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RE: Corona - Impfpflicht |
Beitrag Kennung: 1050565
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gastli hat am 24. Dezember 2021 um 13:33 Uhr folgendes geschrieben:
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Pfiffikus hat am 24. Dezember 2021 um 13:08 Uhr folgendes geschrieben:
Natürlich dürfen bei "möglichst Viele" die Menschen in Afrika nicht vergessen werden, denn nur Rassisten würden die Gesundheit der Europäer mehr priorisieren, als die von Afrikanern. Doch wir sind ja keine Rassisten. |
Deshalb machen wir uns ja auch für die Freigabe der Patente und Lizenzen auf die Impfstoffe stark. |
Ich glaube, hier muss ich mal etwas weiter ausholen, warum ich diesen Vorschlag nicht unterstütze.
Stellen wir uns vor, gastli betreibt eine Losbude und verkauft Lose für seine Gastli-Lotterie. Ein Los kostet 10 Euro. Hundert Stück verkauft er, bevor die große Ziehung erfolgt. Mausi spielt Glücksfee und zieht das Glückslos.
Der Gewinner meint, er würde nun 1000 Euro gewinnen und freut sich. Doch er hat nicht mit gastli gerechnet. Der sagt ihm nämlich, "Du brauchst ja keine 1000 Euro, das ist viel zu viel Geld für Dich!". Gastli zahlt dem Gewinner 100 Euro aus und damit soll er zufrieden sein.
Eine Stunde später soll die nächste Runde stattfinden. Es werden wieder 100 Lose feilgeboten. Dreimal dürft Ihr raten, wie viele Blöde sich da noch einfinden, um die 100 Lose zu kaufen!
So ähnlich läuft es bei der Impfstoffentwicklung. Es haben sich Anfang 2020 Hunderte Startups ans Werk gemacht, um einen Impfstoff zu entwickeln. Um die Forschungen durchführen zu können, müssen sie vor der Forschung Kapital einwerben. Investoren, das können Privatleute mit privatem Vermögen sein. Die Investoren können die Forschung in Form von Stiftungen finanzieren. Die Gates-Stiftung ist ein Beispiel dafür. Aber auch der Staat kann die Forschung fördern.
Und weil zu diesem Zeitpunkt der Erfolg noch nicht feststeht, ist auch nicht sicher, ob die Investoren etwas von diesem Geld wieder sehen, erst recht ist auch der Profit keineswegs sicher. Aus diesem Grunde nennt man das investierte Geld "Risikokapital". (Das ist wie bei der Gastli-Lotterie. Da weiß man vorher auch noch nicht, ob man eine Niete kauft oder den Hauptgewinn zieht.) Der größte Teil dieser kleinen Firmen war und bleibt ebenso unbekannt, wie Biontec Anfang 2020 war. Der größte Teil dieser Firmen ist wieder in der Versenkung verschwunden. Das investierte Kapital ist verbrannt. Es wurde in eine Niete investiert.
Es besteht aber die berechtigte Hoffnung, dass die Investoren der erfolgreichsten Firmen aus ihrer Investition ein Vielfaches an Gewinn heraus holen. Und eben diese Hoffnung auf den Riesengewinn veranlasst immer wieder Investoren, solche Forschungen zu finanzieren. Und nur die berechtigte Aussicht auf den Riesengewinn veranlasst Investoren, solches Risikokapital zu investieren.
Was hier vorgeschlagen wird, ist die Kappung des Gewinns, so wie ich es in der Gastli-Lotterie beschrieben habe. Was bedeutet das für die Impfstoffproduktion?
- Ja, dadurch dürfte in der Tat theoretisch mehr Impfstoffproduktion legal stattfinden.
- Über solche lästigen Fragen, wie schnell die Afrikaner in Afrika ihre eigene Impfstoffproduktion aus der Wüste stampfen könnten und mit welchen Qualitätsstandards sie produzieren könnten, mag ich hier gar nicht spekulieren.
- Es ist nicht damit zu rechnen, dass die jetzigen Impfstoffhersteller unter Zwang ihr komplettes Wissen offenlegen, das für die Impfstoffproduktion erforderlich ist. Selbst wenn die Herstellung von Generika legalisiert würde, wäre deren Qualität keineswegs gesichert. Doch auch die Afrikaner haben ein Anrecht auf Impfstoffe mit hoher Qualität.
Und die schlimmste Folge:
Denken wir an die nächste Pandemie durch Covid-24! (Die Jahreszahl ist ohne Gewähr!) Wer würde unter solchen Bedingungen noch Risikokapital für die Impfstoffforschung gegen Covid-24 zur Verfügung stellen?
Wer heute die Aufhebung des Patentschutzes für Impfstoffe fordert, riskiert Millionen von Toten in der nächsten Pandemie, weil niemand mehr Impfstoffe dagegen entwickelt!
Der Grund ist derselbe, aus dem die Lose der Gastli-Lotterie in der zweiten Ziehung nahezu unverkäuflich sein werden.
Pfiffikus,
der deshalb strikt gegen die Aushöhlung des Patentschutzes ist
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