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Original von Simson
Der Begriff Unfall stammt aus dem ursprünglichen Beitrag von gastli. In meiner Antwort habe ich diesen Begriff beibehalten. Was damals passiert ist, nämlich daß eine verheerende Diktatur an die Macht gelangt ist, das darf nie wieder passieren. |
Das mit dem Begriff „Unfall“ – ok, sorry, ansonsten Zustimmung.
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Original von Simson
Tucholskys Zeilen habe ich als grundsätzliche Kritik an Kapitalismus und Marktwirtschaft angesehen. Ich weiß nicht, ob er es so gemeint hat oder nur bestimmte Entwicklungen kritisieren wollte. Ich habe ausdrücken wollen, daß markt- bzw. kapitalistisch orientierte Wirtschaft auch 75 Jahre nach Tuchloskys Worten nicht zugrunde gegangen ist. Den Menschen geht es besser als vor 75 Jahren und auch das heutige Lebensniveau von Arbeitslosen ist mit dem von damals überhaupt nicht zu vergleichen. |
Auch wenn es nur um Kritik an bestimmten Entwicklungen geht, kann die Feststellung, dass es den Arbeitslosen heute besser geht als früher, nicht ausreichen. Das Problem ist, dass es sie gibt, zum großen Teil trotz Arbeitswillen.
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Original von Simson
Über Fortschritt und Glauben daran kann man sicher lange diskutieren. |
Massenarbeitslosigkeit hinzunehmen und sich darauf zu beschränken, Arbeitslose bloß als Kostenfaktor zu behandeln, hat jedenfalls nichts mit Fortschritt zu tun, eher mir Rückschritt, wie man an der Haltung des rotznäsigen CSU-Jungspundes sehen kann.
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Original von Simson
Unternehmen bilden die Basis einer Wirtschaft, beschäftigen Menschen, liefern Produkte und Dienstleistungen und generieren Geld. |
Jo.
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Original von Simson
Wer glaubt das Geld kommt vom Staat, der glaubt wahrscheinlich auch, der Strom kommt aus der Steckdose. Vom Staat kommen die Banknoten und wenn er zu viele davon druckt oder keine entsprechende Wirtschaftskraft dahinter steht, sind sie entsprechend weniger bis gar nichts wert. Das haben wir in der Geschichte bereits erlebt. Und wenn tatsächlich Geld vom Staat kommt, dann hat er es zuvor anderen abgenommen (in der Regel den Steuerzahlern) oder es kommt auf Pump und dann wird er das Geld anderen später abnehmen (in der Regel auch wieder den Steuerzahlern), nämlich zur Tilgung seiner Kredite und die Zinsen dafür auch noch .
Geld entsteht einzig und allein durch erfolgreiche wirtschaftliche Tätigkeit und die findet in Unternehmen statt, das will ich damit sagen. |
Es geht weniger um Geld vom Staat als um die Einsicht, dass Geld immer mehr in exklusiven Kreisen zirkuliert. Das Projekt „Einheit“ hat doch klar beinhaltet, dass dies auch was kostet. Natürlich Steuern. Natürlich entsteht da erst mal was auf Pump. Das ist dann vernünftig, wenn es dazu dient, Geld möglichst „weiträumig“ zirkulieren zu lassen, nämlich in Arbeitsplätze. Zu tun gäbe es ja genügend. Statt dessen wurden die neuen Bundesbürger als Konsumenten willkommen geheißen, von nachhaltigen Arbeitsplätzen wurden sie aber weitgehend ausgeschlossen. Lieber hat man in den alten Westbetrieben die Produktion gesteigert (ohne adäquat mehr Arbeitsplätze zu schaffen). Und nur dazu haben die staatlichen Mittel (teils auch durch zugegeben unrealistischen Währungsumtausch) gedient.
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Original von Simson
Und wenn wir das in der Mehrheit nicht begreifen wollen oder können, die Unternehmer (unter denen es wie überall weiße und schwarze Schafe gibt) zu den Buhmännern der Nation oder zu einer aussterbenden Sorte machen und die wirtschaftliche Grundlage unserer Gesellschaft zerstören, dann müssen wir wieder eine Staats- oder Planwirtschaft einrichten, wenn wir auch in Zukunft noch Produkte und Dienstleistungen sowie Geld zur Verfügung haben wollen. |
Das gilt genauso für Arbeitslose. Natürlich gibt es da auch schwarze Schafe. Doch deshalb alle unter Generalverdacht zu stellen, ist zynisch und in höchstem Maße gegen Menschen gerichtet, die auf politischen Beistand angewiesen sind.
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Original von Simson
Zu den Millionen Arbeitslosen fehlt die entsprechende Anzahl von Unternehmern und die Bedingungen, daß beide Seiten mit Erfolg tätig werden. Unternehmer ist die freie Stelle, die nicht genügend besetzt wird.
Ein Unternehmen, das im Wettbewerb steht, wird sich nicht lange an der Frage aufhalten, ob es in Zukunft Fortschritt geben wird oder nicht. Es wird nach vorne denken und handeln müssen. Stillstand geht vielleicht eine Weile gut, aber lange bestimmt nicht. Denn häufig schlafen Wettbewerber nicht und steigen die Wünsche und Anforderungen von Kunden. Das Ergebnis dessen ist Fortschritt, auch wenn dabei das alte Sprichwort seine Gültigkeit wieder beweist: Wo Licht ist, ist auch Schatten. |
Fortschritt ist es nicht mehr, wenn es sich seine Grundlage entzieht. Und das ist zur Zeit der Fall. Die Fußball-WM mag ja mal wieder so ein Konsumschubinstrument sein, zu dem sich viele einen neuen Fernseher zulegen, sich freuen, deutsch zu sein (woher kommt denn das so plötzlich?, fragte letztens ganz naiv Frau Christiansen, glaub ich), und Fähnchen und sonstigen Müll kaufen, aber das alles ist begrenzt, wenn Wachstum nicht auch die so genannten Kleinen mit nimmt. Nicht die Höhe von HIV ist falsch, sondern die „Tiefe“ vieler Erwerbsmöglichkeiten.
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Original von Simson
Ich verstehe Ängste, ich weiß aber auch, daß Angst nicht immer ein guter Ratgeber ist. |
Angst ist überlebenswichtig, da sie uns vor Gefahren warnt. Insofern ist sie nur dann kein guter Ratgeber, wenn sie sich nicht an den realen Gegebenheiten orientiert, sondern auf Rückzug und Behinderung hin zielt. Zur Zeit verharren viele sicherlich in einem Zustand ähnlich dem Kaninchen vor der Schlange. Was mir dabei Angst macht, sind die Lehren aus unserer Geschichte. Und das kann kein schlechter Ratgeber sein, das würde ich unseren Politikern gern ans Herz legen.
„Sozial ist, was Arbeit schafft“, heißt es. Einverstanden! Wenn mit Arbeit auch der entsprechende Gegenwert verbunden ist. Verelendung trotz Arbeit hilft unserer Volkswirtschaft auch nicht weiter.
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