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Pressemitteilung des Aktionsbündnis Gera gegen Rechts zur angemeldeten Versammlungvom Montag dem 07.03.2022
Für den 07.03.2022 hatte das Aktionsbündnis Gera gegen Rechts zur nunmehr 8. Menschenkette unter dem Motto Solidarität in der Pandemie und dem erweiterten Thema – Ohne Frieden ist alles nichts aufgerufen.
Gegen 19:00 versammelten sich unsere Teilnehmer:innen (etwa 70) und stellten sich den Auflagen gemäß auf der Versammlungsfläche auf.
Die Polizei war mit wenigen Beamt:innen vor Ort. Um etwa 19:25 waren die Teilnehmer:innen der illegalen Demonstration, nachdem sie zuvor schon zu hören gewesen waren, nun auch zu sehen. Sie nahmen ihren Weg vom Puschkinplatz aus über die De Smit Strasse.
Die Polizei hatte den Zugang zur Breitscheidstrasse durch zwei Einsatzfahrzeuge und Beamt:innen abgesperrt. Nach lauten Rufen, dass man „hier lang“ gehen wolle, scherte ein Teil der illegal Demonstrierenden vor der Abbiegung aus, es folgte rasch der restliche Zug und sie nahmen den Weg über die Strassenbahnschienen, teils begleitet von Kindern, dann über die Grünfläche und ein Teil lief auch auf dem gegenüberliegenden Fußweg entlang.
Das Ziel war unsere Versammlungsfläche. Am Museumsplatz traten die illegal Demonstrierenden deutlich aggressiv auf, sie missachteten das Abstandsgebot, trugen ausnahmslos keine Masken, kamen wiederholt unserer ersten Reihe immerzu zu nah, mit dem folgenden Gefühl von Bedrohung physischer als auch psychischer Natur bei unseren Teilnehmer:innen. In Manier einer Täterumkehr skandierten sie laut Nazis raus Rufe, beschimpften die Versammlungsteilnehmer:innen, filmten diese und machten teils eindeutige Drohgebärden. Vertreter:innen faschistischer und nationalsozialistischer Gruppierungen wie der Freien Jugend, die maßgeblich an den Aufrufen beteiligt ist, sowie der Reichsbürger Marek Hallop, der gut vernetzte, langjährig bekannte Neonazi Michael Hesse, dessen Freundin Beatrice Koschmieder, der frühere NPD Funktionär und mittlerweile für die AfD tätige Peter Pichl u.a. waren zu sehen. Unsere Teilnehmer:innen wurden von einer Vielzahl von Personen gefilmt. Ein den illegalen Aufzug begleitender Kameramann sprach in völliger, mutmaßlich gewollter Verkennung der Ereignisse, die Polizei vor Ort habe die „friedlichen Spaziergänger vor der Antifa schützen müssen.“ Es kam jedoch zu einem tätlichen Übergriff von Seiten der illegal Demonstrierenden, dabei ist auf einem Videomittschnitt ein von kräftiger Statur gekennzeichneter Mann zu sehen, der zielgerichtet auf unsere erste Reihe zugeht, einer Fahnenträgerin in aggressiver Art etwas entgegenruft und den Arm zweifach in Richtung Gesicht und Fahne ausstreckt, vermutlich nach der Fahne greifen will, welche diese im Nachgang versucht, zurück zu bekommen. An dieser Stelle greift die Polizei ein und ein weiterer Teilnehmer unserer Veranstaltung. Des Weiteren wurde eine Glasflasche nach den Teilnehmer:innen unserer Veranstaltung geworfen. Die Polizei war zwar durchweg präsent, jedoch wäre sie, nachdem unsere Versammlungsteilnehmer:innen beinah überrannt worden waren, letztlich nicht in der Lage gewesen, die Teilnehmer:innen unserer angemeldeten Versammlung zu schützen.
Die aggressive Haltung der nun konsolidierten Menschenmenge steht für eine kritische Masse, die sich nun wiederholt in provozierender und gefährdender Manier zeigt. Die Begleitung durch rechtsnationale Kräfte wird in Kommentaren vollkommen geschichtsvergessen als Resozialisierung deklariert. Es ist nicht zu begreifen, was diesen Menschen das Recht gibt, uns das Gefühl von Sicherheit auf den Strassen unserer aller Stadt zu nehmen. Wie soll man sich mit Menschen, die eine solche Haltung in die Öffentlichkeit tragen und gefühlt keine Grenzen mehr kennen auseinandersetzen. Aufgrund der gestrigen Ereignisse haben wir uns als Aktionsbündnis Gera gegen Rechts dazu entschlossen, unsere Versammlungsreihe am kommenden Montag fortzusetzen, denn wir wissen, wenn man ein Mittel der Demokratie bedient, weil man etwas zu sagen hat, dann hat ein jeder von uns das Recht dazu, jedoch gelten für alle dabei die gleichen Regeln. Gefährdung Anderer, nicht erfolgte Anmeldung einer Versammlung und die Begleitung von Neonazis und Faschist:innen stehen hierbei für die Gefährdung unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung.
Als Resultat der Ereignisse vom Montag rufen wir als Aktionsbündnis Gera gegen Rechts für den kommenden Montag, 19:00 erneut zur angemeldeten Versammlung vor dem Stadtmuseum auf.
Die Aktivist:innen des Aktionsbündnis Gera gegen Rechts |
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von holgersheim: 09.03.2022 12:38.
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