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Schmetterling Benutzerkonto wurde gelöscht
26.02.2010 ~ 16:44 Uhr ~ Schmetterling schreibt:
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RE: wenn kinder keinen ausweg sehen...bist zum suizid (selbtmord) |
Beitrag Kennung: 384037
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ein hübsches mädel, warum ging sie?
ich kann sowas nicht verstehen, sie hatte noch ihr ganzes leben vor sich. ich bin traurig.
die ta schreibt folgendes
Zitat: |
Ausweg nicht gefunden
Im Südosten gibt es seit Tagen nur ein Thema - den Tod eines 15-jährigen Mädchens vor einer Woche. Die Polizei spricht von Suizid. Was genau geschah, darüber gehen die Meinungen weit auseinander.
DROSSELBERG. Nina war 15 Jahre alt. Am Montag vor einer Woche erlag sie trotz mehrerer Operationen ihren Verletzungen. Aus über sechs Metern Höhe war sie von einer Straßenbahnbrücke auf den Asphalt der Straße gestürzt. Die Polizei geht von einem Suizid des Mädchens aus. Kerzen und Texte markieren die Stelle. Es werden immer mehr. Im Wohngebiet trafen sich am Freitagabend über 100 Jugendliche zu einer Trauerfeier. "Nein, sie ist nicht bewusst gesprungen. Da war sie nicht der Typ dafür, viel zu klug." Das meint eine von Ninas Freundinnen, die am Wochenende mit anderen Jugendlichen die Stelle besuchte. Ein schmaler, hochgewachsener Junge in abgewetzter grauer Jacke nickt. Kannte er sie? "Gut", lautet die knappe Antwort. Ein Absperrzaun trennt inzwischen den Platz direkt an der Leitplanke unter der Brücke von der Straße ab. Die Autos rollen ohnehin sehr langsam hier vorbei. "Warum?" - das steht auf so manchem angehefteten Zettel. Aber das Wort fragt nicht allein danach, was die 15-Jährige getan hat, sondern auch, warum andere nichts unternommen haben, als sich die Situation zuspitzte. Liebeskummer? "An diesem Tag hatte sie getrunken", weiß ihre Freundin. Auch wenn Nina sonst nicht zu jenen gezählt habe, die maßlos tranken. "Aber diesmal war es definitiv viel", sagt das Mädchen.
War es ein Aussetzer im Rausch, schwindende Kontrolle über sich selbst? Im Jugendhaus am Drosselberg, wo Nina ein und aus ging, und auch in ihrer Schule können viele es nicht glauben, dass das Mädchen bewusst in den Tod springen wollte. Trotz aller Probleme, die die 15-Jährige offenbar hatte und über die nun in Foren im Internet gemutmaßt wird. Auch auf einer inzwischen eigens eingerichteten Website. In fast allen Schulen der Stadt wird über den Todesfall diskutiert.
"Nina war sehr bekannt", sagt ein Schüler der 8. Klasse der Kooperativen Gesamtschule am Schwemmbach. Ihr Tod sei nicht nur Thema der Pausengespräche. Es gab eine kleine Trauerfeier in der Hofpause, in Ethikstunden thematisierten es die Pädagogen nicht nur in jener 9. Klasse, in die Nina ging.
Zur Trauerfeier am Freitag mitten auf der Straße waren auch Polizei und Notfallseelsorger gekommen. Die Beamten beorderten kurzerhand die Sozialpädagogen des nahegelegenen Jugendhauses mit hinzu. Wie die Polizei agierte und den Jugendlichen beistand, das fand die Anerkennung mehrerer Augenzeugen. Im Alltag sei hier im Viertel das Miteinander meist eher gespannt.
"Es ist richtig und wichtig, dass sowohl die Medien als auch Schulen sich mit dem Thema ´Suizid´ in aktiven Gesprächen auseinandersetzen und das nicht nur anlassbezogen", sagt die Erfurter Psychologin und Traumatherapeutin Dr. Alina Wilms. Jungen Menschen müsse aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten es gibt, aktuelle Krisen zu überwinden. Es sei paradox, dass ein Suizid lautlos und fern der Öffentlichkeit verhalle, während Schulmassenmörder und Amoktäter öffentliche Aufmerksamkeit erhielten. "Eine unbürokratische psychologische Versorgung sollte allen Jugendlichen zur Verfügung stehen und zwar bevor die persönliche Krise unüberwindbar scheint", betont sie. Um eine Therapie beginnen zu können, bedürfe es heutzutage allerdings langer Wartezeiten, zudem seien bürokratische Hürden zu nehmen. Es gebe bereits Ideen für ein Modellprojekt "Schultherapeutische Krisenpraxis" in Thüringen, so Wilms. Das Papier dazu liege aber bisher leider nur in der Schublade.
Ninas Mutter, der in Briefen, Zetteln und im Internet große Anteilnahme entgegengebracht wurde, bot Freunden ihrer Tochter an, sich in dieser Woche im Bestattungshaus von ihrer Tochter zu verabschieden.
Der Club "Urne" und das Jugendhaus sind derzeit besonders Rückzugsort für die Jugend des Wohngebietes. Einen Tag, bevor die Todesanzeige in unserer Zeitung stand, war auf den Seiten des Lokalteils zu lesen, dass wegen Kürzungen beim Personal die Jugendclubs entweder geschlossen werden oder nur verkürzt öffnen. "Was wird, wenn alles geschlossen hat? Viele Jugendliche stehen ja auch so schon ständig vor dem Kaufland und trinken." Das fragt eine Frau an der Unglücksstelle. Eine Antwort bekommt sie nicht. |
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