karsten Völkel und Dirk Steiner sowie Ordnungsamt und Polizei. Der rasch ermittelte Hundebesitzer aus dem Ort reagierte zunächst wie die meisten Halter, die ihre Hunde am oder im Wald frei laufen lassen: Meine geliebten Vierbeiner würden so etwas nie tun. "Erst als ich ihm die zwei blutverschmierten Labrador-Retriever und die Bissverletzungen an Kehle und Nacken der Ricke zeigte, glaubte er mir", sagt Jagdpächter Dirk Steiner. Der Hundebesitzer sei schockiert gewesen, über den grausamen Tod der drei Rehe.
Für Jagdpächter Karsten Völkel, selbst Halter eines Jagdhundes, liegt das Problem immer am anderen Ende der Leine. "Hunde sind genetische Erben des Wolfes. Sie haben einen Jagdtrieb und arbeiten perfekt als Rudel zusammen wie dieses jüngste von unabhängigen Zeugen beobachtete Beispiel zeigt", sagt er. Der natürliche Jagdinstinkt könne draußen, in der freien Natur, nur durch eine Leine gebändigt werden.
Obwohl Wald- und Jagdgesetze diesen Leinenzwang im Wald vorschreiben, seien viele Hundehalter sehr uneinsichtig. "Es war nicht das erste Mal, dass Hunde Tiere in unserem Revier bis in den Tod hetzten", sagt Völkel. Auch der Kunitzer Schäfer habe schon erlebt, dass freilaufende Hunde Lämmer töten. Dass die eigentlich sehr scheuen und schnellen Rehe gerade jetzt im Winter Opfer solcher Attacken werden, liege an ihrem Biorhythmus. "Der Stoffwechsel läuft in dieser Jahreszeit auf Sparflamme", erklärt der Jäger.
Wer seinen Hund am oder im Wald frei laufen lasse, gefährde aber auch andere Menschen und unter Umständen, das Tier selbst. "Gerade Füchse verenden in unserer Gegend nicht selten an Krankheiten wie Staupe oder Räude. Kriechen Hunde ins Unterholz, können sie sich an den Kadavern infizieren", sagt Völkel. Auch Jogger oder Radfahrer sind für frei laufende Hunde aufgrund ihrer Bewegungen potenzielle Angriffsziele.
Übrigens sind Jagdpächter kraft Gesetz ermächtigt, wildernde Hunde zu erschießen. "Davon macht aber in der Praxis kein Jäger Gebrauch. Wir sind doch selbst alle Hundefreunde", sagt Völkel.
Jagen frei laufende Hunde Wildtiere, kann das den Halter übrigens auch vor Gericht bringen. Im Jahr 2010 berichtete unsere Zeitung über einen Fall aus Dorndorf-Steudnitz. Zwei Howawards hatten damals ein Reh gejagt und nach Einschätzung der Jagdbehörde des Landkreises schließlich in einem Maisfeld gerissen. Die Halterin der Hunde klagte gegen den Bußgeldbescheid der Behörde über 200 Euro. Am Ende musste die Klägerin doch die 200 Euro berappen, zuzüglich Gerichts- und Anwaltskosten. Ausschlaggebend waren eine Zeugenaussage und das Bild der Bissspuren am erlegten Reh.
Lutz Prager /13.02.13 / OTZ
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Hier einmal wieder ein Beispiel für das Verantwortungslose Handeln einiger Hundehalter.
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