|
Fünf Jahre Hartz Gesetze das bedeutet fünf Jahre wachsende Angst. Wer von der “Agentur” oder wenig später noch schlimmer von der „Arge“ abhängig ist, hat Angst. Angst, auch noch das Nötigste zum Leben zu verlieren. Angst in einen Job gezwungen zu werden, in dem man überfordert ist und in dem man als Mensch nicht respektiert wird sondern nur als Objekt der Ausbeutung gesehen wird. Diese Angst schlägt längst auch durch auf alle anderen, die täglich beweisen „dürfen“, daß sie nicht zum „Faulen Pack“ gehören. Es ist ihnen inzwischen bewusst geworden, dass sie ihren Job verlieren können. Sie wissen, daß ihnen Bedingungen aufgezwungen werden können die ihren Job unerträglich machen können. Sie haben die Ahnung, dass jede Veränderung dazu führen kann, daß auch sie ruckzuck zu Verlierern werden. Und das Schlimmste ist die soziale Kälte: Der Markt (das war mal die Gesellschaft), der äußerste Fexibilität von den Marktteilnehmern (das waren mal die Menschen) verlangt, lähmt zugleich alles durch die ständige Drohung des Abstiegs. Die soziale Kälte und der geforderte Egoismus führen dazu, dass Menschen glauben, ihr Selbstwert sei in Euro und Cent zu beziffern. Bislang führt dieser Effekt “nur” in die Depression. Auf lange Sicht aber liegt darin die größte Gefahr, der Zerstörung einer demokratischen Gesellschaft. Daran arbeiten die neoliberalen Kräfte mit Hochdruck. Die einzige “Chance” des Neoliberalismus besteht darin, den Menschen alles Menschliche zu nehmen: zuerst ihre Solidarität. Bei wie vielen die Wirkung schon einsetzt sehe ich im täglichen Umgang mit den Menschen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von gastli: 16.08.2007 18:18.
|