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RE: Haben wir eine Repräsentative Demokratie? |
Beitrag Kennung: 649206
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Bernhard P. hat am 04. August 2013 um 15:23 Uhr folgendes geschrieben:
Wie kann ein Staat, der eine Diktatur des Finanzkapitals hat, senn überhaupt eine Demokratie haben? Höchstens eine Schein-Demokratie, was in gewisser Weise auf die Verteilung des Geldes sogar stimmt.
Nicht die Kirche hat in der DDR gegen die sozialistische Diktatur gesiegt, sondern die reaktionärsten Teile des deutschen Finanzkapitals.
Wie weit die christliche Lehre allen Parteien voraus ist hat sie ja im Mittelalter durch die Inquisition zur Genüge bewiesen. |
Nur nicht verärgert sein Bernhard, viele haben die Wende erstritten und am Ende wurden sie betrogen. Wo aber immer betrogen wird geht es letztendlich den Menschen schlecht, wo es aber den Menschen schlecht geht, da geht es auch den Unternehmen und Unternehmern schlecht und wo es diesen schlecht geht da gerät das Finanzkapital in die Krise.
Seien wir einmal ehrlich die Sparguthaben der Deutschen sind doch nur deshalb so hoch, weil wir immer länger sparen müssen um uns etwas leisten zu können. Immer wieder erfahre ich von Bekannten, welche auch im Ausland einkaufen, das wir für vieles hier in Deutschland teilweise 5x so viel wie im Ausland zahlen müssen. Hier vergleicht man alles immer mit dem Welthöchstpreisen in jeder Sparte. So denken die Heuschrecken (Plünderer) welche das Land kahlfressen um dann weiter zu schwärmen. Zur Zeit erleben wir viele schreckliche Heuschreckenplagen, welche unsere Länder (€-Europa) zugrunde richten werden. Ich hoffe nur das nicht einer zur Plage des andern wird, dann könnten wir in Europa Bürgerkriegszustände und rassistische Unruhen bekommen, wie es sich schon in Form von Vorstadtbränden und Terroranschlägen bisher in England Frankreich und Spanien andeutete.
An dieser Stelle möchte ich einen kleine Auszüge aus "Der Gottesstaat" von Aurelius Augustinus bringen:
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Denn kaum war Karthago zerstört und so das große Schrecknis des römischen Staates verscheucht und beseitigt, als auch schon aus dem Wohlergehen Übel erwuchsen, so mächtig, daß die Eintracht dahinschwand und zunächst in heftigen und blutigen Aufständen und bald hernach durch das Zusammenwirken unseliger Ursachen selbst in Bürgerkriegen solche Metzeleien angerichtet wurden, soviel Blut floß und unmenschlicher Sinn in solcher Sucht nach Ächtungen und Räubereien entbrannte, daß die Römer, die in ihrer unbescholtneren Periode von ihren Feinden Schlimmes zu erfahren fürchteten, nun nach Verlust der Unbescholtenheit Grausameres von ihren Mitbürgern zu erdulden hatten. Gerade die Herrschsucht, die sich unter den Gebrechen der Menschennatur beim gesamten römischen Volke besonders ausgeprägt vorfand, hat, in einigen wenigen Machthabern zum Durchbruch gelangt, die Übrigen in den Staub getreten, abgehetzt und unter das Joch der Knechtschaft gezwungen. |
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4. Ohne Gerechtigkeit sind die Staaten nur große Räuberbanden.
Was sind überhaupt Reiche, wenn die Gerechtigkeit fehlt193, anderes als große Räuberbanden?
Sind doch auch Räuberbanden nichts anderes als kleine Reiche. Sie sind eine Schar von Menschen, werden geleitet durch das Regiment eines Anführers, zusammengehalten durch Gesellschaftsvertrag und teilen ihre Beute nach Maßgabe ihrer Übereinkunft. Wenn eine solche schlimme Gesellschaft durch den Beitritt verworfener Menschen so ins große wächst, daß sie Gebiete besetzt, Niederlassungen gründet, Staaten erobert und Völker unterwirft, so kann sie mit Fug und Recht den Namen „Reich“ annehmen, den ihr nunmehr die Öffentlichkeit beilegt, nicht als wäre die Habgier erloschen, sondern weil Straflosigkeit dafür eingetreten ist. Hübsch und wahr ist der Ausspruch den ein ertappter Seeräuber Alexander dem Großen gegenüber getan hat194. Auf die Frage des Königs, was ihm denn einfalle, daß er das Meer unsicher mache, erwiderte er mit freimütigem Trotz: „Und was fällt dir ein, daß du den Erdkreis unsicher machst? aber freilich, weil ich es mit einem armseligen Fahrzeug tue, nennt man mich einen Räuber, und dich nennt man Gebieter, weil du es mit einer großen Flotte tust.“ |
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5. Die Macht der ausgebrochenen Gladiatoren war eine Art königlicher Gewalt.
Ich will nicht weiter untersuchen, was für Leute es waren, die Romulus um sich scharte; man mag es daraus abnehmen, daß für sie trefflich gesorgt war195, wenn sie nur ihren bisherigen Wandel aufgaben, eine staatliche Gemeinschaft errichteten, nicht mehr an die verdienten Strafen dachten, auf diese Weise die Furcht los wurden, die sie nur zu noch schlimmeren Untaten getrieben hätte, und sich fernerhin auf friedlicheren Fuß mit der Menschheit stellten. Aber ich weise darauf hin, daß das römische Reich selbst, als es bereits groß war nach Unterjochung vieler Völker und den übrigen furchtbar, es bitter empfand, in schwerer Sorge war und sich nicht wenig ängstigte angesichts der Aufgabe, ein namenloses Unheil abzuwenden, als etliche Gladiatoren in Campanien aus der Schule entsprangen, ein großes Heer um sich scharten, drei Anführer aufstellten und Italien weithin entsetzlich verwüsteten. Welcher Gott also stand ihnen zur Seite, daß sie sich aus einer kleinen verächtlichen Räuberschar zu einer Macht und Herrschaft aufschwangen, die selbst den schon so gewaltig angewachsenen römischen Angriffs- und Verteidigungsmitteln furchtbar wurde? Oder will man die Hilfe der Götter in Abrede stellen, weil die Herrschaft der Gladiatoren nur von kurzer Dauer war?
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Die Herrscher frührer Zeiten bezeichneten sich auch als Götter (zB. die Pharaonen).
Weiteres siehe:
http://www.stud.uni-karlsruhe.de/~uska/a...gottesstaat.pdf
Lesen sie alle Seiten beginnend mit der Überschrift wo im Text das Wort Räuber auftaucht.
Ich habe sie gelesen und kann ihnen versprechen es wird sehr interessant!
Nun ich denke Sie werden viele Parallelen zu unserer heutigen Zeit finden und diese damit besser verstehen können.
Wir leben in einer Parteiendemokratie, wird so allgemeinhin gesagt. Zur Zeit ist es jedoch eine Parteiendiktatur (Listendiktatur), weil das Grundgesetz nicht eingehalten wird und > 50% Listenkandidaten in den "Volksvertretungen" (Parlamenten) sitzen.
Diktatorisch ist das Ganze weil das Volk keine Chance hat durch Wahlen einen nachhaltigen und fortschrittlichen innerparteilichen Denkprozeß über die parteilichen Vordenker in Gang zu setzen, indem es eine entsprechende Auswahl als Wertung bei den Wahlen setzen kann.
Die Ursache dafür ist Stimmensplitting
Siehe:
Bundestagswahl 2013
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