|
Dezember 2010
Zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung ist Deutschland tiefer gespalten denn je. Aber die grundlegende Spaltung verläuft nicht mehr zwischen Ost und West, sondern zwischen Arm und Reich. Die niedrigen Einkommen sind in den letzten Jahren im Osten wie im Westen gesunken. Besonders die Jüngeren haben es schwer, Beruf und Auskommen zu finden. Millionen leben in Armut.
Gut ein Jahr vor dem geplanten Einstieg in die Rente mit 67 Jahren sind laut einem Zeitungsbericht immer mehr Menschen zwischen 60 und 64 Jahren arbeitslos. Das gehe aus Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). Demnach habe sich das Risiko, kurz vor Eintritt in den Ruhestand den Job zu verlieren, in den vergangenen drei Jahren stark erhöht. So waren den Angaben zufolge im Oktober 2007 etwa 34.500 der 60- bis 64-Jährigen arbeitslos. Bis Oktober 2010 sei die Zahl auf rund 145.500 Erwerbslose in dieser Altersgruppe gestiegen.
Die Zahl der Menschen, die für einen Niedriglohn arbeiten, ist deutlich höher als bislang angenommen. Einer Statistik des Bundesagentur für Arbeit zufolge mussten sich 2009 mehr als 22 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten damit zufriedengeben.
Zehn bis zwölf Stunden Arbeitszeit pro Tag, ein Akkordlohn plus 75 Cent Anwesenheitsprämie, die aber schon bei einem Krankheitstag im Monat entfällt – macht 900 Euro netto für eine Vollzeitstelle. So sieht sie aus, die Arbeitswelt der Leiharbeiter/innen in Deutschland. Sie können ihnen tagtäglich begegnen, etwa bei Rewe, Netto oder Edeka. Die drei Einzelhandelsketten leihen sich ihre Mitarbeiter/innen schon seit längerem bei „headway logistic“, einer bayerischen Zeitarbeitsfirma, aus.
Am Jahresende 2009 erhielten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Deutschland rund 860 000 Haushalte Wohngeld. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Empfängerhaushalte um fast die Hälfte (+ 47,2%). Insgesamt erhielten Ende 2009 somit 2,1% aller privaten Haushalte Wohngeld.
Behinderten Bezüge werden um 68 Euro gekürzt
Behinderte Menschen sollen nach den Plänen der schwarz-gelben Bundesregierung nur noch 80 Prozent vom regulären Hartz-IV Regelsatz bekommen. Das sind nur noch 291 Euro, also 68 Euro weniger, als derzeit.
Hartz IV, Existenzminimum, Aufstocker - das sind die Begriffe, die im politischen Deutschland immer wieder für Zündstoff sorgen. Und das nicht ganz unberechtigt. Denn fast jeder Zehnte ist inzwischen auf finanzielle Unterstützung durch den Staat angewiesen, um überleben zu können. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Mindestsicherung.
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von gastli: 19.12.2010 09:27.
|