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Ronneburger Weltentor öffnet ohne Spektakel
Gestern wurde der Themenpark Weltentor offiziell eröffnet.
Mittelalter-Themenpark startet trotz Insolvenz in Hauptsaison - Jetzt auch freitags geöffnet - Parkbetrieb bis Ende Juli gesichert
Von Katja Schmidtke Ronneburg. Max wuselt um die Wehranlage herum. In der Hand eine Schatzkarte. Der Name des Gelehrten fehlt noch bei Max´ Abenteuerreise durch den Mittelalter-Themenpark in Ronneburg. Da kann auch die Omi nicht helfen, die mit Max das vier Hektar große Gelände erkundet. Doch schon eilt Fräulein Hetz herbei. Die Dame ist Seherin und kann Max sicher helfen. Der Junge freut sich, auch die Sonne lacht. Kaiserwetter in der Neuen Landschaft - und gute Voraussetzung für viele Besucher am Wochenende.
Gestern öffnete der Fantasypark auf dem einstigen Buga-Gelände offiziell seine Pforten. Ohne großes Theater wie zum Start des Wintermarktes im November vergangenen Jahres, als sich auch Ronneburgs Bürgermeister Manfred Böhme und Landrätin Martina Schweinsburg (beide CDU) in mittelalterliche Gewänder hüllten. Die Zeiten sind andere.
Vor drei Wochen hatten die Weltentor GmbH & Co. KG sowie deren Beteiligungsgesellschaft beim Amtsgericht Gera Insolvenz beantragt. Der Geschäftsbetrieb solle weiterlaufen, hatten Mitte Juni die vorläufigen Insolvenzverwalter Michael Bleek und Peter Scholl aus Rudolstadt angekündigt. Daran hält man fest. Seit dem Insolvenzantrag war der Park samstags und sonntags geöffnet. Nun kann das Weltentor auch jeden Freitag durchschritten werden. Dies wollen Geschäftsführung und Insolvenzverwaltung zumindest bis Ende Juli beibehalten. Dann läuft das Insolvenzgeld aus, das für die derzeit 45 Mitarbeiter gezahlt wird.
"Momentan arbeiten wir kostendeckend", sagte Michael Bleek gestern. Doch das auch nur, weil das Unternehmen aktuell weder Löhne noch Lohnsteuer oder Bankdarlehen zahlt. Bleek betonte jedoch, dass alle Künstler und Lieferanten ihr Geld bekommen. Abstriche im Programm habe man wegen der Insolvenz nicht gemacht, so Konrad Kessler vom Weltentor.
Damit der Betrieb aufrecht erhalten werden kann, peilt Bleek rund 700 Besucher täglich an. "Ein ambitioniertes Ziel", wie er selbst sagt. Zum Wintermarkt zählte das Weltentor-Team durchschnittlich 800 Gäste pro Tag. Robin Goldgruber, einer der drei Weltentor-Geschäftsführer, gibt sich ob des Sommerhalbjahres zuversichtlich. "Die Leute bleiben im Sommer drei bis vier Stunden bei uns", zog er den Vergleich zur rund anderthalbstündigen Verweildauer im Winter. Und: Wer länger bleibe, konsumiere mehr. Nach Angaben von Rechtsanwalt Bleek finanziere sich der Park nicht nur aus Eintrittsgeldern, sondern auch aus Gastronomie und dem Verkauf, wie etwa von Handwerksarbeiten oder Merchandise-Artikeln.
Wie es mit dem Weltentor ab August weitergeht, konnte Bleek gestern nicht sagen. Man stehe noch in Verhandlungen mit der Hausbank, und sowohl die Insolvenzverwaltung als auch die Geschäftsführung strecken die Fühler nach neuen möglichen Investoren aus. Die Mitarbeiter indes kämpfen für ihren Arbeitsplatz, die Geschäftsführung lobte ihren unermüdlichen Einsatz. Wie es für die Angestellten weiter gehe, ob Personal abgebaut werde, das sei jedoch Sache der Investoren, betonte Michael Bleek.
03.07.2009
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von do4rd: 05.07.2009 12:25.
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