Adeodatus Benutzerkonto wurde gelöscht
10.09.2011 ~ 11:17 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
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RE: Zur Großstadt gehört ein Freibad |
Beitrag Kennung: 509436
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Und wieder einmal das Thema Stadtbad das sich die Stadt nicht leisten kann.
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Fragenkatalog zum geplanten Freibad im Hofwiesenpark
Ja, wo schwimmen sie denn? Auf dem Oval vor dem Haupteingang des Hofwiesenbades, im Blickwinkel der Bronzefigur, soll ein Freibad entstehen. Die Stadt hofft auf einen privaten Investor. Doch bislang sind viele Fragen zum Projekt noch offen. Foto: Katrin Wiesner Ja, wo schwimmen sie denn? Auf dem Oval vor dem Haupteingang des Hofwiesenbades, im Blickwinkel der Bronzefigur, soll ein Freibad entstehen. Die Stadt hofft auf einen privaten Investor. Doch bislang sind viele Fragen zum Projekt noch offen. Foto: Katrin Wiesner
Der Geraer Stadtrat beschließt Änderungsverfahren zu dem elf Jahre alten Bebauungsplan Hofwiesenpark und ebnet damit den Weg zu einem Freibad-Bau. Doch die Pläne dazu sind nahezu unbekannt. Der OB soll bis November einen Fragenkatalog der CDU beantworten.
Gera. Dass die Kommune bis 2013 ein Freibad im Hofwiesenpark bauen will, das hat der Stadtrat mit dem Sportentwicklungskonzept schon im Vorjahr beschlossen. Doch geglättet sind die Wogen damit nicht.
Denn natürlich geht es nicht nur ums Planschen mitten in der Großstadt, sondern um ein Wahlversprechen des OB, der 2012 wieder gewählt werden will. Und um eine Investition von 4,5 Millionen Euro. So wurde Donnerstagabend die scheinbare Baurechts-Formalie, ein Änderungsverfahren zum elf Jahre alten Bebauungsplan Hofwiesenpark einzuleiten, zum Politikum. Am Ende überstimmten die Befürworter eines Freibades, das ans Hofwiesenbad andocken soll, die Kritiker. Grüne, Linke und SPD stehen - bis auf Ausnahmen - dem Lager von CDU und Arbeit für Gera (AfG) gegenüber. SPD-Fraktionschef Armin Allgäuer hatte zuvor um Zustimmung geworben, "nutzen wir die Chance, für Gera ein Bad anzubieten." Der Beschluss sei der erste Schritt dazu.
Das Änderungsverfahren soll den Bebauungsplan auf aktuellen Stand bringen. Noch ist hier, wie 1999 vorgesehen, das Freibad an alter Stelle verankert. Denn ursprünglich sollte die Anlage im Rahmen der Buga saniert werden. Doch dafür fehlte das Geld. So sitzt Gera seit 2005 auf dem Trockenen.
Zwar können mit der Planänderung Rückforderungen von Buga-Fördermitteln drohen. Doch um Baurecht für einen Neubau schaffen zu können, müsse der Bebauungsplan angepasst werden, erklärte Baudezernent Ramon Miller (SPD). Wie das Bad konkret aussieht, das kläre im zweiten Schritt die Entwurfsplanung.
Kritikern ist das zu nebulös. "Sie wollen erst Tatsachen schaffen und dann planen", widersprach Kerstin Thiel (AfG). Das sei die bekannte Salami-Taktik, argwöhnte Fraktionskollege Volker Thorey, "eines Tages sind die Planungen dann soweit gediehen, dass wir gar nicht zurück können."
Die CDU-Fraktion brachte deswegen einen Arbeitsauftrag an Oberbürgermeister Norbert Vornehm (SPD) ein, bis zum 10. November einen Fragenkatalog zum Bad zu beantworten. Wie sieht die Kostenkalkulation aus? Wird das Hallenbad im Sommer geöffnet bleiben? Wie wirkt sich das Freibad auf die Besucher des Hofwiesenparkes aus? Ist Einvernehmen mit Anwohnern möglich, deren prominentester Vertreter Landgerichtspräsident Peter Granderath ist? Auf die Antworten ist am Ende die Mehrheit der Stadträte gespannt; der Antrag wurde angenommen.
Bis zu 5000 Besucher hatte das alte Sommerbad an Spitzentagen. CDU-Stadtrat Bernd Koob malte sich aus, dass man dafür eine Liegefläche bis an die Prinzenhäuser bräuchte. Ist das dann noch ein öffentlicher Park? Gibt es überhaupt einen Investor?, hakte FDP-Mann Thomas Seyfarth mehrfach nach. OB Vornehm orakelte: "Sie kennen mich, ich handle planvoll, ich initiiere nicht sinnlos Verwaltungsarbeit". Wer solche Antworten gibt, muss sich nicht wundern, wenn Spekulationen ins Kraut schießen.
Tatsächlich liegen Hallenfreibäder im Trend, auch wenn die Wasseraufbereitung nicht gekoppelt werden kann, wird doch an Kassen, Umkleiden, Personal gespart. Wer wie ins Becken kommt, wann es welcher Absperrungen bedarf - dafür gibt es offensichtlich Vorschläge. Doch die Chef- ist in Gera weitgehend Geheimsache. So diskutiert mancher Stadtrat schon, ob es nicht besser wäre, mit dem Geld das Kaimberger Bad zu sanieren oder im Hofwiesenpark Wasserspiele für Kinder aufzudrehen. Oder doch die Radrennbahn zu bauen, die ebenfalls im Sportentwicklungsplan stehe, wie Thorey vorschlug.
Dass sich bei einer Befragung die Mehrheit der Geraer für die Priorität Freibad ausgesprochen habe, daran erinnerte Andreas Schubert (Linke). Er freue sich auf das Bad, frohlockte Grünen-Stadtrat Eugen Weber und wunderte sich über Vornehm-Kritiker, die sich sonst beschwerten, dass der OB Stadtratsbeschlüsse nicht umsetzte. Jetzt tue der das, und "es passt Ihnen wieder nicht".
Katrin Wiesner / 10.09.11 / OTZ
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