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RE: Fragen Sie Frau Eva |
Beitrag Kennung: 1060429
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Haben wir keine wichtigeren Sorgen?
Kaum hatte ich am Donnerstag, 24.03.2022 meinen Beitrag für heute fertig geschrieben, musste ich auch schon wieder von vorne beginnen. Die Schwachschwurbler der AfD haben sich natürlich auf das gleiche Thema gestürzt und haben auch die gleichen Personen als Beispiele angeführt. Es gibt einen „kleinen aber feinen“ Unterschied, die AfD sähe die später genannten Personen gerne im Aus, wir hingegen das Frau Eva Team, möchten nicht, dass diese Personen ebenfalls ausgegrenzt werden.
So, jetzt zu meinem Beitrag:
Wer sich mit unserer Seite auseinandergesetzt hat, weiß, dass wir uns eindeutig gegen Rassismus stellen. Auch Klimaschutz ist etwas, was uns sehr am Herzen liegt und wir freuen uns darüber, dass unsere Jugend das Thema so ernst nimmt.
Ich finde trotzdem, dass alles seine Grenzen haben sollte. Wenn ich bei der Wahl meiner Frisur jetzt aufpassen muss, dass ich niemanden diskriminiere, beleidige oder sonst etwas, dann wird das Leben doch recht anstrengend.
Ihr fragt Euch sicherlich, wie ich jetzt auf dieses Thema komme. Am 25.03.2022 sollte die weiße Musikerin Ronja Maltzahn auf einer Demonstration von Fidays for Future (FFF) auftreten. Kurzfristig hat sie dann aber eine Ausladung von der Hannoveraner Ortsgruppe der Klimaschutzbewegung erhalten. Die Begründung: „Dreadlocks seien in den USA ein Widerstandssymbol der Bürgerrechtsbewegung schwarzer Menschen geworden. «Wenn eine weiße Person also Dreadlocks trägt, dann handelt es sich um kulturelle Aneignung, da wir als weiße Menschen uns aufgrund unserer Privilegien nicht mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen müssen.“
Betonen möchte ich, dass es sich hierbei um einen einzelnen Ortsverein handelt, nicht um die Gesamtbewegung FFF. Diese hat sich für den „unsensiblen Ton“ bereits bei Ronja Maltzahn entschuldigt.
Wer sagt, dass Ronja Maltzahn sich nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hat, auch wenn sie es nicht musste, kann sie es doch getan haben.
Ich kenne einige Menschen, die Dreadlocks durchaus als Statement tragen, weil sie sich mit bestimmten Bereichen (Nationalität, Herkunft oder auch dem Glauben) einer Kultur identifizieren. Was daran ist Diskriminierung? Im Gegenteil es kann auch eine Würdigung bedeuten.
Ich selbst habe eine Zeit lang Rastalocken (die geflochtene Variante) getragen. Ich fand es damals einfach schön. Ich denke nicht, dass es diskriminierend war, eine Frisur aus einem anderen Kulturkreis zu tragen und damit die Aussage zu treffen, mir gefällt diese Frisur.
Es gibt einige bekannte Menschen die Dreads tragen und in ihrem Leben viel Gutes geleistet haben. Carola Rakete (deutsche Kapitänin und politische Aktivistin) ist dafür ein gutes Beispiel. Ich weiß nicht, wie viele Menschen diese Frau aus dem Meer gerettet hat.
Oder ein Sascha Lobo, der einen Irokesen-Schnitt trägt und von sich selbst sagt: „Meine politische Position bezeichne ich als linksliberal-demokratischer Verfassungspatriot. Ich bin aber explizit nicht Sozialist, sondern Anhänger einer gesamteuropäischen, sozialen Marktwirtschaft. Das wichtigste Ziel der Politik ist für mich die Abschaffung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Existenzangst. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist mir außerordentlich zuwider, insbesondere Antisemitismus/Antizionismus, Rassismus, Homo- und Transphobie, Sexismus, Misogynie und Behindertenfeindlichkeit.“
Wären das ebenfalls Menschen, die von der Hannoveraner Ortsgruppe der Klimaschutzbewegung ausgeladen worden wären.
Leben wir nicht in einer multikulturellen Gesellschaft? Da ist es doch durchaus normal, dass sich verschiedenste Kulturstile vermischen. Es wäre doch traurig, wenn das nicht so wäre. Das würde dann nämlich bedeuten, dass jede Kultur sich gegen die andere strikt abgrenzt. Das kann doch nicht das Bestreben von interkulturellem Leben sein.
Wenn das nicht so sein sollte, dann müssten viele Waren aus unseren Geschäften verbannt werden. Es dürfen keine Mokassins etc. mehr bei uns verkauft werden und auch viele Lebensmittel dürften dann nur noch an die für sie bestimmten ethnischen Gruppen verkauft werden, was ich für absoluten *********** halte.
Definition: „People of Color (Singular: Person of Color, wörtlich „Menschen von Farbe“), oft als PoC abgekürzt, auch BPoC (Black and People of Color) oder BIPoC (Black, Indigenous, and People of Color), ist ein Begriff aus dem anglo-amerikanischen Raum und beschreibt jene Individuen und Gruppen, die vielfältigen Formen von Rassismus ausgesetzt sind und die die „gemeinsame, in vielen Variationen auftretende und ungleich erlebte Erfahrung (teilen), aufgrund körperlicher und kultureller Fremdzuschreibungen der weißen Mehrheitsgesellschaft als ‚anders‘ und ‚unzugehörig‘ definiert [zu] werden.“
Ist das nicht schon eine Diskriminierung in sich? Sind wir alle einfach nur Menschen? Menschen, die in Frieden zusammenleben sollten, ohne Unterschied! Wir alle laufen aufrecht auf zwei Beinen, fühlen Schmerz, wenn wir diskriminiert oder verletzt werden und wollen das Gleiche: In Frieden leben!
Vielleicht sollte ich auch noch kurz darauf hinweisen, dass es auch Versklavungen von Menschen mit weißer Hautfarbe gab. Von der Antike über das Mittelalter, die Slawische Sklaverei und das Khanat der Krim gab es in Europa weißen Sklavenhandel.
In diesem Sinne, macht keinen Unterschied zwischen Menschen und Mensch, egal welche Hautfarbe jemand hat, welche Kleidung oder Frisur jemand trägt. Es kommt auf die inneren Werte eines jeden Menschen an, nicht auf sein Äußeres, seinen Glauben oder seine Herkunft.
Euer Rangar der Zeitenwanderer
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