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RE: 11.09.2001 World Trade Center |
Beitrag Kennung: 319865
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Zitat: |
charly6666 hat am 11. September 2009 um 15:04 Uhr folgendes geschrieben:
Am 11. September 2001 erlebte die Welt einen der schlimmsten Terror-Anschläge. Al-Qaida-Terroristen steuerten parallel zu zwei weiteren Flugzeug-Attacken (u. a. auf das Pentagon in Washington) zwei Passagier-Jets in die Türme des New Yorker World Trade Centers. 2974 Menschen kamen um. Zum 8. Jahrestag erzählt Herbert Bauernebel, BILD-Korrespondent in New York, wie sehr der Anschlag für ihn und viele New Yorker bis heute gegenwärtig ist. Sein Bericht:
Plötzlich rennen die Menschen panisch los. Ich drehe mich um, starre plötzlich auf fallende Gebäudeteile. New York, 11. September 2001, 10.02 Uhr. Das Unvorstellbare passiert: Der erste Turm des World Trade Centers, zuvor getroffen von einem von al-Qaida-Terroristen gekaperten Jumbo, kracht in sich zusammen.
Die Staubwolke rollt auf mich zu. Ich rette mich unter einen Lieferwagen. Sekunden später ist es stockdunkel. Ich atme Staub, das zermalmte Bürogebäude: Menschen, Möbel, Betonwände – und denke: Warum muss ich hier mitten in Manhattan ersticken?
Ich denke an meine Frau. Sie hat das Inferno vom Wohnungsfenster aus im 31. Stock gesehen. Sie denkt sicher, dass ich umgekommen bin. Dass sie, in der 7. Woche schwanger, unser erstes Kind alleine großziehen muss.
Die Staubwolke lichtet sich. Ich renne nach Hause. Wir umarmen uns, weinen. Der zweite Turm des World Trade Centers stürzt ein.
Jetzt, acht Jahre später, stehe ich an der Straßenecke Broadway und Fulton Street, einen Block entfernt von „Ground Zero“, dem Tatort des 9/11-Terror-Horrors.
Das Jahr über sind die Erinnerungen an die Todesangst von damals bei jedem in New York gut verstaut. Doch vor jedem der Gedenktage kehre ich an diesen Ort zurück. Jedes Jahr. Ich bin nicht der einzige. Angestellte in ihrer Mittagspause drängen sich zum kurzen stillen Gedenken in das China-Restaurant, in das ich mich damals auch für eine Weile geflüchtet hatte. Viele New Yorker haben ähnliche Rituale.
Der „World Trade Center Man” weiß alles darüber. Harry John Roland (54) erzählt seit 2001 vor der Baugrube die gleiche Geschichte.
In welcher Reihenfolge die Gebäude einstürzten, wie „American Airlines“-Flug 11 in den Nordturm raste, wie sich 17 Minuten später „United“-Flug 175 aus entgegengesetzter Richtung in den Südturm bohrte. Ich höre ihm zu und sehe noch, wie damals Menschen verzweifelten aus den WTC-Türmen sprangen, Sekunden später auf dem Boden aufprallten. Wer es gehört hat, kann dieses Geräusch nie wieder vergessen.
John Roland hält Grundrisskarten des einstigen WTC-Areals hoch, fuchtelt mit den Armen. Auch von der Macht der Trauer weiß er mittlerweile zu erzählen: „Einige schafften es gerade noch aus den brennenden Türmen, andere verloren ihre Gatten, Kinder, Verwandte.“ Viele würden es erst Jahre später fertigbringen, an den Ort des Grauens zurückzukehren. Dann berühren sie den Zaun, brechen fast zusammen, sagte Roland: „Ich umarme sie, gemeinsam heulen wir”.
Blamabel ist für New York der Stillstand beim Wiederaufbau: Fünf kühne Türme waren geplant, doch nur das Fundament des „Freiheitsturms” (541 Meter) ragt aus der Grube. „Es ist eine Schande”, schüttelt Tourist Nickolet Allen (42) den Kopf.
Nicht minder ärgerlich: Es gibt noch immer keine offizielle Gedenkstätte. Die Pläne für das „9/11-Memorial” sind zwar bombastisch: Sogar Wasserfälle rund um die „Fußabdrücke” der Türme soll es geben. Doch fertiggestellt wird die Trauerstätte auch am 10. Jahrestag nicht sein.
Bürger errichten deshalb weiter ihre eigenen, provisorischeren Gedenkstätten. Ich stocke, als ich die Aufschrift auf einem Betonziegel lese. „Schönen Muttertag! Ich liebe dich!”, steht drauf. Es ist die Handschrift eines Kindes. 2974 Menschen kamen in New York um, darunter eben diese Frau, deren Kind immer noch frische Blumen bringt.
Daneben noch eine rührende Geste: „Das ist unser Hochzeitsbouquet”, steht auf einem, um einen Strauß Blumen gewickelten Zettel: „Wir lassen es hier für die Opfer”. Mandy und Paul heißen sie, geheiratet haben sie letzten Freitag, eine Woche vor dem Jahrestag.
Für Touristen ist der Tatort der schlimmsten Terror-Attacke in der US-Geschichte ein Pflichttermin. „Ich stellte die Koffer ins Hotel und kam sofort hierher”, sagt mir der deutsche Studienanfänger Enrico Krug (20). Er war 12, als er den Horror im TV sah. Seither wusste er: „Wenn ich in New York ankomme, sehe ich mir zuerst Ground Zero an.”
Heute am Jahrestag habe ich Besonderes vor. Ich bringe meinen Sohn Maxwell (7) in die Schule zwei Blocks nördlich von „Ground Zero”. Lange habe ich gewartet: Dieses Jahr werde ich ihm erstmals von den Sekunden der Angst und der Ohnmacht erzählen, die ich gespürt habe, damals an 9/11. |
MIR KOMMEN GLEICH DIE TRÄNEN.
KOMISCH MUSS IMMER AN DRESDEN DABEI DENKEN
WARUM WOHL ?
Vieleicht gibt es doch eine ausgleichende Gerechtigkeit
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