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RE: Bankenkrise und platzende Blasen |
Beitrag Kennung: 173240
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Jetzt wird es langsam lustig.
Zitat: |
Steinbrück warnt Banken vor Ablehnung
Die zögerliche Inanspruchnahme des mil-
liardenschweren Rettungspakets der Re-
gierung durch die Banken lässt den Un-
mut in Politik und Wirtschaft wachsen.
Bundesfinanzminister Steinbrück warnt
die Banken in der "Bild am Sonntag" da-
vor, die staatliche Hilfe aus falschem
Prestige-Denken abzulehnen. Manager
sollten sich auch nicht von Angst vor
weniger Gehalt leiten lassen.
Grünen-Fraktionschef Kuhn kritisierte
im "Tagesspiegel" das Hilfspaket. Es
säe neues Misstrauen unter den Banken.
CDU-Finanzexperte Dautzenberg sprach
von einem Schnellschuss. Ifo-Präsident
Sinn dagegen forderte staatlichen Zwang
[ VT Seite 117 MDR So 26.10.08 10:32:05]
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Wer ist daran Schuld das unser Oberfinanzonkel im Namen des neoliberalen Gehottlich so bedrohliche Worte aussprechen muss ?
Der Ackermann mal wieder.
Heute möchte ich etwas ungewöhnliches tun. Ich möchte Ackermann loben. Nicht nur loben! Der Mann ist im Moment mein Held!
Ackermann hat zwei Dinge getan: er hat gesagt, seine Bank brauche den Rettungsfonds nicht, und er hat freiwillig so getan als ob er sein Gehalt senkt.
Nicht direkt aber er hat gesagt das er auf seine Bonus verzichten will.
Mit der Ansage, dass Ackermann keinen Bail-Out für seien Bank braucht, hat er die Idee auf den Weg gebracht, dass es anrüchig ist, sich aus dem Rettungspott zu bedienen.
Suuuuper.
Jetzt traut sich keine andere Bank ran, weil das ja aussieht, als hätten sie keine Wahl und stünden mit dem Rücken zur Wand. Das sonst normale Verhalten dieser Banken, sich da auch zu bedienen, wenn sie gar nicht wirklich pleite sind, ist damit verhindert.
Suuuuper.
Die wie immer gelogene Mainstream-Meinung darauf ist, dass die Banken nicht zum Rettungstopf greifen, weil die Manager dann ihr Gehalt senken müssten. Das ist völliger Blödsinn. Die Manager können natürlich auf ihre Verträge pochen und da steht Bonus drin. Die bleiben ja weiter gültig. Ackermanns Bonusverzicht eh nur Kosmetik, aber er nimmt den anderen Managern jetzt die Möglichkeit, öffentlich nicht auf ihre Boni zu verzichten. Das kann ja jetzt wegen der gelogenen Mainstream-Meinung niemand mehr machen. Zumal der Ackermann ja verzichtet, obwohl er das Image aufgebaut hat, der Deutschen Bank ginge es gut.
Suuuuper
Ergo hat Ackermann ausnahmsweise dem Steuerzahler Geld gespart. Und ich bin ihm dankbar.
Suuuuper
Das hat der Ackermann natürlich nicht gemacht, weil er so ein Freund der Steuerzahler ist. Das ist auch für die Deutsche Bank eine gute Strategie. Denn er hat damit der Konkurrenz den Rettungsanker aus der Hand geschlagen, die müssen jetzt anderswo Kohle auftun. Oder sie müssen hilflos zugucken, wie ihre Bank kaputt geht und am Ende doch auf den Rettungstopf zugreifen, wenn sie wirklich mit dem Rücken zur Wand stehen, und dann haben sie auch keinen Hebel mehr, um die Gehaltssenkung abzulehnen. Vielleicht erkenne sie sogar was für ein A****l*ch Ackermann ist. Ach was das wissen die auch so.
Suuuuper.
In diesem Sinne: Ackermann rockt!
Darus folgt siehe oben.
So und damit es unserem Finanzonkel nicht zu langweilig wir und er nicht auf der Kohle sitzen bleibt werden wir Bürger uns bereit erklären den Bail-Out anzunehmen:
Brief an das Bundesministerium der Finanzen, z. Hd. Herrn Minister Peer Steinbrück
An das
Bundesministerium der Finanzen
Z. Hd. Herrn Minister Peer Steinbrück
Wilhelmstraße 97
10117 Berlin
Sehr geehrter Herr Steinbrück,
mit großer Erleichterung habe ich vernommen, dass das von Ihnen geführte Finanzministerium nicht mehr von der destruktiven Sparlogik der letzten Jahre getrieben ist. Ihr Rettungspaket für die deutsche Kreditwirtschaft zeugt davon, dass Sie umgedacht haben, dass der Glaube an den Mythos eines ausgeglichenen Haushalts endlich der Vergangenheit angehört. Mit etwas Glück gelingt es Ihnen so tatsächlich, das Vertrauen der Menschen in die Banken wieder herzustellen und die Kosten der Krise für uns Arbeitnehmer und Steuerzahler bei den bisher veranschlagten 500 Milliarden Euro einzufrieren.
Ganz besonders schätze ich ihre Milliardenhilfe, da sie ein Bekenntnis zu der lange ignorierten Tatsache darstellt, dass private Wirtschaftstätigkeit – das gilt für Aktien- wie für Arbeitskraftbesitzer – stets risikobehaftet ist. Ein Risiko, dass der Einzelne allzu selten vollständig abschätzen kann. Ähnlich wie etwa die Hypo Real Estate, der Sie kürzlich großzügig aushalfen, bin auch ich in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Verschiedene Negativfaktoren haben sich zu einer ungünstigen Gesamtsituation addiert: Zu den grundsätzlich unberechenbaren kapitalistischen Marktdynamiken sind steigende Lebenshaltungskosten und eine Umverteilungs- und Privatisierungspolitik gekommen, die niedrige Einkommen einseitig belasteten. Ganz wie die Hypo Real Estate, bin aber auch ich alles in allem (ich zitiere) „grundsolide“ und benötige „nur kurzfristig Liquidität“. Ich möchte Sie daher bitten, auch meinen finanziellen Engpass auszugleichen und die fehlende Summe in Höhe von __________ Euro zu überweisen.
Auch ich habe mir das Motto des „Fördern und Fordern“ auf die Fahnen geschrieben. Als Arbeitnehmer/in und Steuerzahler/in habe ich, wie Sie wissen, nicht nur die Werte geschaffen, die jüngst an den Finanzmärkten vernichtet wurden. Ich bin auch für einen Großteil der Mittel aufgekommen, mit denen Sie gegenwärtig die Zahlungsfähigkeit des Bankensektors wiederherzustellen hoffen. Doch ich darf Sie erinnern: Verantwortung ist keine Einbahnstraße! Es ist Zeit zu handeln: Zeigen Sie erneut Verantwortung und stellen Sie das Vertrauen auch in meine Zahlungsfähigkeit wieder her!
Für die Bereitstellung der genannten Summe innerhalb der nächsten 14 Tage danke ich Ihnen im Voraus. Bitte setzen Sie sich wegen der Abwicklung der Zahlung umgehend mit mir in Verbindung.
Bei Ihrer unkonventionellen Verstaatlichungspolitik wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg. Ich freue mich auf eine kleine Finanzspritze und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
(Ort, Datum, Unterschrift)
PS: Von Einladungen zu etwaigen Finanzkonferenzen bitte ich abzusehen.
Brief als pdf-Vorlage
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