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RE: Veränderung der deutschen Sprache - sinnvoll? |
Beitrag Kennung: 1176845
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Die CDU, CSU und AfD setzen auf das Festhalten an einer männlichen Formulierung. Menschen sollten ihrer Schreibweise nicht freien Lauf lassen dürfen. Der hartnäckige Widerstand gegen Gendersprache ist ein beliebtes Thema. Es reicht schon, ein paar Mal mit ernster Miene "Zigeunerschnitzel" oder "Negerkuss" zu sagen, und schon sind die einfacheren Gemüter der rechten Wählergruppe ausreichend angestoßen, um den Verfasser dieser Worte zu unterstützen.
Es ist wichtig, sich eine aufmerksame und präzise Sprache zu bemühen. Nicht, um Markus Söder und die AfD zu ärgern, sondern um solidarisch mit den Diskriminierten zu sein.
Fremdenfeindlichkeit wird in der deutschen Berichterstattung zu häufig synonymisch für rechtsextremistische und rassistische Gewalttaten verwendet. Durch die Verwendung des Begriffs wird Othering betrieben und Struktur wie auch Systematik solcher Taten verkannt. Es geht mehr als um die „Angst vor der Fremde“, sondern um die tief verwurzelte Vorstellung von über- und untergeordneten Menschen.“ – Tupoka Ogette.
Zitat: |
„Der oft durch unpräzise Wortwahl in den Medien bestärkte Automatismus, alle rassistisch, fremdenfeindlich oder ausländer*innefeindlich motivierten Gewalttaten pauschal Rechtsextremen zuzuordnen, hat zur Folge, dass das Gros unserer Gesellschaft sich nicht mit den eigenen alltäglichen rassistischen Tendenzen auseinandersetzen muss, da diese Taten einzelnen sogenannten „Randgruppen“ zugeschoben und damit verbal aus der Mitte der Gesellschaft entfernt werden. Dass sich rechtsextremes und rassistisches Gedankengut aber sehr wohl quer durch die Gesellschaft zieht, belegen jüngere Studien und Phänomene eindeutig. Im Ergebnis gehen viele „gegen Nazis“ auf die Straße, reagieren jedoch weiterhin kaum, wenn rassistische Tendenzen jenseits eines organisierten politischen Rahmenprogramms auftauchen: im deutschen Alltag.“ (Sow 2018: S. 3
.Eine differenzierte Wortwahl, die verschiedenen Hintergründe genau benennt, ermöglicht so erst, die Wurzeln des Übels zu identifizieren und letztlich zu bekämpfen. Mit einer Art der Sprache, die ohne Vor-Ausgrenzung der von Rassismus unmittelbar Betroffenen und ohne Täter*innenschutz auskommt, und die stattdessen die Dinge, Hergänge und Menschen differenziert benennt, kann es gelingen, rassistischen Tendenzen aktiv entgegenzuwirken ( ebd. S. 42) |
Quelle: https://www.fh-kiel.de/fileadmin/data/gl...l_042022_ua.pdf
Wisst ihr, was ich so richtig geil finde?
Beispielsweise die bestimmte Form der Sprache das Youtuber-denglisch, das fast ausschließlich germanisierte englische Verben verwendet, wie es Rezo in seinen Videos verwendet. Einfach, weil er damit die primitiveren Hirnrinden der konservativen "Sprachbewahrer" genügend triggert.
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