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Arge Gera zu Missbrauch und Sanktionen
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Simson
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Benutzerkonto am 16.04.2013 gelöscht
4.401 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Gera
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13.02.2007 ~ 17:30 Uhr ~ Simson schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 14.02.2003
12 erhaltene Danksagungen
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Arge Gera zu Missbrauch und Sanktionen |
Beitrag Kennung: 40057
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Zitat: |
60 Fälle auf dem Tisch des Staatsanwaltes gelandet
Arge Gera zu Missbrauch und Sanktionen
Von Petra Lowe Gera
Mit rund 180 Sanktionen im Monat gegen Arbeitslosengeld II-Empfänger liege die Arge Gera, Arbeitsgemeinschaft von Arbeitsagentur und Stadt, leicht unter dem Thüringer Durchschnitt. Das sagte Enrico Vogel, Geschäftsführer der Arge, auf Anfrage unserer Zeitung. "Wenn die Hilfe, die wir anbieten, ohne triftige Gründe nicht angenommen wird, dann müssen die Betroffenen mit spürbaren Konsequenzen rechnen", betonte Vogel. Wer von Steuergeldern lebt, müsse auch die Spielregeln akzeptieren. Als simpelsten Grund nannte Vogel das Nicht-Erscheinen zu Gesprächen trotz Einladung. Dahinter stecke manchmal das Phänomen, dass der Auftrag der Arge auf das Finden eines Jobs beschränkt werde. Manchmal aber seien die Langzeitarbeitslosen noch nicht soweit und müssten mit Maßnahmen auf einen möglichen Arbeitsplatz vorbereitet werden, erläuterte der Arge-Chef im Bewusstsein, dass ausreichende Jobangebote ohnehin schwer zu finden sind. Werden die Arge-Vorschläge aber abgelehnt, kann es zu Streichungen oder Minimierungen der Bezüge kommen.
Wer noch nie oder lange nicht in Arbeit gestanden hat, dem können die sozialen Grundfertigkeiten fehlen. Vor allem bei den arbeitslosen Jugendlichen wissen einige oft gar nicht, was es heißt, im Team zu arbeiten, jeden Tag pünktlich aufzustehen, ordentlich zu erscheinen. Verantwortliches Handeln müsse dann erst geweckt werden. Entsprechende Maßnahmen werden durch die Arge gefördert. Andere Langzeitarbeitslose leiden unter anderem an Süchten, Alkoholproblemen. Ohne diese Probleme gelöst zu haben, ist eine langfristige Integration in einen Job sehr selten erfolgreich. Die umstrittenen Ein-Euro-Jobs mit zusätzlichen Hilfeangeboten können ein Zugang sein. Wer dies dann ablehnt, könne kein Verständnis erwarten. Allerdings räumte Vogel ein, nicht immer erfolgreich ein Umdenken bei den Betroffenen erreicht zu haben. Die Gründe für eine Verweigerung würden durch die Fallmanager der Arge aber näher unter die Lupe genommen werden. Um die richtige Hilfe geben zu können, müsse man wissen, in welche Richtung, so Vogel. Es werde ein soziales Netzwerk von Behörden und Einrichtungen genutzt wie Jugendamt, Bewährungshilfe und anderen.
Als besonders ärgerlich empfindet der Arge-Chef die Missbrauchsversuche. Die von der nichtbewohnten sogenannten Partywohnung bis hin zu nicht angegebenen Einkünften reichen. Allein im letzten Quartal 2006 mussten 60 Fälle an den Staatsanwalt übergeben werden, 109 landeten auf dem Tisch des Hauptzollamtes, zuständig für Schwarzarbeit. Aufgedeckt werden konnten einige der Fälle durch den Datenabgleich mit der Finanzbehörde. "Eine große Anzahl der Hinweise bekommen wir aber auch von wohlmeinenden Bürgern", so Vogel. Manchmal werde dies anonym unterschrieben mit "ein ehrlicher Steuerzahler". "Auch diese Hinweise lassen wir natürlich nicht unter den Tisch fallen", meint der Arge-Chef.
Ein Großteil der Betrugsfälle wird durch die Arge-Mitarbeiter im Außendienst aufgedeckt. Zwei "Ermittler" sind in der Stadt Gera unterwegs und gehen Indizien nach. Meist gehe es um zusammenlebende Paare, die dies aber nicht angegeben haben. Vogel beziffert die Ersparnis auf 323 000 Euro. Hierzulande sei dies aber kein massenhaftes Problem. "Schwarze Schafe gibt es überall, die sollen aber nicht die Farbe der Herde bestimmen."
12.02.2007
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Quelle: Meldung OTZ Gera vom 13.07.2006
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