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Programm der Linkspartei: Der Kommunismus lebt
Bei der FAZ wird noch knallvoll recherchierter Qualitätsjournalismus geboten. "Die Linke will den Systemwechsel - koste es, was es wolle", wird dem verdutzten Leser schon in der Einleitung um die Ohren gehauen. Gut, dass die FAZ nicht dazuschreibt, wieviel denn der Erhalt des jetzigen Systems kostet. Das könnte eine böse Rechnung werden.
Wie es sich für ordentlich recherchierten Qualitätsjournalismus gehört, dürfen die üblichen Erschreckungswörter natürlich nicht fehlen. Und so wurden Kommunismus, GULag, Kreml, SED und Stalin genauso auftragsgemäss wie vorbildlich im "Artikel" integriert. Abgerundet damit, dass man Gesine Lötzsch auch noch eine Gesinnung zum Kommunismus anheftet, obwohl sie auf der gernzitierten "Wege zum Kommunismus"-Debatte genau diesen Kommunismus ablehnte und stattdessen einen demokratischen Sozialismus fordert.
Und aufgepasst: Demokratischer Sozialismus steht auch 1:1 im SPD-Parteiprogramm. Noch so eine Kreml/Stalin/GULag-Partei.
"Sie will Eigentum so gut es geht abschaffen", folgt als weitere angebliche LINKE-Forderung, die nicht stimmt. Die LINKE fordert eine Infrastruktur (!) in den Händen der Kommunen, statt in den Händen von Privatkonzernen. Denn niemand kann heute noch behaupten, dass eine Privatisierung eine Verbesserung gebracht hat. Ein Blick auf Strom, Trinkwasser, Rente, Krankenhäuser und Bahn zeigt sogar das genaue Gegenteil. Und natürlich weiss das auch ein Qualitätsjournalist der FAZ, der aber von den Werbeanzeigen der Wirtschaft abhängig ist und daher mit unterirdischer Polemik gegensteuern muss.
Noch weitere Lacher gefällig? "Die Soldaten kommen alle nach Hause, wir treten aus der Nato aus. Oh, wie schön ist Panama!" Lustig, gell? Wäre ja interessant zu wissen, was ein FAZ-Tintenknecht wie Jasper von Altenbockum daran toll findet, wenn die Bundeswehr allen schiesswütigen amerikanischen Befehlen folgt. Und was er davon hat, wenn zugunsten von Wirtschaftsinteressen weltweite Zugriffe auf Ressourcen freigemordet werden, damit Konzernchefs ihre Gehälter und Boni explodieren lassen können. Das dürfte eine Argumentationskette werden, die ziemlich hässlich aussehen dürfte.
Lest ihr noch mit? Okay, dann noch ein Zitat: "Keine Privatbanken, kein Kapitalismus, kein Profit mehr", so das Schreckenszenario der FAZ. Wäre aber auch wirklich schlimm, wenn renditegesteurte Privatbanken nicht mehr so schön um die Wette zocken können. Ein Gezocke, welches wir nun wirklich ganz ganz dringend brauchen, damit dieser Profit uns allen mehr Wohlstand bringt. Wie kann man daran nur Kritik äussern? Oder gar dessen Ende fordern? Echt schlimm, diese LINKE.
Dass die LINKE längst ein Parteiprogramm hat, weil sie sonst gar nicht zu Bundestagswahlen zugelassen wäre - geschenkt. Qualitätsjournalisten müssen heutzutage nicht mehr recherchieren. Es reicht bekanntlich auch kampagnengeleitete Nachplapperei (siehe "Über das Selbstverständnis von Politikjournalisten"). Lustig allerdings, dass sich dieselbe Journaille dann über ihre sinkenden Löhne aufregt und ein Absinken der Qualität befürchtet. Was bitte soll da denn noch sinken?
Unnötig zu erwähnen, dass der lange überfällige Mindestlohn, die solidarische Bürgerversicherung und das Ende der Leiharbeitsausbeutung im gesamten "Artikel" kein einziges mal erwähnt wird, obwohl diese zu den KERNforderungen der LINKEN gehören. Das ist Qualitätsjournalismus, für den man doch gerne zahlt.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von holgersheim: 26.07.2011 19:25.
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