|
RE: Schabowski: Schießbefehl war ein Tabuthema |
Beitrag Kennung: 58799
|
|
|
|
Die neueste Ausgabe der Ost/West Wochenzeitschrift "Freitag" kommt auch nicht an der Sensation vorbei. Mit dem Unterschied das in der Redaktion wohl niemand "rosa Brillen" oder "Verblenderbrillen" oder die Telefonnummer vom Deutschlandfunk zu Hand hatte.
Zitat: |
Am Tag des Herrn kam der bethlehemitische Kindmordwille der Deutschen jenseits der Elbe ans Licht: "DDR wollte auf Kinder schießen" titelte die Frankfurter Allgemeine am Sonntag. Zur besseren Verdauung seines Mittagsmahles meldete sich um 14.07 Uhr der FAS-Leser und Diplomverwaltungswirt Bernd Hafenberg im Internet zu Wort und bekundete, dass er es nun wirklich satt habe. "Wir hatten ja überhaupt keine Zeit, über den Schießbefehl an der Mauer nachzudenken, weil wir uns immer nur mit dem beschäftigen mussten, was vor 70 Jahren passiert ist."
Die deutsche Gedenkkultur ist endlich authentisch geworden. Natürlich muss man DDR und Nazistaat als "die beiden deutschen Diktaturen" gleichsetzen, selbstverständlich müssen wir die Millionen, die an der Mauer vergast wurden mit den 133 Toten aufwiegen, die in Auschwitz umkamen.
Auch die meistgelesene Schweizer Tageszeitung 20 Minuten berichtete über den von der Birthler-Behörde "neu gefundenen" Schießbefehl, meinte aber: "Doch während bei unserem nördlichen Nachbarn die innerdeutsche Vergangenheitsbewältigung die Emotionen hochgehen lässt, gehören an einer anderen Grenze Tote zum medial weitgehend unbeachteten Courant normal. Beim Versuch der illegalen Überquerung der Grenze zu den USA sind in diesem Jahr bereits 210 Mexikaner ums Leben gekommen. Darunter ebenfalls zahlreiche Frauen und Kinder."
Was aus dem "Magdeburger Unterfeldwebel Manfred L. (55), der als ›Matz Löwe‹ die Kenntnisnahme dieses Todesbefehls quittiert hat" (Bild am Montag), heute geworden ist, wissen wir nicht. Er ist nicht Bundesinnenminister geworden, der Menschen gern auch mal auf Verdacht liquidieren lassen will. Er wurde auch nicht Ministerpräsident eines Bundeslandes, mutmaßlich deshalb, weil er nie mit eigenhändigen Urteilen die Vernichtung von Fahnenflüchtigen angeordnet hat.
(Quelle)
|
Zitat: |
Zwei Tage vor dem 13. August brachte die Birthler-Behörde eine Sensation auf den Medienmarkt, "den Schießbefehl" an der Mauer. Ein formloses Schreiben an Stasimitarbeiter an der Grenze über den Schusswaffengebrauch gegen Deserteure. Das Papier sorgte für die erwünschte Stimmung im deutschen Blätterwald und ist für uns Anlass, das umstrittene Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
und hier
|
|
|
|
|
|
|
|