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RE: "5 Jahre Montagsdemo - gut aufgestellt für harte Zeiten!" |
Beitrag Kennung: 290911
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ich denke, was bei hartzIV eines der hauptprobleme ist ist das verständnis. hartzIV gilt als grundsicherung - essen, wohnen, lebensNOTWENDIGES eben. was mache aber von hartzIV erwarten und deshalb als unmenschlich oder ungerecht ansehen ist eine vollverpflegung mit allem pipapo.
das was viele hartzIV-bezieher als das sehen, was ihnen vorenthalten wird, sind dinge, die auch für einen normalen arbeitnehmer nicht immer aus der hüfte heraus machbar sind: urlaub, markenklamotten, essengehen o.ä. um mal einige beispiele zu nennen. auch für den ottonormal-bürger sind diese dinge nicht selbstverständlich.
also, bevor hier irgendwer montags um die häuser schleicht udn ganz laut "ungerecht" schreit, sollte man mal in sich gehen und überlegen, was ist hartzIV, wofür tritt es ein und über was beklag ich mich eigentlich.
ich habe in meinem umfeld einige leute, die von hartzIV leben oder gelebt haben. aber von denen habe ich nie gejammer über die doch so ungerechte hartzIV-welt gehört. jeder sagte, es ist knapp, aber meine grundsicherung ist gewahrt. auch ist keiner dabei gewesen, der sich zu schade war, sich in einem minijob noch was dazuzuverdienen. klar wären alle froh egwedsen, wenn es statt dem minijob einen "richtigen" job gegeben hätte.
was mich stört ist dieses ewige gejammer auf der einen seite, aber das großkotzige abwinken auf der anderen seite, wenn es heißt, dass man den so kleinen betrag mit minijobs doch aufbessern könnte. ich meine hier nicht alle, aber solche leute gibt es genug.
was hier mitunter betrieben wird, ist jammern auf höchstem niveau. und mal ehrlich, im vergleich zu anderen ländern geht es uns noch sehr gut.
schaut euch doch einfach mal um ind er welt, dazu müsst ihr nicht bis afrika schauen. in keinem land der erde gibt es für langzeitarbeitslose so eine rundumversorgung wie bei uns. woanders gibt es aber auch nicht so viele langzeitarbeitslose wie bei uns.
beispiel österreich: wer arbeitslos ist, hat pech gehabt und schaut, dass man was findet, wovon man leben kann. und weil man gezwungen ist was zu finden, bekommen die ihren hintern einfach schneller hoch.
sicherlich ist ein nicht so reglementierter und verbürokratisierter kündigungsschutz wie er bei uns in deutschland nun mal vorherrscht auch ein grund dafür, dass es in anderen ländern für qualifizierte arbeitnehmer kein problem ist, schnell einen neuen job zu finden.
vielleicht aber sollte man einfach auch mal in einer ruhigen minuten die überkapazität an eigener gehirntätigkeit dafür nutzen udn sich angucken, wie beispielsweise unser kündigungsschutz, unsere hohe zahl an langzeitarbeitslosen udn unsere als ungerecht empfundene grundsicherung (hartz IV) sich gegenseitig bedingen und es einfach zu keiner verbesserung kommen kann.
viel spass beim nachdenken!
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