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Schabowski war schon für sein Timung zu bewundern. Pünktlich mit der Wende wurde ihm klar, dass alles was er bis dahin gedacht, gesagt und getan hat absoluter Murks war. Und das er ab jetzt alles richtig denken, sagen und tun wird. Er ist jetzt ein gaaaaaaaaaaaaaanz Guter! Ist das Opportunismus? Aber neiiiin! Nicht doch. Alles pure Läuterung. Denn kein Schwein würde doch an so etwas wie wie im Zitat über den 25.11.1968 denken:
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Ich habe mich gedanklich mehr mit Inhalten der Aussagen von Günter Schabowski als mit der Bewertung seiner Person beschäftigt. |
Das mag sein hier aber auch einmal noch etwas zur Person Schabowski und ein paar seiner Aussagen. Die sehr viel über seine Verlogenheit aussagen.
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Am 25. November 1968 wurde an der Grenze bei Sonneberg in Thüringen der 16-jährige Günter Oppermann gestellt. Er war aus einem fränkischen Erziehungsheim weggelaufen und in einem Wald auf das Gebiet der DDR gekommen. Der herbeigeeilte Stabs-Chef des Sonneberger Grenzregimentes, Major Raßmann, befahl – die Maschinenpistole im Anschlag –, den Jugendlichen übers Minenfeld hinweg zu einer Stelle, wo er ihn festnehmen wollte. Dieser tat, wie ihm befohlen, und löste zwei Minen aus. Den an beiden Beinen schwer verletzten „Grenzverletzer“ (sie mußten später amputiert werden) ließ man fast vier Stunden lang hilflos im Minenfeld liegen. Bayerische Grenzschützer sahen dann nur noch, wie Soldaten eine leblose Person auf einer Bahre abtransportierten.
In zahlreichen bundesdeutschen Publikationen, auch in der SZ, war daraufhin vom „Tod im Minenfeld“ zu lesen. Beim Neuen Deutschland reagierte ein „G. Sch.“ mit einem bemerkenswerten Kommentar auf die „Hassgesänge aus westdeutschen Redaktionsstuben“, wo sich „nun die Hetzer unter dem Druck der Wahrheit“ winden würden: „Günter Oppermann, der nach dem Wunsch von Wehner und Springer schon nicht mehr leben sollte, befindet sich in guter Pflege in der DDR. (. . .) Die Behörden der DDR unternahmen und unternehmen alles, was Menschlichkeit in einem solchen Falle gebietet. Das ist die Wahrheit (. . .).“ In Bonn habe man „ein widerwärtiges Spektakel veranstaltet“ gegen diese Wahrheit. Und zum Abschluss: „Wie miserabel müssen die sein, und wie miserabel muss es um die bestellt sein, die auf solche Methoden setzen! G. Sch.“
Dass sich hinter dem Autorenkürzel des Artikels ein anderer als Günter Schabowski verbirgt, schließen ehemalige Mitarbeiter und Kenner des Neuen Deutschland nahezu aus: Nur ein leitender ND-Redakteur sei in diesem Fall zum Schreiben beziehungsweise Unterschreiben des Kommentars berechtigt gewesen. Als leitender Redakteur mit den Initialen „G. Sch.“ komme nur Günter Schabowski in Frage. Und selbst wenn er heute bestreitet, den Beitrag verfasst zu haben, so war er doch in seiner Funktion beim ND für dessen Veröffentlichung zumindest mitverantwortlich.
Als Angeklagter behauptete Schabowski im Berliner Kriminalgericht, er habe von der Verminung der Grenze erst nach dem Abbau der Minen (1985) aus Westmedien erfahren. Dabei war im Spiegel, der dem SED-Funktionär Schabowski zur Verfügung stand, schon Jahre zuvor sogar eine Röntgenaufnahme der berüchtigten Splittermine SM-70 abgebildet, die tausendfach an der DDR-Grenze installiert war.
Zu den Todesschüssen sagte Schabowski vor Gericht, er habe sich immer eingeredet, dass der Grenzsoldat „vielleicht aus Notwehr gehandelt“ habe, oder dass die Tötung eines DDR-Flüchtlings „ein unglücklicher Zufall war“, etwa durch „unpräzisen Umgang mit der Waffe“. Niemals habe er die Vorstellung gehabt, dass zur Fluchtverhinderung getötet werde. Er sei kein Militär gewesen, er habe „andere Aufgaben“ gehabt.
http://www.ddr-im-www.de
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Dieser Beitrag wurde 2 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Adeodatus: 18.06.2007 16:10.
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