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RE: Elektroauto 2010 serienreif |
Beitrag Kennung: 890845
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Zitat: |
gastli hat am 19. September 2017 um 07:48 Uhr folgendes geschrieben:
Was die milliardenschwere Autoindustrie bereits seit Jahren versucht, |
Versucht? Haben das die Autounternehmen wirklich versucht?
Hätten diese Firmen tatsächlich versucht, ein Auto auf den Markt zu bringen, mit dem man 30 Kilometer pro Tag fahren kann, wäre das wohl eine Blamage, Hohn und Spott wäre den Konzernen sicher gewesen, selbst wenn das Auto wie hier nur 20000 Euro kosten würde. Eine solche Negativpresse kann sich kein Autokonzern leisten.
Wenn das allerdings wie in diesem Beitrag drei Tüftler schaffen sollten, ja dann wird das auf jeden Fall ein Achtungserfolg.
Zitat: |
gastli hat am 19. September 2017 um 07:48 Uhr folgendes geschrieben:
ist nun drei jungen Tüftlern aus München gelungen: |
Gelungen ist es ihnen noch nicht ganz. Gelingen wird das wahrscheinlich erst,
- wenn diese Autos aus der Manufaktur in die Serienfertigung überführen können,
- wenn die Tüftler dafür eine (nicht ganz billige) Typenzulassung vom Kraftfahrtbundesamt bekommen. Es geht immerhin um ein Fahrzeug, dessen Erbauer nach eigenem Bekunden das Schweißen bei Youtube gelernt haben (Minute 2:04).
Ein Blick auf die Webseite, gleich auf die Startseite, zeigt, dass dieses auch im Film gezeigte Fahrzeug offenbar noch nicht zugelassen ist. Ich halte es für dermaßen unseriös, wenn in einem Werbefilm ein Auto mit so echt aussehenden Nummernschildern vorgeführt wird.
(oder sieht jemand eine amtliche Plakette auf dem Nummernschild?)
- wenn es gelingt, ein Händler/Werkstattnetz aufzubauen.
Wer würde schon ein Auto haben wollen, dessen nächste und einzige Vertragswerkstatt in München ist (und damit nur mit zwei Tagesladungen der Batterie oder huckepack auf dem Abschleppwagen zu erreichen wäre)? Das wäre etwas unpraktikabel. Aber dieses Problem ist den Entwicklern bewusst und sie haben ein schlüssiges Konzept dazu vorgelegt.
Zitat: |
gastli hat am 19. September 2017 um 07:48 Uhr folgendes geschrieben:
Ein Auto, das sich von selbst auflädt und zwar mit Solar-Energie. |
Ja, weder die Großkonzerne, noch Tüftler kommen an einer Zahl nicht vorbei - an der Solarkonstante. Der Beitrag beginnt zwar mit den irreführenden Worten, wie viel Energie die Sonne zur Erde schickt - "und diese Energie wollen wir nutzen". (Minute 0:37)
Praktisch hat das Auto nur 7,5m² Solarzellen, die naturgemäß nicht alle gleichzeitig in der prallen Sonne stehen können. Bei Sonnenschein können sie maximal schätzungsweise 4000 Watt liefern, bei schmuddeligem Novemberwetter nicht einmal das, ich wage keine Schätzung. Im Beitrag ist bei Bewölkung von 10km täglicher Reichweite die Rede.
Ehrlich wäre es gewesen, wenn man noch eine Kleinigkeit erwähnt hätte: Wenn ich die im Wagen eingebaute Möglichkeit, die Batterie voll zu laden, nutzen möchte, würde ich das Auto zum Zwecke der Batterieladung in die Garage stellen müssen, wo ich eine passende Steckdose habe. Hier geht mir natürlich der kostenlose Strom aus der Sonne flöten.
Unbeantwortet bleibt die Frage, wohin die 20% Feinstaub verschwinden, die vom Moos ausgefiltert werden. Mutmaßlich wird dieses Moos nach einigen Monaten Gebrauch zu einer Keimschleuder, ein Graus für Allergiker!!! Aber das fiel mir nur am Rande auf.
Mein Fazit:
Es wird hier versucht, eine 20000 Euro teure Spielerei auf den Markt zu bringen, die sehr gute Chancen hat, in wohlhabenden Familien als Zweitwagen angeschafft zu werden. Insbesondere für Kurzstreckenpendler in die stark belasteten Innenstadtlagen, die nicht in einer Tiefgarage, einem Parkhaus oder in einer Garage parken, ist ein solches Auto einen Gedanken wert. In solchen Fällen ist dieses Auto sogar eine lukrative Möglichkeit, den drohenden Fahrverboten zu entgehen.
Eine spürbare Entlastung für die Umwelt und speziell für das Klima kann ein solches Auto selbstverständlich nicht sein, denn es ist ja nur in der Lage, bei günstiger Witterung 30 gefahrene Kilometer täglich gegen eine solare Alternative auszutauschen.
Fair finde ich, dass man dieses Auto auch mal ausprobieren kann. Zum Beispiel immer Freitags 9:15 Uhr bis Sonntags 17:09 Uhr in Frankfurt (wahrscheinlich am Main).
Quelle: https://sonomotors.com/de/test-drives.html/
Pfiffikus,
der merkt, dass dieser Werbefilm doch bei einigen Leuten gut anzukommen scheint
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