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veilchen Benutzerkonto wurde gelöscht 28.04.2007 ~ 17:37 Uhr ~ veilchen schreibt: Sehr traurig! Beitrag Kennung: 46362 Ich bekam heute einen Anruf von einem Bekannten, der mir den Tod einer gemeinsamen Bekannten mitteilte. Wir hatten uns wegen Umzug aus den Augen verloren. - Also, die Frau war sehr krank, hatte Leberzirrhose und starb elend, ca. 52 Jahre alt. Sie bekam Hartz4, wohnte in Stadthäusern zur Miete. - Nun bekam der Sohn, der woanders wohnt, einen Anruf von der Stadt, dass er die Wohnung seiner Mutter bis Dienstag zu räumen hätte! Donnerstag wird sie erst beerdigt! Kann man denn nicht einmal im Fall des Todes etwas Pietät von den Stadtvätern verlangen? Der mich anrief und verständigte, war so richtig voller Wut über diese Äusserung!! - Wie kaltherzig gehen die darüber weg, kümmern sich nicht um einen trauernden Sohn. Gestern Vormittag starb die Frau im Krankenhaus. Bis Mittag war die Aufforderung zur Wohnungsräumung schon erfolgt! - Schlimm -

mausi   FT-Nutzerin 351 geschriebene Beiträge Wohnort: Bad Köstritz 28.04.2007 ~ 19:59 Uhr ~ mausi schreibt: im Forum Thüringen seit: 15.08.2006 26 erhaltene Danksagungen RE: Sehr traurig! Beitrag Kennung: 46371 Zitat: Original von veilchen Kann man denn nicht einmal im Fall des Todes etwas Pietät von den Stadtvätern verlangen? Bis Mittag war die Aufforderung zur Wohnungsräumung schon erfolgt! - Schlimm - Du bist ja gut. Wer soll den Verlust aus Mietverlust tragen wenn wen wegen dem Pietätsgehabe die Wohnung unnötig lange leersteht ? Solventere Mieter warten schon, nicht dieses Armenpack. So funktionert doch das System oder ?

Pfiffikus   FT-Nutzer 6.950 geschriebene Beiträge Wohnort: Debschwitz 29.04.2007 ~ 00:01 Uhr ~ Pfiffikus schreibt: im Forum Thüringen seit: 06.04.2006 1398 erhaltene Danksagungen RE: Sehr traurig! Beitrag Kennung: 46391 Zitat: Original von veilchen Nun bekam der Sohn, der woanders wohnt, einen Anruf von der Stadt, dass er die Wohnung seiner Mutter bis Dienstag zu räumen hätte! Donnerstag wird sie erst beerdigt! Ein Anruf? Pietätlos - keine Frage. Allerdings ist ein solcher Anruf ohne jegliche juristische Relevanz. Da kann dem Sohn keiner was, wenn er die Wohnung bis Dienstag nicht räumen würde. Theoretisch könnte er selber in die Wohnung einziehen, denn er ist als Erbe Rechtsnachfolger. Hier in diesem Fall entsteht eine andere Härte: Für den Monat Mai wird noch einmal eine Monatsmiete fällig. Und der verstorbenen Mutter stehen für den kommenden Monat keine Leistungen mehr zu. Diese müsste aus dem Nachlass oder aus dem Vermögen des Sohnes bezahlt werden. Da beide Empfänger von Hartz IV sind, ist das eine echte Hürde! War die Nennung der Frist vom Dienstag (1. Mai) eventuell nur die Nennung einer heoretischen Möglichkeit, diese Härte abzuwenden? Pfiffikus, der im Moment nicht die festgelegten Kündigungsfristen im Kopf hat

veilchen Benutzerkonto wurde gelöscht 28.04.2007 ~ 20:14 Uhr ~ veilchen schreibt: Beitrag Kennung: 46377 Ich bin leider nicht so abgestumpft, als dass ich das alles so hinnehmen kann! Ich schwöre Dir, wenn das in meinem Umfeld passierte, dann hätte ich denen aber zumindest schriftlich eingeheizt und gleich noch eine Beschwerde an den Kreis geschickt. Nur zur Erklärung: Das sind Wohnungen von der Stadt, für Bedürftige. Natürlich sehen die das so, wie Du das schreibst! Vermutlich wussten die schon, dass der Sohn auch Hartzer ist und kein Geld hat. Da erlauben die sich einen solch rüden Ton!! Wenn man denen nicht mal irgendwie auf die Finger klopft, verrohen die noch mehr! Die müssen ja froh sein, wenn man denen Verhaltenshinweise gibt. Von selber wissen die das nicht, bzw. denken, mit Hartzern kann man das ja machen. Die sind Freiwild! Ich bin der friedlichste Mensch der Welt, aber so langsam könnte ich mal was (???) in die Amtsstuben werfen, damit die Herrschaften aufwachen. Es muss ja nicht was ganz Schlimmes sein!

mausi   FT-Nutzerin 351 geschriebene Beiträge Wohnort: Bad Köstritz 28.04.2007 ~ 20:29 Uhr ~ mausi schreibt: im Forum Thüringen seit: 15.08.2006 26 erhaltene Danksagungen Beitrag Kennung: 46381 Liebes Vielchen, ich bin auch nicht abgestumpft. Zum Glück hat man das noch nicht erreicht. Aber was man bei mir erreicht hat das eine Wut entstanden ist, die wie Kopfschmerzen immer mehr in der Seele pocht. Und ich kenne viele menschen denen es auch so geht. Die Zeit kommt wo diese Wut nach Ausbruch schreit.

veilchen Benutzerkonto wurde gelöscht 28.04.2007 ~ 23:41 Uhr ~ veilchen schreibt: Beitrag Kennung: 46390 Liebe Mausi, ich denke an manchen Tagen, ich könnte an meiner ohnmächtigen Wut ersticken. Wenn ich die Stimmen dann auch noch im Fernsehen oder Radio höre, wie dreist die dahinlügen, muss ich mich beherrschen. Gerade in Augenblicken, wenn man von der Not der Menschen liest oder von anderen unterrichtet wird, wie mit den Menschen umgegangen wird ........... Weisst Du, was ich dann mache? Ich schreibe meine Wut nieder, auf meiner HP oder in Foren, alles schön öffentlich und ich freue mich darüber, wenn andere Menschen ähnlich empfinden. Meine Wut schreie ich raus. Und je mehr Leute das lesen, um so besser! Leider verstehen das viele nicht, weil sie noch nicht in solchen Situationen waren, oder meinen, sie kämen nie dahin. - Das ist meine Rache! Ich stelle das System bloss, in Bild und Text und zweifle grundsätzlich alles an, was aus der Regierungsrichtung kommt. Leider wird es nicht mehr besser, eher noch schlimmer. Darum lasst uns alle mehr zusammenstehen.

orca   FT-Nutzer 8.636 geschriebene Beiträge Wohnort: Dresden 03.05.2007 ~ 17:40 Uhr ~ orca schreibt: im Forum Thüringen seit: 20.06.2007 1084 erhaltene Danksagungen Beitrag Kennung: 46921 Zitat: Original von veilchen Liebe Mausi, ich denke an manchen Tagen, ich könnte an meiner ohnmächtigen Wut ersticken. Unsere Ohnmacht ist die Ohnmacht, die wir uns einbilden. Wir sind zig Millionen, die Schmarotzer und ihre korrupten Lakaien nur einige zehntausend. Und ihre überwiegend schlechtbezahlten Schergen in Polizei und Armee würden sich bald überlegen, in welche Richtung sie Schießen: auf Ihresgleichen oder auf Jene, die ihnen dazu das Kommando geben.

veilchen Benutzerkonto wurde gelöscht 29.04.2007 ~ 07:55 Uhr ~ veilchen schreibt: Beitrag Kennung: 46397 Ich kann jetzt nicht im Einzelnen sagen, welcher Art Härten hier zutreffen. Meine Informationen habe ich von einem Freund bekommen, der seit gestern dabei ist, die Wohnung zu räumen. Für den Freund und den Sohn der Verstorbenen bedeutet es eine grausame Härte, sich derart von der Verstorbenen verabschieden zu müssen. Das Restleben in einen Container und zu einer Müllhalde bringen! Ich möchte nicht einmal die rechtliche Seite der Stadt in den Raum stellen. Die Verstorbene erhielt Hartz4 Leistungen. Seit sie im Krankenhaus war, strich man wohl auch diese Zahlungen, bis auf Strom und Miete. Das Haus, in dem die Verstorbene wohnte, ist Eigentum der Stadt. Man hätte doch ganz einfach einige Tage verstreichen lassen können. Ob dort der nächste Bedürftige einzieht oder nicht, auch für den muss die Miete gezahlt werden! Es ändern sich doch nur die Namen! Nicht zu verwechseln mit einer privaten Wohnungsbaugesellschaft! Was das Erben betrifft? Nun ja, da gibt es nichts, aber auch nichts zu erben. Die Gute lebte ziemlich ärmlich und verlassen. Der Sohn hat kein besseres Schicksal, machte sich mal selbständig, ging pleite, hat einen Berg Schulden, Scheidung folgte, keine Aussichten auf Arbeit, bis auf diese 1 Euro Jobs, .................. schrecklich! So ein Fazit lautet dann: Bloss nicht gegen Ende des Monats sterben? Pfiffikus, ich weiss um die juristischen Wege! Dieser Anruf, die Wohnung bis Dienstag geräumt zu haben, hätte m. E. überhaupt keine Folgen für den Sohn gehabt. Wenn er nichts hat, nichts erbt, hätte ihm das schon egal sein können, nicht wahr? Dann hätte die Stadt für eine Lösung sorgen müssen!

Pfiffikus   FT-Nutzer 6.950 geschriebene Beiträge Wohnort: Debschwitz 29.04.2007 ~ 10:17 Uhr ~ Pfiffikus schreibt: im Forum Thüringen seit: 06.04.2006 1398 erhaltene Danksagungen Beitrag Kennung: 46411 Du kannst sogar noch ein wenig weiter philosophieren. Weiss dein Freund eigentlich von der Möglickeit, das Erbe auszuschlagen? Pfiffikus, der sich fragt, weshalb er sich diese viele Arbeit und den Stress aufhalst, wenn es ohnehin nix zu erben gibt

veilchen Benutzerkonto wurde gelöscht 29.04.2007 ~ 11:03 Uhr ~ veilchen schreibt: Beitrag Kennung: 46415 Pfiffikus, ich kenne diesen armen Teufel Sohn persönlich! Habe lange nichts mehr mit ihm zu tun gehabt, kenne Einzelheiten durch Gespräche mit einem Bekannten von mir. Der funktioniert immer, egal, was man von ihm verlangt! Er empfindet das als eine Erwartungshaltung, als Sohn, der verstorbenen Mutter gegenüber! Es handelt sich um einen lieben, einfachen, sich durchs Leben quälendes Etwas von Mensch, der noch nie das Glück auf seiner Seite hatte. Würde man ihn überreden wollen, diesen quälenden Auftrag nicht zu erfüllen, würde er sich, glaube ich, mit einer Schuld beladen! So sieht er das! Täte er das nicht? Er hätte sich viel erspart! Und die Stadtarbeiter hätten Montag vermutlich alles selber entsorgt. Er brauchte sich kein Auto besorgen, keine Fahrt zu einer Müllkippe finanzieren, keine anderen zu bitten, Hilfe zu leisten.

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