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RE: Propaganda-Geflunker II. - Elektroautos haben einen Wirkungsgrad von 80% |
Beitrag Kennung: 1140692
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Karlotta hat am 21. Januar 2024 um 09:27 Uhr folgendes geschrieben:
Cooles Video. Ein Mitglied der Youtube-Akademie krempelt die Welt um. |
Oh nein! Er stellt das Propagandalügengebäude nur wieder auf die Füße.
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Karlotta hat am 21. Januar 2024 um 09:27 Uhr folgendes geschrieben:
Ohne wissenschaftlichen Hintergrund, wie er selbst sagt. Aber wer braucht das schon. |
Liebe Karlotta, Du musst ja nicht gleich kapitulieren. Was man hier vor allem benötigt ist Medienkompetenz. Und die hat er bewiesen. Diesen Disclaimer solltest Du bitte nicht überbewerten.
Für diese plakative Propagandathese "42 kWh für 6 Liter Diesel" wurde bewusst eine nicht normierte Angabe gewählt. Wie viel wissenschaftlichen Hintergrund braucht man, um 42:6=7 auszurechnen, um eine normierte Angabe daraus zu machen? "7 kWh für 1 Liter Diesel"? Als ich mir das Video ansah, habe ich diese Rechnung gesehen und fand das plausibel und nachvollziehbar.
Wie viel chemische Energie im Dieselkraftstoff enthalten ist, kann man in verschiedensten Tabellen nachlesen. Reiner Engel hat den Wert bestätigt. Es gibt hier auch keinen Grund, an diesem Wert zu zweifeln.
Jetzt kommt die Stelle, über die Du wohl einen "wissenschaftlichen Hintergrund" für nötig hältst. Da kann ich Dich beruhigen, wir brauchen hier nur ein wenig Prozentrechnung. Ja, die beherrscht der Youtuber und ich kann seine Rechnung plausibel nachvollziehen. Für meinen Forenbeitrag hab ich sehr grob gerechnet und einfach überschlägig die 9kWh gedrittelt. Mit meiner groben Abschätzung liege ich damit weit über den 20% Wirkungsgrad, die gastli in diesem Thema behauptet hat.
Ja auch wenn Menschen von einer massiven Dyskalkulie befallen sind, werden sie nachvollziehen können, dass 7kWh Aufwand für reichlich 3kWh Vortriebsleistung eine Verlustbilanz darstellen. Wofür verlangst Du denn eigentlich "wissenschaftlichen Hintergrund", wenn man die Propagandathese schon mit Hauptschulkenntnissen widerlegen kann?
Für den Rest des Videos musste der Youtuber nur lesen und googeln können. Er hat sich die Quellen angesehen, die in den jeweiligen Arbeiten und Artikeln angegeben waren und dort auf Plausibilität geprüft. Anschließend hat er selbst nach Angaben gesucht, wie viel Energie wirklich erforderlich ist, um einen Liter Diesel an der Tankstelle zu zapfen.
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Karlotta hat am 21. Januar 2024 um 09:27 Uhr folgendes geschrieben:
Vielleicht stimmt ja seine Rechnerei, kann ja durchaus sein. Er besteht ja selbst nicht ausdrücklich darauf. |
Ich habe jedenfalls keinen Fehler in der Rechnung gefunden.
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Karlotta hat am 21. Januar 2024 um 09:27 Uhr folgendes geschrieben:
Ein Mitglied der Youtube-Akademie krempelt die Welt um. |
Welche Welt meinst Du eigentlich? Meinst Du die Welt, in der Dutzende Journalisten die Phrase "42 kWh für 6 Liter Diesel" aus dem Artikel von 2019 abkopiert haben? Unser gastli hat diesen Artikel offenbar nicht gefunden, sonst hätte er ihn wohl auch hier im Thema verlinkt. Aber auch wenn diese Phrase hunderte Male nachgeplappert wird, sie wird dadurch nicht wahrer. Und Du solltest wirklich nicht alles glauben, was in irgendeiner Zeitung steht! Beachte: Das ist aber keine Welt, das ist nur Eure Filterblase.
Apropos Journalisten, die diese Phrase abkopiert haben: Die sollten eigentlich von Berufs wegen eine ausreichende Portion Medienkompetenz besitzen. Wenn sie dennoch in nennenswerter Zahl diese völlig unplausiblen Zahlen weiter verbreiten, obwohl sie wie soeben gezeigt, mit Hauptschulkenntnissen ad Absurdum geführt werden können, da nehme ich mir die Freiheit heraus, diesen "Journalisten" Propaganda zu unterstellen.
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Karlotta hat am 21. Januar 2024 um 09:27 Uhr folgendes geschrieben:
Warum macht sich der Mensch überhaupt so viel Mühe wegen eines Kraftstoffes, dessen Tage endlich sind, der neuen Technologien weichen wird? |
Da kann ich Dich beruhigen.
Erstens: Wenn ich beobachte, wie flexibel die OPEC in der Lage ist, auf die Situation im Weltmarkt zu reagieren und ihre Förderung drosseln, aber auch wieder hoch fahren kann, dann fördern die noch lange nicht aus dem letzten Loch.
Zweitens: Die Erdölreserven sind abhängig vom Ölpreis und umgekehrt.
Drittens: In manchen Fällen, zum Beispiel in Traktoren, Mähdreschern, in Notstromaggregaten und vielen anderen Anwendungsfällen werden flüssige Treibstoffe und Verbrennungsmotoren noch lange lange lange eine Zukunft haben, weil es einfach keine anderen Alternativen gibt. (Zum Thema erneuerbare Energien in der Landwirtschaft hatte ich mich schon an anderer Stelle geäußert.)
Es wird also auf keinen Fall ein konkretes Datum in den Fünfziger Jahren unseres Jahrhunderts geben, an dem schwupps der letzte Tropfen Treibstoff aus den Zapfsäulen der Tankstellen kommen wird und dann ist das Öl alle.
Vielmehr wird, wenn das Erdöl irgendwann einmal zur Neige gehen wird, der Rohölpreis nach und nach immer höher werden. Wenn es dann so weit kommt, ja dann werden Elektroautos auch ohne staatliche Förderung wirtschaftlicher sein, als Verbrenner. Und dann werden Neukunden immer mehr Elektroautos nachfragen. Wenn es tatsächlich so weit ist, dann wird das auch völlig ohne ein Verbot von irgendwelchen Antriebstechnologien funktionieren. Die Dieselfahrzeuge und Oldtimer werden nur noch einen Luxus für Reiche darstellen.
Wenn das Erdöl in den kommenden Jahrzehnten wirklich knapp und deshalb teuer wird, dann werden wir noch einen anderen Prozess beobachten. Dann wird es endlich rentabel, in Namibia, in Maurentanien, im australischen Outback und an vielen anderen Orten der Welt Solarparks aufzustellen, die nichts anderes machen, als Sonnenenergie einzufangen und in synthetische Treibstoffe zu verwandeln. Die entstehen schon in Reinform ohne Schwerölbestandteile, ohne Schwefelverbindungen, so dass sie nicht mehr raffiniert werden müssen. Die heutigen Öltanker werden dann wohl nach und nach dazu übergehen, solche synthetischen Kraftstoffe über die Meere schippern.
Oh, ich sehe gerade, dass hier noch ein Nachtrag kommt. Hm. Das sollten wir uns auch mal anschauen. Letztendlich verlinkst Du uns weitere Fundstellen der Propaganda, vor der ich an dieser Stelle warne. Schauen wir mal genauer auf die Grafik, die mir auf der Seite des Umweltministeriums, von der ich kaum etwas anderes erwartet hätte, einmal genauer an.
Quelle
Wir sehen hier im unteren Teil, dass links mit der Entnahme des Öls aus der Natur begonnen wird, den Wirkungsgrad zu berechnen. Damit kommt man auf einen Gesamtwirkungsgrad von 20%. Einverstanden, um zwei oder drei Prozente mag ich mich jetzt nicht streiten. Akzeptiert, an dieser Stelle ist die Grafik ehrlich.
Aber dieses Thema hier warnt ganz deutlich vor der hier im Bild links oben gezeigten Propaganda. Schaut nach links oben!!! In den Augen von Euch Propaganda-Schleudern steht da links oben ein ganz natürlicher Strom-Baum, an dem die Kilowattstunden wachsen, die mit diesen Kabeln nur geerntet werden müssen.
Ich wiederum behaupte in diesem Thema schon mehrfach, dass Elektroenergie in der Natur nicht in nutzbarer Form vorkommt. Vielmehr muss diese aus verschiedenen anderen, in der Natur vorkommenden, Primärenergieformen umgewandelt werden. Und genau das wird von Euch Propaganda-Schleudern ausgeblendet.
Wäret Ihr ehrlich, dann hättet Ihr links neben Eurem Strombaum noch diesen Teil des Energieeflusses einbeziehen müssen.
Mit den von mir ergänzten Einrichtungen wird die Energie der Natur entnommen. Wenn man dann die gängigen Wirkungsgrade, die ich hier ergänzt habe, mit einbezieht, dann kommt man auf die Zahlen, die ich im Startbeitrag genannt hatte. Konkret: Wird das Elektroauto mit Solarstrom betrieben, dann kann nur 20% der natürlich vorkommenden Energie in Elektroenergie verwandelt werden. In Verbindung mit den vom Ministerium genannten Wirkungsgrad 60% auf der rechten Seite Eures Baumes kommt man auf einen jämmerlichen, unterirdischen, aber ehrlichen Gesamtwirkungsgrad von 12% für das Elektroauto.
Die anderen beiden Links handeln nicht von der Stromerzeugung, weil sie ein ganz anderes Thema beleuchten.
Pfiffikus,
der sich für den Link zu dieser wunderschönen Abbildung bedankt, mit der man die Propaganda so wunderbar entlarven kann
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