.:. Vielen Dank an KiWi, Susi37, Nic67, Liesa44,
Jumpa, HeMu, welche uns kürzlich finanziell unterstützt haben. .:.
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Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen
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karlchen
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geschriebene Beiträge
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Wohnort: Erfurt
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02.12.2006 ~ 01:30 Uhr ~ karlchen schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 01.01.1970
0 erhaltene Danksagungen
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Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 31992
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Am 9.11.2006 war die Studenten Demonstration in Erfurt gegen die Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen und Einschränkung der Autonomie.
Hier nun der VideoBericht:
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Digedag
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FT-Leitung # Moderator Spiele
6.145 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Thüringen
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02.12.2006 ~ 10:45 Uhr ~ Digedag schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 01.02.2006
511 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 31994
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Willkommen im Forum @karlchen!
Dein Film ist jetzt sichtbar.
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bimboli
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FT-Nutzerin
1.267 geschriebene Beiträge
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Wohnort: meist im Bett
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03.12.2006 ~ 00:40 Uhr ~ bimboli schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 18.04.2006
4 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32009
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Respekt!!! eurer Video finde ich echt Sahne. So eine Demo wünscht sich sicher jeder Montagsdemonstrant gegen Harz IV. Bei so was müssen die einfach reagieren.
Schade dass ich nicht mit dabei war. 
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W353 Benutzerkonto wurde gelöscht
03.12.2006 ~ 12:05 Uhr ~ W353 schreibt:
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32016
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Ist schon bekannt, ob die 50 € Studiengebühren nun gezahlt werden müssen oder nicht? So wie es auf dem Video aussieht eine - zumindest für den tag - gelungene und gut durchorganisierte Aktion.
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gastli
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FT-Nutzer
32.690 geschriebene Beiträge
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Wohnort: terrigenus
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03.12.2006 ~ 12:37 Uhr ~ gastli schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 03.12.2005
2280 erhaltene Danksagungen
erhaltene Verwarnungen:
   
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32018
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Das Video ist für mich in erster Linie ein wunderbarer Beweis dafür, wie inzwischen von der unfreien Presse in Deutschland systemkritische Aktionen jeglicher Art ignoriert werden müssen, oder wenn es gar nicht anders geht kleingeschrieben werden. Denn in den herkömmlichen Medien war von der Demonstration nicht viel zu lesen, zu hören oder zu sehen.
Passend zu den Studentenprotesten diese Meldung:
Zitat: |
„Weniger Studienanfänger. Deutschland im internationalen Vergleich hinten.“
(zdf heute, 30. November 2006) |
Wären die neoliberalen Irren keine neoliberalen Irren, würden sie ja merken, dass sie mit ihrer Politik des Sozial- und Staatsabbaus – Stichwort: Einführung von Studiengebühren – ihren eigenen Wirtschaftsstandort demontieren. Aber sie sind und bleiben halt – Irre.
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karlchen
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geschriebene Beiträge
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Wohnort: Erfurt
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03.12.2006 ~ 21:42 Uhr ~ karlchen schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 01.01.1970
0 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32048
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Zitat: |
Original von gastli in den herkömmlichen Medien war von der Demonstration nicht viel zu lesen, zu hören oder zu sehen. |
Glücklicher Weise gibt es die neuen Medien wie das Internet und solche Foren wie z.B. dieses hier.
Solche Demos sind nicht selten, werden aber wirklich meist verschwiegen und andere „wichtige“ Dinge werden auf den Tagesplan der so genannten „freien Presse“ gestellt. Deshalb war die Veröffentlichung ein Muss. Ich hoffe andere folgen dem Beispiel. Nur so kann eine wirklich unabhängige Berichterstattung aufgebaut werden.
Zeitungen gehören dann den Medien von Gestern an.
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jandark
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FT-Nutzer
578 geschriebene Beiträge
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Wohnort: West-Gera
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03.12.2006 ~ 23:22 Uhr ~ jandark schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 17.07.2005
1 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32058
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Zitat: |
Original von gastli
Zitat: |
„Weniger Studienanfänger. Deutschland im internationalen Vergleich hinten.“
(zdf heute, 30. November 2006) |
... Einführung von Studiengebühren ... |
Hauptsache wir entwickeln ne gute Elite. Wenn die vorn ist, kann die Allgemeinheit ruhig hinten liegen. "Exzellent" müssen wir sein, nicht allgemein.
gruß
jandark
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Katzeheinz Benutzerkonto wurde gelöscht
03.12.2006 ~ 23:34 Uhr ~ Katzeheinz schreibt:
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Der das Video gedreht hat ;) |
Beitrag Kennung: 32060
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Danke für die Besucherzahlen
Woher bist du Karlchen, bzw. auf das Video aufmerksam geworden??`
mfg
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karlchen
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geschriebene Beiträge
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Wohnort: Erfurt
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04.12.2006 ~ 00:36 Uhr ~ karlchen schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 01.01.1970
0 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32065
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Wie im Profil schon erwähnt aus Erfurt und Student an der FH-Jena. Ich war Live dabei und fand es nur grausam, dass die Presse kaum davon berichtete. Deshalb die Verlinkung Deines Videos in diesem Forum, was wie ich finde bisher offen mit allen Problemen der Gesellschaft umgeht.
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Einsiedel
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FT-Nutzer
3.262 geschriebene Beiträge
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Wohnort: München
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04.12.2006 ~ 01:00 Uhr ~ Einsiedel schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 04.07.2005
15 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32066
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Ach ne na nu!!! Glaubt ihr wirklich solche Demos bringen Was? Die Anwohner stört es und wen es nicht stört lacht doch drüber
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Seidemann
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FT-Nutzer
85 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Erfurt
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04.12.2006 ~ 10:03 Uhr ~ Seidemann schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 12.07.2006
0 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32077
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Zitat: |
Original von Einsiedel
Ach ne na nu!!! Glaubt ihr wirklich solche Demos bringen Was? Die Anwohner stört es und wen es nicht stört lacht doch drüber |
Ich habe ja keine Ahnung von welchem Planeten du abstammst, aber bei uns auf der Erde wird bei Problemen nicht weggesehen.
Ich habe die Demo miterlebt und mir ging sie unter die Haut. Der Demonstrationsgrund ist außerdem durchaus nachzuvollziehen.
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RosiABG
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FT-Nutzer
70 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Rositz
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07.12.2006 ~ 22:37 Uhr ~ RosiABG schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 06.02.2006
1 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32344
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Zitat: |
Original von W353
Ist schon bekannt, ob die 50 € Studiengebühren nun gezahlt werden müssen oder nicht? So wie es auf dem Video aussieht eine - zumindest für den tag - gelungene und gut durchorganisierte Aktion. |
Trotz Proteste hält die CDU leider an Gebühren für Studenten fest:
Zitat: |
Die CDU-Fraktion im Landtag hält an der geplanten Gebühr von 50 Euro pro Semester und Student fest. Sie folge damit dem im Gesetzesentwurf der Landesregierung vorgeschlagenen Verwaltungskostenbeitrag, teilte die Fraktion gestern nach ihrer Sitzung mit. Für die Mehrheit der CDUAbgeordneten sei entscheidend gewesen, dass man die Studenten nicht aus der Mitfinanzierung des Verwaltungsaufwandes an den Hochschulen herausnehmen sollte. Dies würde die Mehrzahl der anderen Länder auch nicht machen. Die Gebühr stößt bei Studenten und Parteien auf heftigen Widerspruch. Sie sehen darin eine Hintertür zur Einführung von Studiengebühren.
Nach Angaben des Abgeordneten Jörg Schwäblein habe die Fraktion 37 Änderungsanträge beschlossen und dabei auch Anregungen aus der Anhörung zur Novellierung des Hochschulgesetzes berücksichtigt. Zu den wichtigsten Änderungen gehöre die Reduzierung der Berichtspflichten der Hochschulen. Damit sollte der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Weiter gestärkt werden solle auch die Autonomie der Hochschulen. Schwäblein nannte als Beispiel das Berufungsrecht. Eine bisher dafür vorgesehene Befristung sei gestrichen worden.
DPA-Meldung vom 07.12.2006 |
Vielleicht ändern die aber noch ihre Einstellung.
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Seidemann
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FT-Nutzer
85 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Erfurt
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09.12.2006 ~ 11:05 Uhr ~ Seidemann schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 12.07.2006
0 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32438
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Einen interessanten Artikel habe ich auf www.studis-online.de gefunden.
Proteste gegen neues Thüringer Hochschulgesetz
Die Thüringer Landesregierung plant die Novellierung des Thüringer Hochschulgesetzes. Schwerpunkte der Novellierung sind die Einführung von Verwaltungsgebühren sowie der Abbau hochschulinterner Demokratie. Studis Online sprach mit Marlis Bremisch, Referentin für Hochschule, Forschung und Erwachsenenbildung der GEW Thüringen über das Gesetz, Proteste dagegen sowie die Frage, inwiefern Thüringen die gesamtdeutsche Entwicklung repräsentiert.
Das Interview führte Jens Wernicke
Studis Online: Am 9. November diesen Jahres demonstrierten etwa 5.000 Thüringer Studierende in Erfurt gegen die geplante Novellierung des Thüringer Hochschulgesetzes. Was kritisieren die Studierenden – und welche Position vertritt diesbezüglich die GEW?
Marlis Bremisch: Ein erster großer Kritikpunkt ist die geplante Einführung von Verwaltungsgebühren in Höhe von 100 Euro pro Jahr. Außerdem will die Landesregierung den Hochschulen freistellen, dass sie für Leistungen wie z. B. Spracheingangsprüfungen oder Eingangsprüfungen in künstlerischen oder Sport-Studiengängen Gebühren erheben können, ebenso wie für Angebote im Sprach- und EDV-Bereich, die nicht Bestandteil einer Studien- und Prüfungsordnung sind. Die Langzeitstudiengebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester sollen natürlich bestehen bleiben. Der zweite Kritikpunkt ist die massive Zurücknahme demokratischer Mitbestimmungsmöglichkeiten bei der akademischen Selbstverwaltung.
...Bild.nicht.mehr.auf.imageshack.online.../img243/9383/erfurtdemo20061109440x9rg9.jpg[/IMG]
Wie sieht das im (Gesetzes-)Detail denn in etwa aus; was genau schreibt das neue Hochschulgesetz vor?
Zu den Vorhaben im Finanzierungsbereich habe ich bereits Einiges gesagt. Hinzufügen möchte ich zu diesem Punkt noch, dass die Thüringer Hochschulen mit dem Finanzvolumen des Jahres 2001 auskommen müssen, obwohl ihre Studierendenzahlen seither teilweise erheblich gestiegen sind. Sie sind also chronisch unterfinanziert und selbst, wenn sie in bestimmten Grenzen entscheiden können, ob sie Gebühren erheben oder nicht, werden sie teilweise gezwungen sein, es zu tun, damit sie bestimmte Aufgaben überhaupt noch erfüllen können.
Zu den anderen Änderungen: Es soll ein Hochschulrat aus Personen gebildet werden, die (zum großen Teil) nicht der Hochschule angehören. Dieser soll zu großen Teilen die Geschicke der Hochschule bestimmen, indem er zum Beispiel die Grundordnung, die Struktur- und Entwicklungsplanung und die Grundsätze für die Ausstattung und Mittelverteilung der Hochschule bestätigt und den Präsidenten und den Kanzler wählt. Eine Präsidialverfassung mit einem Präsidenten mit weitgehender Machtbefugnis soll nämlich zukünftig vorgeschrieben sein. Demgegenüber werden die Konzile abgeschafft und die Befugnisse der Senate eingeschränkt. Dadurch gehen auch die Einflussnahmemöglichkeiten von Studierenden und MitarbeiterInnen auf die Entwicklung der Hochschule zu einem großen Teil verloren. Da verwundert es auch nicht mehr, dass in dem vorliegenden Gesetzentwurf der Passus fehlt: "Die Hochschulen lassen sich in ihrer Tätigkeit von der Verantwortung für soziale Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung und Verbesserung der Lebens- und Umweltbedingungen leiten."
Wird Derartiges nicht zunehmend bei der Novellierung verschiedenster Landeshochschulgesetze realisiert – oder ist Thüringen hier ein "Sonderfall"?
Thüringen vollzieht mit dieser Umstrukturierung der akademischen Selbstverwaltung, was eine ganze Reihe von anderen Bundesländern in seiner Hochschulgesetzgebung bereits vollzogen haben. Wenn ich den Überblick noch richtig behalten habe, dann haben nur noch Berlin und Mecklenburg-Vorpommern Konzile und Thüringen – noch. Länder, die dem Hochschulrat weitreichende Befugnisse geben, einen starken Präsidenten und eine sehr eingeschränkte Mitbestimmung des Senats haben, sind Hamburg, Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und das Saarland. Die anderen Länder gehen in dieser Gesamtheit nicht ganz so weit. Die Tendenz, demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten von Studierenden und MitarbeiterInnen abzubauen und Hochschulen wie Unternehmen zu betrachten und zu führen, ist aber bei allen Gesetzesnovellierungen der letzten Zeit zu beobachten.
In Zeiten von Studiengebühren und Studienreform durch Bachelor und Master: Wohin führt die aktuelle Umgestaltung der deutschen Hochschullandschaft Ihrer Meinung nach; was ist ihr Ziel?
Ich glaube, man muss hier trennen. Die Einführung des Bachelor-/Master-Systems ist per se nichts Schlechtes, allerdings kann eine solche Umstellung handwerklich schlecht gemacht sein. Die Tendenzen der Entwicklung der deutschen Hochschullandschaft wären meiner Meinung nach keine anderen, auch wenn es den Bologna-Prozess nicht geben würde.
Der Staat macht sich mit seiner Steuerpolitik selber arm, wodurch er nicht mehr in der Lage ist, Bildung – auch Hochschulbildung – zu bezahlen. Gleichzeitig wird in Deutschland eine Debatte geführt, die den Nutzen der Hochschulbildung in erster Linie im privaten Bereich ansiedelt: Ein Hochschulabsolvent ist weniger arbeitslos als ein Nichthochschulabsolvent, er verdient mehr usw. usf. Dass Hochschulabsolventen für die Gesellschaft wichtig sind, weil sie zu einem entscheidenden Teil zu deren Fortkommen beitragen, geht dabei sehr schnell unter. Gerade Deutschland braucht mehr Studierende und mehr Hochschulabsolventen, wenn es nicht von der Entwick lung in der Welt abgekoppelt werden will. Hier wird der gesellschaftliche Nutzen von (Hochschul-)Bildung schnell deutlich. Wenn aber Hochschulbildung der ganzen Gesellschaft und nicht nur dem Individuum selbst nutzt, dann sollte auch die Gesellschaft diese Bildung gebührenfrei halten. Diese Seite der Medaille wird in der Diskussion aber kaum gezeigt; Studierende, Gewerkschaften und einige Bildungswissenschaftler und Politiker sind hier einsame Rufer in der Wüste. Die Tendenz geht in Deutschland eindeutig in Richtung der Kommerzialisierung von Bildung und Bildungseinrichtungen und macht auch vor der Hochschulbildung nicht halt. Geschaut wird nach den USA, England, Australien, nicht in die skandinavischen Länder. Kinder aus ärmeren Familien und selbst Kinder aus Mittelstandsfamilien werden zukünftig immer schlechtere Bildungschancen haben und weniger an den Hochschulen zu finden sein. Bildung wird eine Ware unter vielen werden.
Auch das Thüringer Hochschulgesetz ist also – auch, aber nicht nur, im Kontext anderer Reformen – als Schritt hin zur Privatisierung des deutschen Bildungswesens anzusehen? Wie schätzen Sie die Chancen ein, dies zu verhindern? Was planen GEW oder Studierende, um dieses Gesetz noch aufzuhalten?
Was die Studierenden im Einzelnen planen, weiß ich (noch) nicht. Aber mit der Demo am 09.11. haben sie ein gutes Signal gegeben, dass sie sich nicht alles gefallen lassen werden. Die GEW Thüringen hat die Demo unterstützt und Kolleginnen und Kollegen haben an ihr teilgenommen. Außerdem haben wir alle Möglichkeiten, die der Gesetzgebungsweg bietet, wahrgenommen, d. h., wir haben Stellungnahmen eingereicht, uns beim Anhörungsverfahren des Wissenschaftsaus schusses des Thüringer Landtags beteiligt. Unsere Landesvertreterversammlung hat im September 2006 eine Resolution beschlossen, mit der wir den Gesetzent wurf ablehnen und gleichzeitig die Fraktionen des Thüringer Landtages auffordern, diesen Gesetzentwurf zurückzuweisen. Diese haben wir allen Abgeordneten des Thüringer Landtags zugesandt. Wir beteiligen uns an Diskussionen und bringen unsere Ablehnung zum Gesetzentwurf zum Ausdruck.
Dennoch wird es trotz aller Proteste sehr schwer sein, entscheidende Veränderungen im jetzigen Gesetzentwurf zu erreichen, da die CDU im Parlament die Mehrheit hat. Ob es bei der Abstimmung zum Gesetz AbweichlerInnen in der CDU-Fraktion geben wird, die gegen das Gesetz stimmen, kann ich leider nicht einschätzen. Aber wir werden weiterhin alles uns Mögliche tun, diese Gesetzesnovellierung zu verhindern.
Marlis Bremisch ist Referentin für Hochschule, Forschung und Erwachsenenbildung bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Thüringen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Seidemann: 09.12.2006 11:07.
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Seidemann
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FT-Nutzer
85 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Erfurt
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15.12.2006 ~ 09:04 Uhr ~ Seidemann schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 12.07.2006
0 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32959
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Mehrere hundert Thüringer Studenten haben auch am Mittwoch in Erfurt erneut gegen das geplante Hochschulgesetz der CDU-Landesregierung protestiert. Bei einer Kundgebung vor der Staatskanzlei krönten die Demonstranten symbolisch einen König. Nach Einschätzung der Studenten ist der durch das Gesetz vorgesehene Hochschulpräsident mit den Kompetenzen
eines Alleinherrschers ausgestattet.
Von der Staatskanzlei zogen die Hochschüler vor den Landtag. Dort wurden nach Polizeiangaben einige von ihnen von der Linkspartei.PDS-Fraktion in das Gebäude eingeladen. Bei einer Demonstration Anfang November waren Studenten in den Landtag eingedrungen. Deshalb waren bereits am frühen Nachmittag vor dem Parlament Polizeikräfte aufgefahren. Auch im Gebäude selbst gab es verstärkten Wachschutz.
Über den Entwurf des Hochschulgesetzes soll bei der Plenumssitzung des Parlaments am Donnerstag und Freitag abgestimmt werden.
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Seidemann
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FT-Nutzer
85 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Erfurt
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15.12.2006 ~ 09:27 Uhr ~ Seidemann schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 12.07.2006
0 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 32961
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Rund 1000 Studierende des Freistaats Thüringen haben gestern in Erfurt gegen den Entwurf des neuen Thüringer Hochschulgesetzes demonstriert.
Bei einem Protestzug durch die Innenstadt Erfurts in Richtung Landtag verkündeten die Studierenden aus Erfurt, Ilmenau, Jena, Weimar, Schmalkalden und Nordhausen lautstark ihren Unmut über die geplanten Regelungen.
„Wir Studenten haben heute erneut ein sehr deutliches Zeichen dafür gesetzt, dass wir den Gesetzesentwurf in seiner jetzigen Form nicht hinnehmen werden“, so Felix Ihle, Sprecher der KTS.
Die Demonstranten wie auch die Redner des ABS und der KTS sprachen sich gegen eine Entdemokratisierung der Hochschulen und eine größere Abhängigkeit vom Kultusministerium aus.
Schon am Vormittag gab es erste Protestaktionen an der Fachhochschule Schmalkalden. Dort wurde Staatssekretär Bauer-Wabnegg, der in Vertretung des Kultusministers eine Rede zur 10 Jahr Feier des Fachbereiches Wirtschaftsrecht der Fachhochschule Schmalkalden hielt, mit übertriebenem Applaus hunderter Studierender empfangen. Um zu zeigen welche Meinung die Studierenden haben trugen einige T-Shirts mit der Aufschrift: „für Solidarität und freie Bildung; mehr Demokratie“.
Diese Aktion veranlasste den Staatssekretär zu einer spontanen Gesprächsrunde über die Gesetzesnovelle, die am 14.12.2006 verabschiedet werden soll.
Allerdings wird die Verabschiedung dieses Gesetzes die Studierenden des Freistaates Thüringen nicht davon abhalten weiter gegen dieses Gesetz vorzugehen.
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Seidemann
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FT-Nutzer
85 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Erfurt
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13.03.2007 ~ 06:57 Uhr ~ Seidemann schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 12.07.2006
0 erhaltene Danksagungen
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RE: Studenten Demonstration in Erfurt gegen Erhöhung von Verwaltungsgebühren der Hochschulen |
Beitrag Kennung: 42540
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Thüringen will bei Hochschulen zumindest bis Ende 2009 ohne Studiengebühren auskommen
SPD-Landtagsfraktion lehnt Studiengebühren in Thüringen ab
Die Thüringer SPD-Landtagsfraktion hat sich gegen die Einführung von Studiengebühren ausgesprochen. Diesbezügliche Äußerungen des CDU-Abgeordneten Jörg Schwäblein seien «völlig widersinnig», erklärte David Eckhardt (SPD) am Montag in Erfurt. Bereits heute würden zu wenig Thüringer studieren.
Durch Studiengebühren würde sich diese Quote weiter verringern,
da besonders Kinder aus einkommensschwachen Familien von den Hochschulen «ferngehalten» würden. Schwäblein hatte am Morgen in einem Interview beim Radiosender Antenne Thüringen für eine zügige Einführung von Studiengebühren plädiert. Das Land könne es sich nicht leisten, den Zugang zu Hochschulen durch «Gebührenbarrieren zu verbauen», erklärte dazu Eckhardt. Bereits in wenigen Jahren drohe Thüringen durch den demographischen Wandel ein massiver Fachkräftemangel.
Wenn der Freistaat im internationalen Bildungs- und Wissenschaftswettbewerb mithalten wolle, brauche er daher künftig nicht weniger, sondern deutlich mehr Studenten. Nach einem Kabinettsbeschluss soll es im Freistaat bis zum Ende der Legislaturperiode 2009 keine Studiengebühren geben. (ddp)
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