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Ich zitiere Simson und aus Zitat Simson Gastli:
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Während allerorten über Mangel an Fachkräften geklagt wird, weist die IHK Ostthüringen zu Gera darauf hin, dass in den Unternehmen auch "einfache Jobs" gefragt sind. "Viele Unternehmen sind durchaus bereit, für einfache Arbeiten auch angelernte Mitarbeiter zu beschäftigen", so IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Höhne. |
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Als größter Hemmschuh dafür erwiesen sich jedoch die vergleichsweise hohen Arbeitskosten für diese einfachen Jobs, stellt Höhne das Ergebnis einer IHK-Umfrage vor. Rund ein Drittel der Unternehmen aus Ostthüringen würden aus diesem Grund für Hilfsarbeiten keine Arbeitskräfte einstellen. Restriktive Vorgaben bei Befristung und Kündigungsschutz und fehlende Motivation bei manchen der potenziellen Mitarbeiter halten die Firmen davon ab, einfache Jobs anzubieten. In einigen Fällen scheitere es auch am Betriebsrat, der sich weigere, solche Jobs in die unteren Tariflohngruppen einzuordnen.
[aus oben angeführten Artikel] |
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Die Ausrede mit der Überqualifizierung und anderes kenne ich schon von einem langzeitarbeitslosen Bekannten. Es lassen sich immer Gründe finden, warum etwas nicht geht, wenn man will. |
Simson.
Mir macht hier niemand etwas vor. Ich bin selbst seit 1991 Unternehmerin und kenne die Unternehmerkreise in und auswändig. Ganz besonders die Münchener. Man sagt Insiderwissen dazu. Und so weiß ich auch, was in diesen Kreisen über die einfachen Menschen, die kleinen Arbeiter und Angestellten gedacht wird und wie man sie tagtäglich behandelt. Zwischen offizieller Berichterstattung, wie auch Du sie pflegst, ich sollte besser Propaganda schreiben, und der Wirklichkeit des täglichen Lebens klaffen Abgründe, nein, es liegen Welten dazwischen.
Noch nie ist in Deutschland so viel gelogen worden wie heute. Und zu diesem unausstehlichen Lügengebilde gehören auch die folgenden Gebetsmühlen:
a) Arbeitslose haben keine Lust zum Arbeiten
b) Mitarbeiter haben ebenso keine Lust und sind nicht motiviert
c) die Lohnforderungen sind zu hoch und unangemessen
d) Mitarbeiter sind zu wenig flexibel
Man kann es wohl endlos fortführen. Einfach widerlich. Ich habe mehr als einen dieser "Unternehmer" halb besoffen erlebt. Dann nämlich löst sich die Zunge. Nicht nur Kindermund, auch Besoffenenmund tut Wahrheit kund. Und plötzlich kommen die Wahrheiten ans Licht, die da lauten:
a) die ganzen Mitarbeiter mit ihrem sozialen Gejammer und Gehabe ko-tzen mich an.
b) die sollen doch alle froh sein, dass ich denen überhaupt Geld zahle.
c) ich wünsche mir Verhältnisse wie in China, dort arbeiten die Leute ohne zu murren für 1 Euro am Tag, marschieren im Gleichschitt in Uniform zur Arbeit, mucken nicht auf, halten die Fresse, machen alles per Befehl dank der Partei, die sie im Griff hat.
d) in Hartz 4 kriegen die doch viel zu viel Geld.
Und so weiter und so weiter. Stimmt nicht? Ich erlebe es immer wieder. München-Grünwald, München-Pasing, München-Unterföhring. Man nennt dies Unternehmertreffen oder auch Event. Dort treffen sich die Herrschaften zum "Small Talk" (wer hat das neueste und größte Auto, wer hat wo eine neue Villa, wer hat wieder mal eine neue teure Frau mit viel Klimbim = Schmuck). Wie halte ich meine Belegschaft still und mit welchen Tricks drücke ich die Löhne, wie mache ich mir die ARGEN zum Helfershelfer bei der Beschaffung kostenloser Arbeitskräfte (Praktikanten). Ich könnte über dieses Thema ein ganzes Buch schreiben.
Fachkräftemangel? Eine Lüge erster Klasse. Es gibt genügend Fachkräfte. Ältere will man nicht, weil die selbstbewusst den Mund aufmachen. Einarbeiten will man keinen, man schmarotzt stattdessen auf Kosten der Steuerzahler und überlässt alle Ausbildungskosten dem Staat. Fachkräftemangel. Ich lache mir einen Ast.
Überqualifiziert. Der nächste Hammer. Überqualifiziert sagen die Herren Unternehmer, nicht die Bewerber, die zu Bewerbungsgesprächen kommen.
Nein, mir macht hier keiner ein U für ein X vor. Dazu kenne ich die Verhältnisse viel zu genau.
Zu viele Hürden für einfache Jobs. So ein Blödsinn. Es gibt gar keine Hürden. Einstellen. Probezeit und fertig. Früher klappte das doch auch. Das sind alles nichts als Ausreden, keine Löhne zahlen zu wollen. Mit dem Argument, man fände vorgeblich keine Arbeitskräfte, rechtfertigt man tausende von Überstunden, die ständig geschruppt werden. Man will gar nicht einstellen. Ich spreche nicht von notleidenden Unternehmungen! Siemens oder Krauss-Maffei oder Thyssen-Krupp leiden keine Not. Die ersticken in Gewinnen. Auch die meisten Münchener Unternehmungen leiden keine Not. Also - micht belügt hier niemand.
Dieser Beitrag wurde 5 mal bearbeitet, zum letzten Mal von GiselaTiciani: 09.08.2008 16:21.
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