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RE: Oberbürgermeisterwahl 2012 in Gera |
Beitrag Kennung: 483896
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dieser kommentar wurde von „gera 2012“ wegen unsachlichkeit abgelehnt. aber: manchmal muss man polemisch zuspitzen. sonst versandet kritik.
(vergleiche dazu auch o-ton joschka fischer im deutschen bundestag, Juni 2004: „Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch!")
auch mir haben sie (gemeint war dr. keßler) mit ihrer realistischen sicht auf die geraer verhältnisse aus dem herzen gesprochen. ich bin gestern bei herrlichstem sonnenschein durch die innenstadt via hofwiesenpark gezogen. in der city ein vollkommen entmenschtes straßenbild. kein gerscher, nirgends! diese stadt lebt längst nicht mehr. sie ihrem dornröschenschlaf zu entreißen – eine herkulesaufgabe. oder vielleicht gar nicht nötig? – erst im lenzgrünen park entfaltete sich das bürgergetümmel. eine stadt lebt aber nicht allein durch ihre schokoladenseite, noch dazu kreiert durch großzügige buga-fördergelder. was gera tatsächlich braucht, sind ein intelligenter, uneitler, charismatischer realist und ein team, das weiß wie das herz des ostthüringer wirklich schlägt. Das nämlich wissen sie alle nicht: diese vornehms, heins, millers, thoreys, webers usw. sie alle spielen hier mit inbrunst, bis hin zur lächerlichkeit, ihr narzisstisches macht-und parlamentsspielchen nach dem grundmuster: nun zeigen wir mal dem degenerierten ossi, wie man´s macht. jetzt blasen wir´s provinzstädtchen auf, auch um den preis, dass die seifenblase jäh platzt. und sie wird platzen. zum hochstilisieren als ein wolkenkuckucksheim bedarfs doch so wenig: nur der vollkommen, jeglichen inhalts beraubten vermarktung des größten (weil einzig berühmten) persönlichkeit dieser stadt, wolkigen wirtschafts-und kulturdialogen (z.b. mit von zu guttenberg: hochstapler karl-theodor meets schaumschläger norbert), eines kunsthauses (weiland wars ja immer so wie bei gunzenhauser in chemnitz): einer hat ne tolle sammlung, aber keine adäquate hülle, in schilda, pardon gera, ist´s genau umgekehrt), eines freibades (vorsorglich, wenn am ende doch alles ins wasser fällt) und einer riesenportion realitätsferne. fertig ist das neue gera, das ja künftig nicht nur national in aller munde sein wird, dank solcher marketingkoryphäen wie g. pflume. nein da wird kein schuh draus. wenn dann noch ein seltsam somnambul-traumatisierter stadtrat, der immer noch agiert als würden auf lokalebene parteien benötigt, der vornehmschen sophisterei auf den leim geht und fast alles zunächst abnickt, um es hernach in frage zu stellen, dann kann man nur noch hilflos die arme heben. was wir im unterschied zu einem potemkinschen-bürgerhaushalt wirklich brauchen: ein parteienübergreifendes gremium (alten-, weisenrat, wie auch immer). 20 gestandene leute aus wirtschaft, kultur, wissenschaft und bildung), die in einem brainstorming alles auf seine tauglichkeit hin überprüfen. quo vadis gera? auf jeden fall nicht in richtung kunststadt (da gibt es bereits jetzt schon eine unzahl selbsternannter), keine straßenbahnstadt, keine krankenhausstadt, keine sportstadt, keine einkaufsstadt, keine theaterstadt, keine brückenstadt. sondern vielmehr: von allem etwas. und was wir bereits besitzen: eine in der tendenz immer kleiner werdende thüringer stadt, malerisch eingebettet ins elstertal, mit herrlicher umgebung, kompakt und übersichtlich in schnitt und form und ausgestattet mit vielen dingen, die das leben gerade hier lebenswert machen. und dazu bedarf´s keiner irrwitziger etikettierungen, keiner schnapsideen, wie sie doch alle schon da waren. erinnert sei nur an das projekt railworld-erlebnispark. in gera müssen endlich realismus und kompetenz einzug halten und regieren. auf nimmerwiedersehen, herr dr. vornehm! in stuttgart gibt´s jetzt viel zu tun…
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