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Der Papst sagte, er habe in keiner Weise die religiösen Gefühle gläubiger Muslime verletzen wollen. Er habe in seiner Rede lediglich einen mittelalterlichen Text zitiert, der nicht seine eigene Meinung wiedergebe. Vielmehr sei seine Rede als Einladung »zu einem offenen und ernsthaften Dialog in gegenseitigem Respekt« gedacht gewesen.
So tue ich es nun ihm gleich.
Zitat: |
Ich glaube, daß der Papst ein vermummter und leibhaftiger Teufel ist, weil er der Endchrist ist. Ja, er ist mit seinen römischen Kardinälen nichts anderes denn ein verzweifelter Spitzbube, Gottes und Menschen Feind, der Christenheit Verstörer und des Satans leibhaftige Wohnung. Ehe wir uns umsehen, hat er uns Pferdedreck ins Maul gegaukelt.
Du bist ein grober Esel, du Papstesel, und bleibst ein Esel! und du glaubst: »Wenn ich mein Eselgeschrei lasse erschallen oder gleich einen Eselsforz lasse, so müssen sie alles für Artikel des Glaubens halten.« Indes soll ein Christ, wo er des Papstes Wappen sieht, dran speien und Dreck werfen, Gott zu ehren.
Es ist wahr, daß der Papst lieber ganz Deutschland in seinem eigenen Blut ersoffen sehen wollte, als daß dort Friede wäre, und lieber will, daß alle Welt mit ihm ins ewige, höllische Feuer führe, als daß eine Seele zum rechten Glauben gebracht werde.
Warum greifen wir diese unheilvollen Verkünder von Ruinen, die Päpste, die Kardinäle, die Bischöfe und die ganze Horde des römischen Sodom nicht an mit allen Waffen, über die wir verfügen, und waschen wir nicht unsere Hände in ihrem Blut? Rom, die große Hure, muß zu Staub zermalmt werden.
Danach sollte man ihn selbst, den Papst, die Kardinäle und was seiner Abgötterei und päpstlicher Heiligkeit Gesindel sind, nehmen und ihnen als Gottes- lästerern die Zunge hinten am Hals herausreißen und an dem Galgen annageln der Reihe nach, wie sie ihr Siegel an die Bullen hängen, wiewohl das alles gering ist gegen ihre Gotteslästerei und Abgötterei.
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Damit ein Mißverständnis entsteht, das ich sehr bedauern würde. Selbstverständlich will ich mit diesen meinen Ausführungen über den Papstesel nicht zu Gewalt aufrufen und nahezu gar nicht die religiösen Gefühle des Heiligen Vaters verletzen. Ich zitiere lediglich einen frühneuzeitlichen Text (aus Martin Luthers Werken, Band 30,2 und Band 54), der – sag ich mal so – nicht meine eigene Meinung wiedergibt. Vielmehr verfolge ich – ehrlich! – das Ziel, zu einem offenen und ernsthaften Dialog in gegenseitigem Respekt einzuladen.
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