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Vorwort:
es wäre schön, wenn die folgende Diskussion und Beiträge nicht wieder in persönlichen Angriffen und Beleidigungen ausarten würde; ich halte das Thema für nicht uninteressant, aber zugleich für nicht ungefährlich; und es wäre schön, wenn es nicht ein Dialog würde ...:
zum Thema:
das würde mich nun doch wirklich mal interessieren: was ist denn ein "nationaler Sozialist"? einer, der den deutschen Wald verteidigt?
ist es nicht - selbst nach deiner eigenen Darstellung - von grundlegender Bedeutung, wem der Wald gehört?
oder meinst du, den Wald, der einem Herrn (oder einer Frau) Deutscher gehört?
darf der deutsche Wald nur deutsche Luft reinigen und darf der Sauerstoff, den diese Bäume freisetzen nur von Deutschen eingeatmet werden?
und was ist ein "marx´scher Sozialist"? Marx übrigens hat sich selbst gegen den Begriff "Marxist" gewandt, indem er sinngemäß meinte, er wäre nie Marxist geworden; ich glaube nicht, dass es Marx in den Sinn gekommen wäre, sich in irgendeiner Form oder mit irgendeinem Adjektiv versehen, als Nationalist zu bezeichnen; oder auch Bebel, Luxemburg oder Liebknecht (Vater und Sohn) oder Mehring oder, oder, oder
auch für mich kann ein "Sozialist", übrigens nicht erst seit allerorts von einer globaliserten Welt gesprochen wird - immer nur auch gleichzeitig ein "Internationalist" sein
soll denn ein "nationaler Sozialist" also in das Horn blasen: Arbeit nur für Deutsche? dann wäre der nächste folgerichtige Ruf, den ich bisher allerdings nur von "rechten Nationalisten" kannte "Ausländer raus"
im übrigen ist m.E. scharf zu trennen zwischen Nationalismus und Patriotismus; wenn ich bei einer WM beispielsweise die Mannschaft meines Landes hochleben lasse, ist das ok, werte ich andere ab, ist es das nicht
mir ist kurz nach der Wende, als ich einige Zeit in den "verbrauchten Bundesländern" arbeitete bei einer Wahlveranstaltung sehr deutlich geworden, dass sich rechter und linker Frust oft aus den gleichen Quellen speist; da aber völlig entgegengesetzte Lösungsansätze bestehen, schließt das ein "gemeinsames Handeln" aus;
den Begriff "Nationalsozialismus" in irgendeiner Form (und aus welchem Grund auch immer) hoffähig zu machen, halte für völlig falsch und wenn sich Linke dem hergeben würden, wären sie für mich keine Linken mehr, es wäre ein politischer Fehler
ich denke, dass der Untergang der DDR und der anderen Staaten, die sich sozialistisch nannten, letztlich auch gezeigt hat, dass selbst "nationaler Sozialismus" eine Sackgasse war; eine Ansicht übrigens, die einst Trotzki vertrat und selbst Lenin hatte gehofft, dass 1918 in Deutschland die Revolution siegreich verlaufen würde, weil er wusste, dass Russland allein es nicht schaffen könne;
in Erfurt versucht die NPD mit allen Mitteln sich zu etablieren, man dringt ein in Verbände und Organisationen; mit zum Teil demagogischen Argumenten nimmt man sich der Sorgen "des kleinen Mannes" an, präsentiert sich als die "einzige Kraft, die kein Dreck am Stecken hätte", da man ja bisher nicht im Stadtrat usw. vertreten sei; man verbreitet kostenlose Zeitungen (woher kommt wohl das Geld?) mit Halb- und Unwahrheiten, mit demagogischen Angriffen u.v.a.m.; wer Paralellen in der Erfurter Geschichte sucht, wird dafür nicht allzu viel Zeit aufwenden müssen; Thüringen war das erste Land in Deutschland, das eine faschistische Regierung zuwege gebracht hat; man versucht gegenwärtig eine Wiederholung
ich halte die hier vertretenen Ansichten für politisch falsch und in der Praxis für äußerst gefährlich; im übrigen, wenn ich in dem obigen Denkschema verweile, dann hilft das Spalten in "Nationalisten" und "Nichtnationalisten" dem Kapital noch viel mehr: es handelt global und freut sich, dass die "andere Seite" national bleibt .....
Dieser Beitrag wurde 3 mal bearbeitet, zum letzten Mal von meilenstein: 04.09.2007 15:26.
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