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Tod im Jobcenter – Offener Brief an Ursula von der Leyen
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holgersheim
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Wohnort: Gera
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02.10.2012 ~ 18:40 Uhr ~ holgersheim schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 09.11.2002
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Tod im Jobcenter – Offener Brief an Ursula von der Leyen |
Beitrag Kennung: 586612
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Zitat: |
Tod im Jobcenter – Frankfurt 2011 und Neuss 2012
Sehr geehrte Frau von der Leyen,
Den nunmehr in kurzer Zeit zweiten Gewalttod eines Menschen im Jobcenter nehme ich zum Anlass, Sie, Frau von der Leyen, dazu aufzurufen, alles in Ihrer Macht stehende zu tun, das Klima der Angst und Gewalt in einer deutschen Behörde zu beenden.
Sie sagen zu Recht, ich zitiere:
“Das ist ein abscheuliches Verbrechen und durch nichts zu rechtfertigen.“
Eine offensichtliche Verzweiflungstat erklären zu wollen, ist kein Versuch der Rechtfertigung!
Hier möchte ich keinesfalls falsch verstanden werden.
Es ist nachgewiesen, dass seit der Einführung von „Hartz4“ ohne Not ein Klima der Angst geschaffen wurde, welches es seit Ende des zweiten Weltkrieges in Deutschland nicht mehr gab!
Wut und Verzweiflung müssen hier zwangsläufig gedeihen!
Es wurde ein erbarmungsloses Erwerbslosen-Sanktionssystem erschaffen, welches die Menschen, die „mangels Verwertbarkeit“ keinen Anschluss mehr an den Arbeitsmarkt finden, zu Schuldigen erklärt!
Der entwürdigende Begriff „Humankapital“ ist keinesfalls nur ein Wort.
Menschen werden, sobald sie der Gesetzgebung des SGB 2 anheim fallen, in weiten Teilen ihrer bürgerlichen Rechte beraubt, sie stehen unter Generalverdacht – “Sozialsch marotzer“ – ihre Würde wird permanent mit Füssen getreten.
Eine bewusst „schwammige“ Sozialgesetzgebung ist so angelegt, dass zum Einen der Willkür und der Unkenntnis der diese Gesetze umsetzenden Mitarbeiter Tür und Tor geöffnet sind, zum Anderen selbst wohlmeinende Mitarbeiter kaum Ermessensspielraum haben. Nebenbei sind diese oft ebenso Repressalien ausgesetzt, wenn sie versuchen, die oftmals rechtswidrigen Dienstanweisungen zu Gunsten ihres „Kunden“ zu umgehen.
So kann es nicht verwundern, wenn letztendlich aus den Opfern dieser – gewollt – unmenschlichen Gesetzgebung im Kampf um – teils – das nackte Überleben, Täter werden.
Sie sagen weiter: “Angesichts des tragischen Vorfalls werde die Bundesagentur für Arbeit ihr Sicherheitskonzept aber noch einmal überprüfen“.
Falsch, Frau von der Leyen, vollkommen falsch!
Nicht das fehlerhafte „Sicherheitskonzept“ ist hier anzuprangern.
Man kann Probleme nicht mit Methoden lösen, die sie geschaffen haben
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
So steht es geschrieben – und das ohne jedwede Einschränkung -
Die Gesetzgebung des „Hartz4“ Systems jedoch und dessen Umsetzung tritt die Menschenwürde mit Füßen.
Es liegt somit in erster Linie an Ihnen, Frau von der Leyen, diese Gesetze im Hinblick auf die Menschwürde und das Recht auf Leben schnellstmöglich zu ändern.
Ein „Das geht nicht so schnell“ kann hier nicht hingenommen werden, denn wie schnell Gesetzesänderungen durch gewunken werden, wenn sie „Europa und/oder den Märkten dienen“, zeigte sich mannigfach in der Vergangenheit!
Das Konzept, welches der „Sicherheit“ aller von der Sozialgesetzgebung „Hartz4“ Betroffenen – Leistungsbezieher und Behördenmitarbeiter - wirklich diente wäre:
Keine Sanktionen mehr bis hinein in die Obdachlosigkeit, den Hunger oder gar den Tod, denn das Existenzminimum ist, wie das Wort bereits sagt, ein Minimum, welches das Recht auf (Über)Leben gewährleistet!
Keine entwürdigende Praxis mehr, die den in Not geratenen Bürger seiner Rechte auf Sozialdatenschutz und Selbstbestimmung beraubt!
Das, Frau von der Leyen, wären die ersten richtigen und wichtigen Schritte!
Kein Klima der Angst und der Repression mehr, welches auf beiden Seiten „des Schreibtisches“ vorherrscht!
So, und nur so, lassen sich die – nicht nur von mir als einfacher Bürgerin prognostizierten –- weiteren Gewalttaten unter Umständen noch verhindern.
Ziehen Sie jetzt (!) eine Lehre aus dem Geschehenen, handeln Sie!
Betroffenheitsbekenntnisse genügen nun einmal nicht.
Es grüßt als betroffene Bürgerin
Ellen Vaudlet
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Den offenen Brief habe ich per Mail erhalten.
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