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RE: Wie sich der Klimawandel aufhalten lässt. |
Beitrag Kennung: 1106875
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Zitat: |
gastli hat am 06. März 2023 um 08:04 Uhr folgendes geschrieben:
gastli, der absolut begeistert wäre, wenn sich @Pfiffikus mit seinen klugen Gedanken unter den 150 Ehrenamtlichen befunden hätte. |
Dazu sollte man sich zuerst einmal die Relevanz dieser Truppe ansehen? Demokratisch legitimiert für Gesetzgebung sind die Leute nicht. Sie können sich allenfalls vor den Bundestag stellen und die (demokratisch legitimierten) Bundestagsabgeordneten bitten, ihr Werk mal zu lesen und bitte bitte wenigstens einige Teile davon zu beschließen.
Wenn die Abgeordneten diese 1500 Seiten nicht lesen und beschließen, war die ganze Mühe für die Katz. Soll ich mir diesen Frust antun?
Letztendlich haben die Forderungen dieser Truppe ebenso viel Relevanz und demokratische Legitimation, wie die Forderung der Leim-Fans auf den Straßen oder die hier im Forum niedergeschriebenen Forderungen.
Die meisten Vorschläge, die ich hier einbringen würde, die dürfen die im Bundestag ohnehin nicht beschließen, denn dann würden Konzernprofite in Gefahr geraten. - Flexible Strompreise, angepasst an den jeweils geltenden Börsenpreis, sowohl für Stromerzeuger, als auch -verbraucher. Okay, diesen Vorschlag scheint die Bundesregierung inzwischen umzusetzen.
Es ist nämlich nicht einfach ausreichend, einfach nur immer mehr Windräder und Solarzellen zu fordern. Vielmehr muss auch dafür gesorgt werden, dass möglichst viel von dem unstetig fließenden Strom auch direkt genutzt (quasi gratis) oder wenigstens gespeichert (teuer, aufwändig) werden kann.
Jede Kilowattstunde, die in Schwachlastzeiten direkt genutzt werden kann, muss gar nicht erst gespeichert werden. Was spricht dagegen, die Elektroautos vorwiegend in Schwachlastzeiten zu laden? Was spricht dagegen, wenn die Wärmepumpe einen Warmwasserboiler und die Wohnung vor allem in Schwachlastzeiten aufheizen? Mit flexiblen Tarifen werden die Leute schon freiwillig selbst darauf achten, wann sie ihre stromfressenden Geräte einschalten oder wann sie lieber noch ein paar Stunden warten.
- Verbot von Biokraftstoffen und deren Beimischung zu Treibstoffen. Wenn in Brasilien kein Zuckerrohr mehr für die Herstellung von Deutschlands Bio-Ethanol angebaut werden muss, wenn in Indonesien weniger Palmenplantagen für die Herstellung von Palmöl benötigt werden, dann werden dort mangels Nachfrage weniger Flächen gebraucht. Dann habe ich die Hoffnung, dass es nicht mehr so lukrativ ist, in diesen Ländern Regenwälder abzuholzen. Wir sollten diese Länder nicht einfach nur anbetteln, die Regenwälder stehen zu lassen, sondern durch gezielten Wegfall von Nachfrage dazu veranlassen, dass sie dies freiwillig tun!
(Damit senkt man zwar nicht die Emissionen in Deutschland "GermanZero", doch dem Klima wäre trotzdem geholfen, egal wo das passiert.)
- Sukzessiver Abbau aller Anlagen zur Biogasherstellung aus Maispflanzen. Ebenso sollte der Anbau von Raps zur Erzeugung von Bio-Kraftstoff verboten werden. Vielmehr sollten die dazu nötigen Flächen für die Aufstellung von Solarparks so schnell zur Verfügung gestellt werden, wie die Chinesen Solarzellen produzieren können!
Grund ist der jämmerlich geringe Wirkungsgrad der Photosynthese, der in etwa bei einem Prozent liegt. Der Rest der Sonneneinstrahlung führt zu Verdampfung von Wasser und zur Erwärmung der Landschaft.
Ein weiterer Grund ist, dass diese Nutzung des Sonnenlichtes nur in den Monaten Juli bis September erfolgt, während die andere Energie verschenkt wird. Deshalb ist die Nutzung dieser Flächen durch Photovoltaik wesentlich effektiver.
Ob die vielen Solarparks tatsächlich mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden werden, sollten die Betreiber selbst entscheiden. Gerade bei flexiblen Einspeisetarifen könnten die Erträge sehr begrenzt werden. Vielmehr böte sich an, den gewonnenen Strom vollständig in einer eigenen Anlage zu Wasserstoff und Folgeprodukten (Öko-Methan, Öko-Methanol u.ä.) zu verarbeiten und diese Energieträger zu vermarkten. Würde man das tun, dann
- entfallen sämtliche lästigen Abgaben wie z.B. Netzentgelte
- würden Energieträger vermarktet, die sich sehr gut speichern lassen und zur Glättung von Lastspitzen eingesetzt werden können.
Solarzellen haben einen Wirkungsgrad von 20% und mehr! Wenn die Energiepflanzen gegen Solarzellen ausgetauscht werden, liefern sie einen höheren Ertrag und verhindern sie die Aufheizung der Landschaft um ca. 20% - ein nicht zu verachtender Beitrag zur Verhinderung der Klimaerwärmung!
- Aufhören, Kohle- oder Kernkraftwerke zu verbieten!
Wenn der Staat beschließt, verschiedene Kraftwerke schon vor der Abschreibungsfrist stillzulegen, muss den Betreibern eine Entschädigung gezahlt werden.
Als abschreckendes Beispiel möchte ich mal den Kohleausstieg bis 2038 nennen. Schon wenige Wochen, nachdem dieser beschlossen war, hatte die Regierung bereits eine Vereinbarung mit den Konzernen vollständig in Sack und Tüten, wie viel Entschädigung für jedes einzelne Kraftwerk gezahlt wird. (Welche Ausgleichsmaßnahmen für die Kohlekumpel in der Lausitz herausspringen werden, steht heute immer noch nicht fest, in dieser Beziehung ist bisher nur sehr wenig in Sack und Tüten.)
Ginge es nach mir, so könnten diese Kraftwerke einfach deshalb vom Netz gehen, weil sie durch ein Überangebot an erneuerbaren Energien einfach nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind. Würden die Kraftwerke auf diese Weise aus dem Netz gedrängt, dann wäre es einfach nur ein unternehmerisches Risiko, das sich verwirklicht. Und dafür müssen selbstverständlich keine Entschädigungszahlungen fließen.
Einige gut regelbare Kraftwerke könnten sich gewiss noch länger am Markt halten, wenn sie ausschließlich Strom in Spitzenlastzeiten produzieren. An anderer Stelle habe ich ja schon geschrieben: Wenn jemand sein Elektroauto ausgerechnet während einer Dunkelflaute laden möchte, soll er ruhig 5 Euro für die Kilowattstunde blechen. Und mit solchen flexiblen Stromtarifen könnten sogar Reservekraftwerke noch eine Weile rentabel bleiben.
Das sind erst einmal einige der Maßnahmen, die ich beschließen würde, wenn ich König von Deutschland wäre. Die wären nicht nur effektiver Klimaschutz, sondern würden uns zum großen Teil auch wieder aus der Energieabhängigkeit von Amerika befreien. Und einige Konzerne könnten weniger Profit generieren.
Pfiffikus,
der davon ausgeht, dass die beiden letztgenannten Gründe dafür sorgen, dass ein Bundestag solche Maßnahmen niemals beschließen darf
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