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RE: Vater aus Greiz klagt gegen teuren CAS-Schulrechner |
Beitrag Kennung: 497667
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Hab mir das jetzt mal durchgelesen, vorausgesetzt der Artikel stimmt so:
Es geht um Taschenrechner, die ab der 10. Klasse im Gymnasium eingesetzt werden sollen. Die meisten Schüler kommen mit der Problematik also gar nicht in Berührung. Bis zur 10 Klasse sollte man das Rechnen per Hand schon gelernt haben, sonst hat man im Gymnasium eh nix zu suchen, der Rechner behindert also nicht das Rechnenlernen, sondern erleichtert ab da die Arbeit.
Das Teil gibts fuer ca. 110€. Hartz4-Empfänger und andere Bedürftige (wird wohl im Einzelfall geprüft) kriegen das Ding fuer lau, ob nun geborgt oder geschenkt lässt der Artikel offen.
Zum Vergleich: In der guten alten DDR gabs den Schulrechner SR1 bzw. MR609 für etwas über 100 Ostmark, das musste glaub ich auch jeder bezahlen, keine Ahnung obs den auch geliehen gab. Ich hatte mir noch freiwillig den MR610 geholt, glaub der kam 215 Ostmark, das Mehr an Funktionen war's mir wert - ich hab die auch fleissig genutzt. Das Ding liegt immer noch hier rum, total abgegriffen ...
Ich seh jedenfalls zwischen dem DDR-Szenario und der aktuellen Problematik keinen nennenswerten Unterschied, mit dem Unterschied, dass es damals jeden Schüler betraf.
Also ich weiss jetzt echt nicht wo das Problem ist. Abgesehen vom Geschmäckle, auf Landesebene einen Deal mit 'ner amerikanischen Firma zu machen, finde ich nichts dran einen Taschenrechner dieser Leistungsklasse vorzuschreiben. Wir reden wohl gemerkt übers Gymnasium, wer das abschliesst ist studierberechtigt. Wer seine Kinder in diese Laufbahn schickt, wird sicher damit rechnen mehr als 100€ investieren zu müssen. Einen Typ vorzuschreiben hat durchaus didaktische Vorteile, da muss sich die Lehrerschaft nicht auf eine Handvoll Geräte einstellen - sowas bremst am Ende nur. Und die Finanzierung wird von den Besserverdienenden getragen, subventioniert werden die Geräte für die Leute, die sie sich nicht leisten können - das war glaub ich die Idee eines Sozialstaates.
Zur Idee ob ein einfacheres Modell nicht auch gereicht hätte: Sollen wir in Deutschland denn noch mehr verblöden? Sorry, aber wer nicht von Anfang an mit den modernsten und besten Lehr- und Arbeitsmitteln aufwächst und lernt, fällt unweigerlich hinter seine Möglichkeiten zurück. Das können wir uns im internationalen Maßstab nicht leisten, wir haben so schon Probleme das "Land der Ingenieure" am Leben zu erhalten. Wenn die Schüler im Gymnasium immer noch mit der Hand multiplizieren sollen dann gute Nacht, die Chinesen und Suedkoreaner lachen sich scheckig.
Okay das tun sie sicher auch so schon.
Das einzig etwas Anrüchige ist der Deal mit TI, ich wüsst aber auch nicht wie man eine Vereinheitlichung anders erreichen soll, evtl. wär eine Ausschreibung angebrachter oder ein Rechnerdesign (z.B. als Open Source) wird von mehreren Herstellern realisiert - der Deal war da wohl das pragmatischste.
Ich möcht eh mal wissen wieviele der Meckerer hier überhaupt schon mal integriert und differenziert oder mit Matrizen gerechnet haben ... keinen Plan von Mathe aber über wissenschaftliche Taschenrechner herziehen ...
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