Wie erklärt man seinen Kindern, dass es einmal zwei deutsche Staaten gab? Wie soll man ihnen beschreiben, dass es nach der Teilung Deutschlands nicht mehr möglich war, seine Freunde, die nur 100 Meter entfernt wohnten, zu besuchen? Man durfte ihnen nicht einmal mehr zuwinken. Die Bedingungen, unter denen wir aufwuchsen, sind für unsere Kinder kaum nachvollziehbar.
Eine Möglichkeit ist nach Mödlareuth zu fahren. Der kleine Ort liegt bis zum heutigen Tag zu einem Teil in Bayern und zum Anderen in Thüringen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde seine ungewöhnliche Lage den Einwohnern zum Verhängnis. Das Dorf wurde einfach zwischen amerikanischer und sowjetischer Besatzungszone aufgeteilt. Die Abriegelung der Grenze durch das DDR-Regime hatte hier besonders dramatische Folgen: Einige Familien wurden aus dem thüringer Ortsteil zwangsausgesiedelt und ihre Höfe teilweise abgerissen. Von 1966 bis 1989 teilte eine 3,30 Meter hohe Mauer mit vorgelagertem Todesstreifen das Dorf. Heute bietet der gesamte Ort Geschichte zum Anfassen, denn die Grenzbefestigungen befinden sich an einigen Stellen noch im originalgetreuen Zustand. Sie wurden teilweise in eine Ausstellung integriert, mit originaler Ausrüstung aus dem Bestand der DDR-Grenztruppen bestückt und wissenschaftlich aufgearbeitet. Ein kurzer Dokumentarfilm vervollständigt den Besuch dieses Deutsch-Deutschen Museums.
Mödlareuth ist gut zu erreichten, da es unweit der Autobahn 9 liegt. Leider ist die gastronomische Versorgung hier etwas schlecht, aber zum Glück fanden wir eine schöne Gaststätte im Nachbarort Juchhöh.
Mehr Informationen zu diesem Ausflugsziel erhalten Sie in Zusammenarbeit mit Quermania unter:
www.quermania.de/thueringen/ausflug/moedlareuth.shtml
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